[Click here to go to World Challenge Pulpit Series multilingual site] Wenn man nichts tun kann auer zu vertrauen (A Time To Do Nothing - But Trust) ------------------------------------------------------------------------ Plain Text File + Inhaltsverzeichnis + Kapelle + Bestellen + Copyright + Cover Letter ------------------------------------------------------------------------ Von David Wilkerson 12. Juni 2000 __________ Seit Jahren hatten die Israeliten sich danach gesehnt, von einem menschlichen Knig regiert zu werden. Dann lie Gott es schlielich zu. Er wies den Propheten Samuel an, Saulus zum Knig ber Israel zu salben. Darauf ging der Prophet zu Samuel, goss l ber seinen Kopf und ksste ihn. Dann sagte er zu Saul: Hat dich nicht der Herr zum Frsten ber sein Erbteil gesalbt? (1. Samuel 10,1). Kein Mensch htte ein greres Kompliment erhalten knnen. Mit dieser rhetorischen Frage gab Samuel zu verstehen: Der Herr ist mit dir, Samuel. Du bist ein auserwhltes Gef, von Gott selbst ausersehen. Auerdem segnete Gott Saul augenblicklich mit einem vernderten Herzen, damit er seine Berufung erfllen konnte: ... da verwandelte Gott sein Herz .. und der Geist Gottes kam ber ihn, sodass er in ihrer Mitte weissagte (Verse 9-10). Saul war kein Angeber; er trug seine Salbung oder Stellung nicht zur Schau. Die Bibel erklrt vielmehr, dass er sich selbst fr gering achtete (siehe 15,17). Ein Beispiel fr diese Zurckhaltung sehen wir, als Saul nach seiner Begegnung mit Samuel nach Hause zurckkehrte. Sein Onkel hielt ihn an und erkundigte sich neugierig, was geschehen war. Diesem Onkel war bekannt, dass Samuel nur sprach, wenn er eine wichtige Absicht damit verband; deshalb bat er seinen Neffen instndig: Bitte, Saul, erzhle mir doch, was Samuel zu dir gesagt hat! Aber die Bibel berichtet: Was aber Samuel von dem Knigtum gesagt hatte, das verriet er [Saul] ihm nicht (10,16). Saul behielt die unglaubliche Neuigkeit fr sich nicht die geringste Andeutung lie er fallen. Ich frage Sie: Wie viele Menschen wrden eine solche Neuigkeit fr sich behalten? Bald darauf versammelte Samuel das Volk bei Mizpa. Der Prophet hatte zwei Absichten: Erstens wollte er das Volk tadeln, weil es den Herrn verwarf und einen menschlichen Knig verlangte. Zweitens wollte er ihnen Saul als den von Gott erwhlten Knig vorstellen. Doch als der Augenblick kam, war Saul nirgends zu finden. Samuel schickte eine Delegation los, um ihn zu suchen und sie fanden Saul schlielich bei irgendwelchen Gerten, hinter denen er sich versteckt hatte. Als Saul vor das Volk gebracht wurde, stellte er alles dar, was sie sich bei einem Knig gewnscht hatten. Er war gro und stattlich, eines Hauptes hher als alles Volk (10,23). Samuel sagte ber ihn: Da seht ihr den, welchen der Herr erwhlt hat, denn ihm ist keiner gleich unter dem ganzen Volk! (Vers 24) und das Volk jubelte zustimmend: Es lebe der Knig! (derselbe Vers). In den ersten beiden Jahren seiner Knigsherrschaft erwies Saul sich als starker, gottesfrchtiger Leiter. Als er hrte, dass die Ammoniter Jabesch in Gilead eingenommen hatten, kam der Geist Gottes ber Saul (11,6). Schnell sammelte Saul eine Armee von 330 000 Mnnern und diese zusammengewrfelte, schlecht ausgerstete Armee besiegte die Ammoniter. Nach dem Sieg gab Saul Gott alle Ehre (siehe Vers 15). Und bald darauf fhrte der gottesfrchtige Knig Israel zum Sieg ber alle Nationen, die Israel ausgeplndert hatten Moabiter, Ammoniter, Edomiter, Amalekiter und sogar die mchtigen Philister (siehe 14,47-48). Wer wrde sich einen solchen Mann nicht als Knig wnschen? Saul war bescheiden und tapfer, hatte eine eindrucksvolle Erscheinung, stand unter Gottes Gunst, handelte vollmchtig im Geist Gottes und achtete auf die Worte eines heiligen Propheten. Saul war das Ideal eines gottesfrchtigen Leiters. So unfassbar es auch erscheint: derselbe Mann endete dennoch in uerster Rebellion. Kurz nach seinen erstaunlichen Siegen verlor Saul seine Salbung und seine Knigsherrschaft. Er wurde von Gott verworfen, konnte die Stimme des Geistes nicht mehr hren und war schlielich von einem bsen Geist besessen. Er ging sogar so weit, Unschuldige zu tten; er befahl die Ermordung der gesalbten Priester Gottes. Und am Abend vor seinem Tod suchte er den Rat einer Hexe. Der Knig, der die Israeliten einmal zum Sieg ber ihre Feinde gefhrt hatte, endete als Wahnsinniger. Was fr ein trauriges Ende fr einen Mann, der einmal der gesalbte Diener Gottes gewesen war. Was war mit Saul geschehen? Was strzte diesen demtigen Mann in Wahnsinn und Verfall? Gab es einen besonderen Wendepunkt in Sauls Leben? Wann setzte der Abstieg ein? ------------------------------- Der entscheidende Moment im Leben Sauls geschah in 1. Samuel 13 ------------------------------- Saul geriet an einen entscheidenden Punkt, dem jeder Christ sich in seinem Leben einmal stellen muss. Es ist eine Zeit der Krise, in der wir gezwungen sind zu entscheiden, ob wir im Glauben auf Gott warten oder ob wir ungeduldig werden und die Dinge selbst in die Hand nehmen. An diesen kritischen Punkt kam Saul, als dstere Kriegswolken ber Israel heraufzogen. Die Philister hatten eine gewaltige Armee mit 6 000 Reitern, 30 000 eisernen Wagen und Legionen von Soldaten mit neuesten Waffen aufgebracht. Ihre bloe Zahl erschien den Israeliten wie der Sand am Gestade des Meeres (13,5). Im Gegensatz dazu hatten die Israeliten nur zwei Schwerter fr ihre gesamte Armee eines fr Saul und eines fr seinen Sohn Jonathan. Alle anderen mussten Behelfswaffen benutzen, wie hlzerne Speere oder grobe Ackergerte. Als die Israeliten die mchtigen Philister anrcken sahen, gerieten sie in Panik und versteckten sie sich in den Hhlen und auf den Felsenkmmen, in den Felsklften und in Lchern und Brunnengruben (13,6). Einige schlichen sich ber die Grenzen in andere Lnder, um nicht in Sauls Armee eingezogen zu werden. Andere desertierten in unverhllter Feigheit. Und schon war die Armee von 330 000 Mann, die Ammon besiegt hatte, auf 600 Kmpfer geschrumpft. Und auch sie zitterten vor Angst (siehe 13,7). Israels Situation schien hoffnungslos. Eine Woche zuvor hatte Samuel Saul eingeschrft, bei Gilgal auf ihn zu warten, bevor er in den Kampf zog. Der Prophet hatte gesagt, er wrde nach sieben Tagen eintreffen, um dem Herrn die entsprechenden Opfer darzubringen. Der Grund fr diese sieben Tage wird uns nicht genannt; vielleicht wusste Samuel, dass er aus einem entfernten Ort anreisen musste, wo seine Anwesenheit gebraucht wurde. Wahrscheinlicher ist jedoch, dass diese einwchige Wartezeit Sauls Glauben auf die Probe stellen sollte. Als der siebte Tag kam und Samuel noch nicht eingetroffen war, begannen Sauls Soldaten sich zurckziehen. Noch schlimmer war, dass der Knig keine Anweisungen Gottes fr den Kampf hatte. Versetzen Sie sich einen Moment in Sauls Lage. Sie sehen, wie die bengstigende Armee der Philister auf Sie zumarschiert. Sie spren das Drhnen ihrer mchtigen Wagen. Und wenn Sie Ihre verbliebenen Truppen anschauen, sehen Sie, wie sie mit ihren erbrmlichen Waffen in der Hand zittern. Im Strudel der Ereignisse gleiten Ihnen die Dinge aus den Hnden. Was sollen Sie tun? Vielleicht fragen Sie sich: Sollte Saul etwa einfach dasitzen, warten und nichts tun? Ja, genau das wurde von ihm verlangt: warten und beten. Samuel deutete dies an, als er dem Volk Saul als Knig prsentierte. Der Prophet sagte zu Saul und den Israeliten: Werdet ihr nun den Herrn frchten und ihm dienen und seiner Stimme gehorchen und ... dem Herrn, eurem Gott, nachfolgen, so wird der Herr mit euch sein! Werdet ihr aber der Stimme des Herrn nicht gehorchen ... so wird die Hand des Herrn wider euch und eure Vter sein! (12,14-15). Samuel erklrte hier: Der Herr mchte alle Ehre fr das empfangen, das er durch euren Knig tut. Er mchte der Welt zeigen, dass der Sieg nicht durch Strategien, Waffen oder groe Zahlen erzielt wird, sondern durch das Opfer der Hingabe an Gott, indem ihr im Glauben betet und vllig auf ihn vertraut. Wie ging Saul nun vor? Blieb er fest und erklrte: Es ist mir gleich, ob Samuel erst nach acht Tagen kommt. Ich werde mich auf das Wort stellen, das Gott mir gegeben hat. Ich werde seinen Geboten auf Leben oder Tod gehorchen? Nein, Saul geriet in Panik. Er lie sich von seinen Umstnden berwltigen. Und schlielich umging er Gottes Wort durch Manipulation; er befahl dem anwesenden Priester Abija, die Opfer ohne Samuel darzubringen. Als Samuel schlielich eintraf, war er entsetzt. Er roch den Geruch des Brandopfers und fragte Saul: Was hast du gemacht? (13,11). Die Frage des Propheten lsst vermuten, dass Saul keine Vorstellung hatte, wie schlimm seine Snde war. Samuel gab ihm zu verstehen: Ist dir klar, was du getan hast? Ich habe dir eine klare, einfache Anweisung erteilt. Du solltest bis zu meiner Ankunft nichts unternehmen. Du warst nicht in Gefahr, nahmst die Dinge aber trotzdem selbst in die Hand. Du hast aus Angst und nicht im Glauben gehandelt. Du hast eine schlimme Snde gegen den Herrn begangen. Saul begann zu erklren: ... ich sah, dass das Volk sich von mir zerstreute und dass du nicht zur bestimmten Zeit kamst und dass die Philister zu Michmas versammelt waren ... (13,11). Achten Sie auf die Anklage in seinen Worten: Du bist nicht rechtzeitig gekommen, Samuel. Er sprach mit dem Propheten, aber seine Anklage zielte eigentlich auf Gott. Saul sagte mit anderen Worten: Ich musste irgendetwas unternehmen alle lieen mich im Stich. Bestimmt erwartete der Herr nicht von mir, in einer solchen Situation noch lnger zu warten. Aber Gott kommt nie zu spt. Der Herr wusste von jedem Schritt, den Samuel auf Gilgal zuging. Er hatte den Propheten in ein gttliches Navigationssystem gestellt, das seine Ankunft auf die Sekunde genau steuerte. Samuel wrde am siebten Tag eintreffen, und wenn es erst eine Minute vor Mitternacht war. Wir knnen voraussetzen, dass Gott Saul in dieser Angelegenheit nicht getuscht hatte; Samuel kam also rechtzeitig. Auf den ersten Blick erscheint Gottes Reaktion auf Sauls Ungehorsam hart. Samuel sagte: Du hast tricht gehandelt, dass du das Gebot des Herrn, deines Gottes, das er dir geboten, nicht gehalten hast; denn sonst htte er dein Knigtum ber Israel auf ewig besttigt. Nun aber wird dein Knigtum nicht bestehen. Der Herr hat sich einen Mann ausgesucht nach seinem Herzen; dem hat der Herr geboten, ber sein Volk Frst zu sein, weil du nicht gehalten hast, was dir der Herr gebot! (13,13-14). Vielleicht fragen Sie sich: Warum hatte Gott hier nicht etwas Nachsicht mit Saul? Der Mann befand sich doch in einer unmglichen Situation. Auerdem wollte er nur einen Sieg fr den Herrn erringen. Warum war Sauls Gehorsam hier so wichtig? Gott wollte allen Mchten der Hlle klar machen, dass der Kampf die Sache des Herrn ist und durch Menschen des Glaubens errungen wird, die Gott eingesetzt hat, weil sie ihm vertrauen und auf ihn warten. ------------------------------- Was knnen wir heute daraus lernen? ------------------------------- Gott hat sich in der Geschichte nicht gendert. Immer noch geht es ihm darum, dass sein Volk seinen Geboten gehorcht. Er hatte den Israeliten geboten, seiner Stimme zu gehorchen und sich seinen Geboten nicht zu widersetzen (siehe 1. Samuel 12,15). Auch wenn unser Leben in einen Strudel der Ereignisse gert, mssen wir vllig auf den Herrn vertrauen. Selbst wenn die Lage hoffnungslos erscheint, sollen wir die Dinge nicht aus Angst selbst in die Hand nehmen, sondern geduldig darauf warten, dass er uns befreit, wie sein Wort es uns verspricht. In Wirklichkeit stand Gott direkt neben Saul, als die riesige Armee der Philister nahte. Der Herr sah die drhnenden Wagen und die blitzenden, scharfen Waffen. Er wusste von der Krise, in der Saul steckte, als seine Mnner auseinander liefen. Seinen Augen entging nicht die geringste Kleinigkeit. Auch in Ihrer Krise sieht der Herr jede Einzelheit. Er sieht die Probleme des Lebens, die auf Sie einstrmen. Und er ist sich vllig bewusst, dass Ihre Lage sich von Tag zu Tag zuspitzt. Menschen, die beten und in der Gelassenheit des Glaubens auf Gott warten, sind nie wirklich in Gefahr. Auerdem kennt Gott alle Ihre panikartigen Gedanken: Ich wei nicht, wie ich diese Schulden je abzahlen soll. Fr meine Ehe gibt es keine Hoffnung mehr. Wie kann ich blo meine Arbeitsstelle behalten? Doch sein Gebot an Sie gilt nach wie vor: Gerate nicht in Panik und greife mir nicht vor. Du sollst einfach nur beten und dich auf mich verlassen. Ich ehre jeden, der sein Vertrauen auf mich setzt. Denken Sie ber diese Worte Gottes an seine Gemeinde nach: Ohne Glauben aber ist es unmglich, ihm wohlzugefallen (Hebrer 11,6). Vertraue auf ihn allezeit, o Volk, schtte dein Herz vor ihm aus! Gott ist unsre Zuflucht (Psalm 62,8). Die ihr den Herrn frchtet, vertrauet auf den Herrn! Er ist ihre Hilfe und ihr Schild (Psalm 115,11). Vertraue auf den Herrn von ganzem Herzen und verlass dich nicht auf deinen Verstand; erkenne ihn auf allen deinen Wegen, so wird er deine Pfade ebnen (Sprche 3,5-6). Der Herr ist sehr geduldig mit uns. Er fordert uns sogar auf, ihm unsere Anliegen vorzutragen (siehe Jesaja 41,21). Er wei, dass unsere Vorgnger von Abraham bis zu den Heiligen des Neuen Testaments Phasen des Zweifelns erlebten. Manchmal wollten sie sterben und riefen: Mehr verkrafte ich nicht. Sogar Jesus erlebte einen Augenblick des verzweifelten Fragens: Warum hast du mich verlassen? Unser Herr fhlt jeden Anflug von Schmerz, Angst oder Panik mit, den wir durchmachen. Vielleicht trifft uns eine pltzliche schreckliche Nachricht ein geliebter Mensch ist gestorben, ein Sohn oder eine Tochter lsst sich scheiden oder ein Ehepartner hatte eine Affre. In solchen Momenten sendet Gott den Heiligen Geist, um uns zu trsten, unseren Schmerz zu lindern und unsere Herzen mit Frieden zu erfllen. Doch Saul hatte volle sieben Tage in Angst und Panik gewartet. Und in dieser ganzen Zeit forderte der Heilige Geist ihn auf, eine Entscheidung zu treffen: Ja, Saul, es sieht hoffnungslos aus. Aber die Ammoniter waren euch schon einmal zahlenmig berlegen und der Herr hat euch befreit. Was wirst du also heute tun? Wirst du Gottes Wort gehorchen, was immer auch mit dir oder dem Knigreich geschieht? Wirst du wie Hiob sagen: 'Er mag mich tten, doch ich harre auf ihn'? (siehe Hiob 13,15; Einheitsbersetzung). Wir wissen, dass Gott das Herz jedes Menschen kennt. Und der Herr wusste, dass Sauls Entscheidung den Verlauf seines weiteren Lebens bestimmen wrde. Schlielich wrde er noch so manche derartige Krise bewltigen mssen. Doch statt zu lernen, vllig auf den Herrn zu vertrauen, nahm er die Dinge selbst in die Hand. Die Konsequenz war, dass Gott Saul sich selbst berlie und seine Berufung zum Knig aufhob. Warum? Der Herr wusste, dass Saul ihm von diesem Tag an einen toten Glauben darbieten wrde. Er wusste, dass Saul keiner weiteren Prfung seines Gehorsams standhalten wrde, sondern in eigene Plne und manipulative Strategien verfallen wrde. Unglaube ist tdlich und hat tragische Konsequenzen. Auch wir handeln uns schlimme Folgen ein, wenn wir versuchen, unseren Prfungen auszuweichen, statt darauf zu vertrauen, dass Gott uns hindurchbringen wird. Sauls Leben macht uns dies klar. Von dem Moment an, als Saul die folgenschwere Entscheidung traf, die Dinge selbst in die Hand zu nehmen, ging es in seinem Leben bergab. Sein Unglaube machte sein Herz fr jede Art von bel angreifbar. Sauls Leben veranschaulicht, wie der Unglaube Schritt fr Schritt zum Niedergang fhrt: ------------------------------- 1. Saul wurde ein auerordentlich gesetzlicher Mensch ------------------------------- Nachdem Saul gesndigt hatte, verhrtete sich seine Seele und er wurde gesetzlich. Und diese gesetzliche Haltung htte beinahe zum Tod seines geliebten Sohnes Jonatan gefhrt. Jonatan und sein Waffentrger hatten beschlossen, einer Abteilung der Philister einen Hinterhalt zu legen. Ihre List strzte das Lager der Philister in solche Verwirrung, dass sie anfingen, sich gegenseitig zu bekmpfen und zu tten. Es gab einen solchen Tumult, dass die Erde erbebte und ein Schrecken Gottes die Philister befiel (siehe 1. Samuel 14,15). Als Saul die Philister fliehen sah, rief er zu einem Generalangriff auf und befahl seinen Truppen, den ganzen Tag nicht vom Kampf abzulassen. Gegen Ende des Tages waren die Israeliten so erschpft, dass sie fast zusammenbrachen. Aber Saul leistete einen dummen Eid: Wer vor Ende des Kampfes innehalten wrde, um etwas zu essen, wrde verflucht sein. Jonatan wusste nichts von diesem Eid, weil er an einer entfernten Stelle kmpfte. Deshalb zog er sich kurz aus dem Kampfgetmmel zurck und a etwas Honig aus einer Bienenwabe, um neue Kraft fr den Kampf zu schpfen. An diesem Abend konnten Sauls Mnner einfach nicht mehr. Sie strzten sich auf ihre Beute und schlachteten Tiere, um Fleisch zu essen. Doch das jdische Gesetz schrieb vor, dass das Fleisch geschlachteter Tiere erst gegessen werden durfte, wenn alles Blut abgetropft war. Als Saul dies sah, wurde er wtend. Ihr habt keinen Respekt vor dem Gesetz Gottes, tobte er. Ihr habt eine Untreue begangen! (14,33). Saul war ein gesetzlicher Mensch geworden, der sich zum Heiligkeitspolizisten Gottes aufschwang. Ohne Zweifel klatschten die Priester ihm Beifall und sagten: Gott sei Dank. Saul tritt fr einen heiligen Lebenswandel unseres Volkes ein. Aber in Wirklichkeit war Saul selbst der grte Snder in dieser Situation, denn er war vllig ungehorsam und hatte aus groem Unglauben gehandelt. Dennoch erklrte er ohne Zgern: Gott stehe dem hungrigen Soldaten bei, der auch nur ein i-Tpfelchen des Gesetzes bricht, indem er blutiges Fleisch isst. An demselben Abend traf Saul eine weitere dumme Entscheidung: Er beschloss, dass seine Armee die ganze Nacht aufbleiben und kmpfen sollte. Die Priester protestierten und bestanden darauf, zuerst den Herrn zu fragen. Doch als sie beteten, antwortete Gott nicht. Nun war Saul wieder entrstet und kam zu dem Schluss: Gott antwortet nicht, weil irgendjemand gesndigt hat. Wer ist der Schuldige? Und er fgte noch hinzu: ... so wahr der Herr lebt, der Israel geholfen hat, wenn sie gleich an meinem Sohne Jonatan wre, so soll er gewiss sterben! (14,39). Diese Art von Selbstgerechtigkeit findet sich bei allen gesetzlichen Menschen. Sie vertrauen nicht auf die Gerechtigkeit, die Gott ihnen gibt; also versuchen sie, ihre eigene Gerechtigkeit aufzubauen. Und so entwickeln sie ein System, das ihre eigene Snde berspielt, aber das Versagen anderer hervorhebt. Saul beschloss, durch das Los herauszufinden, wer gesndigt hatte. Als das Los schlielich auf seinen Sohn Jonatan fiel, gab dieser zu, dass er Honig gegessen hatte. Aber er erklrte auch, dass er nichts von dem Eid gewusst hatte. Doch Saul befand sich auf einem Moralfeldzug und war bemht, sich heilig zu geben. Htte Gott nicht durch das Votum des Volkes eingegriffen, htte Saul seinen eigenen Sohn gettet nur um seinen heiligen Eifer zu beweisen! Meiner Meinung nach ist Unglaube die Wurzel aller Gesetzlichkeit, denn der Unglaube weigert sich, die Verheiungen Gottes in seinem Bund anzunehmen. Gott hat versprochen, dass sein Geist unsere Snde berwinden wird, dass er uns die Kraft zum Gehorsam geben wird, dass er die Furcht Gottes in uns wecken wird, dass er uns zu einem Gott wohlgeflligen Leben befhigen wird und dass er uns lehren wird, die Snde zu hassen. Wenn wir von der Wahrheit des Bundes Gottes abweichen und nicht lnger darauf warten und vertrauen, dass er das eigentliche Werk in uns vollbringen wird, verfallen wir in Gesetzlichkeit. Wir entwickeln unser eigenes System von Regeln, das nichts von der Kraft des Geistes hat. ------------------------------- 2. Saul verlor jedes geistliche Unterscheidungsvermgen ------------------------------- Sauls Unglaube verletzte sein Gewissen und machte ihn taub fr das Bewusstsein der Snde. Pltzlich erschien die Snde diesem frher gottesfrchtigen Mann nicht mehr so beraus sndig. Ein Beispiel dafr sehen wir, als Samuel Saul anwies, die Amalekiter zu vernichten. Der Prophet erteilte Saul genaue Anweisungen, nicht nur die Amalekiter selbst zu vernichten, sondern auch ihren ganzen Besitz. Nichts und niemand sollte verschont bleiben. Doch als der Kampf vorber war, hatte Saul Knig Agag als lebendige Trophe behalten. Auerdem behielt er einen Teil der Beute den besten Teil der Herden, der Bekleidung und des sonstigen Besitzes der Amalekiter. Saul besa sogar die Dreistigkeit, sich ein eigenes Denkmal errichten zu lassen, um an seinen Sieg zu erinnern. Wieder einmal hatte er Gottes Wort missachtet. Als Samuel eintraf, traute er seinen Augen nicht. Das Schlachtfeld glich einem riesigen Flohmarkt. Die Leute handelten mit Vieh, probierten Kleidungsstcke an und bereiteten ein Festessen vor. Doch das Erstaunlichste war der Anblick Knig Agags mitten auf dem Schauplatz. Samuel ging auf Saul zu und stellte ihn zur Rede: Was fr ein Blcken hre ich da, Saul? Saul antwortete mit einer kaum verhohlenen Lge: Na ja, meine Leute haben einen Teil des Viehs behalten, um Gott Opfer fr den groen Sieg darzubringen. Aber alle anderen Tiere haben wir vernichtet. Ich habe den Befehl des Herrn treu ausgefhrt. Wir werden eine groe Erweckung erleben. Samuel weinte laut und fragte Saul: Warum hast du denn der Stimme des Herrn nicht gehorcht, sondern dich auf die Beute gestrzt und bel gehandelt vor den Augen des Herrn? (1. Samuel 15,19). Saul erwiderte: Ich habe doch der Stimme des Herrn gehorcht ... und habe Agag, den Knig der Amalekiter, hergebracht und an den Amalekitern den Bann vollstreckt! (Vers 20). Wie konnte Saul so blind sein? Er log, obwohl die klaren Beweise seines Ungehorsams auf der Hand lagen. Tragischerweise glaubte Saul seiner eigenen Lge, weil er jedes Unterscheidungsvermgen verloren hatte. Einige Christen heute machen es genauso wie Saul. Sie leisten sich jeden erdenklichen Ungehorsam und dann gehen sie direkt in die Gemeinde und beten: Herr, ich habe mein Bestes fr dich gegeben nimm mein Lobofer an. Diese Christen gleichen der Frau, die in den Sprchen so beschrieben wird: Ebenso unbegreiflich ist mir der Weg einer Ehebrecherin; sie isst und wischt ihr Maul und spricht: 'Ich habe nichts Bses getan!' (Sprche 30,20). Wie fallen Christen in einen solchen Zustand? Es beginnt damit, dass sie sich weigern, Gottes Gerechtigkeit im Glauben anzunehmen. Sie versuchen, ihre eigene Gerechtigkeit zu errichten, indem sie gesetzlich werden und ber andere richten. Sie schwanken im Glauben und warten nicht auf Gottes Wegweisung, sondern tun die Dinge auf ihre Weise. Mit der Zeit verlieren sie dann jedes Unterscheidungsvermgen und ihr Gewissen wird vllig abgestumpft. Zum Schluss werden sie so berheblich, dass sie ihre eigene Snde gutheien. Nach Aussage der Bibel ist das der Punkt, an dem das Okkulte Fu fassen kann. In Gottes Augen ist Ungehorsam gegenber dem Vertrauen auf sein Wort mit der Snde der Zauberei gleichzusetzen. Das sagte Samuel in dieser Situation zu Saul: Denn Ungehorsam ist Zaubereisnde, und Widerspenstigkeit ist Frevel und Abgtterei (1. Samuel 15,23). ------------------------------- 3. Wenn das Unterscheidungsvermgen verloren und das Gewissen abgestumpft ist, hlt nichts mehr den Geist der Eifersucht zurck ------------------------------- Aber der Geist des Herrn wich von Saul, und ein bser Geist von dem Herrn gesandt schreckte ihn (1. Samuel 16,14). Es ist nicht so, dass Gott buchstblich einen bsen Geist zu Saul schickte. Er lie das Unvermeidliche nur geschehen. Sehen Sie, wenn ein Mensch durch seinen Unglauben diesen Punkt erreicht, an dem er gesetzlich wird, jedes Unterscheidungsvermgen verliert und sein Gewissen abstumpft, hat er den Geistern des Neids und der Eifersucht nichts mehr entgegenzusetzen, die wie ein Zwillingsgespann auftreten und die Seele des Menschen terrorisieren, von dem sie Besitz ergreifen. Saul erlebte inzwischen regelrechte dmonische Tobsuchtsanflle, die er an jedem auslie, der in seine Nhe kam. Seine Diener hatten solche Angst, dass sie David holten, damit er auf der Harfe spielte und Psalmen sang, um Saul zu besnftigen. David war ja ein Mann, der vllig auf den Herrn vertraute, und seine vom Geist gesalbte Musik verschaffte Sauls' Seele Frieden. Der Knig war dafr so dankbar, dass er David zu einem Heerfhrer in seiner Armee machte. Doch als David im Kampf Mut und Geschicklichkeit bewies, wurde Saul sofort eiferschtig. Eifersucht lsst Glubige gemein werden. Jeder, der nicht auf Gott vertraut, traut auch anderen Menschen nicht. Und eiferschtige Menschen werfen anderen die Snden vor, die bei ihnen selbst am offensichtlichsten sind. Auerdem betrachten sie sich selbst als Opfer. Sie sind davon berzeugt, dass andere immer eiferschtig auf sie sind, stndig ber sie reden und sie fortwhrend verfolgen. Eifersucht ist nicht einfach eine Phase, die Menschen durchmachen es ist ein Geist aus der Hlle. Eifersucht raubt gottesfrchtigen Menschen jede gttliche Perspektive und veranlasst sie stattdessen, ihren eigenen gottlosen Kmpfen nachzugehen. Fragen Sie sich, woher Ihre eiferschtige Haltung kommt? Ich bitte Sie instndig, ber die Zeiten nachzudenken, in denen Sie geprft wurden, und sich zu fragen, wie Sie darauf reagiert haben. Haben Sie sich entschlossen, rckhaltlos auf Gott zu vertrauen? Oder haben Sie dem Gedanken Raum gegeben, Gott htte Ihnen nicht rechtzeitig geholfen? Denken Sie an das tragische Ende, das Saul durch seinen Unglauben nahm. Die letzte Person, die er um Rat fragte, bevor er in die Ewigkeit ging, war eine Hexe. Hren Sie, wie seine traurigen letzten Worte lauteten: ... Gott ist von mir gewichen und antwortet mir nicht ... (28,15). Aber es gibt fr jeden Glubigen in diesem Zeitalter des Neuen Bundes eine gute Nachricht. Christus hat die Strafe fr unsere Rebellion bezahlt. (Gottes Gnade und Vergebung waren natrlich auch fr Saul da, aber sein Herz blieb verhrtet und ein verhrtetes Herz sucht nicht nach Gnade.) Jesus kam, um den Bann der Zaubereisnde des Unglaubens zu brechen. Er kam, um uns von den Ketten der Gesetzlichkeit und den Fesseln der Eifersucht zu befreien. Aber zuerst mssen wir unsere Snde zugeben. Wir mssen unseren Unglauben bekennen und dann unsere ganze Zukunft, Freiheit und Befreiung vllig in die Hnde Jesu legen. Er wird rechtzeitig kommen. Unsere Aufgabe besteht darin, nichts zu tun aber ganz auf ihn zu vertrauen. Wir mssen erkennen, dass wir geprft werden. Und Gott versichert uns, dass alle, die am Glauben festhalten und auf ihn vertrauen, auch wenn die Situation noch so hoffnungslos erscheint, dafr belohnt werden ... damit die Bewhrung eures Glaubens, die viel kostbarer ist als die des vergnglichen Goldes (das durchs Feuer erprobt wird), Lob, Preis und Ehre zur Folge habe bei der Offenbarung Jesu Christi (1. Petrus 1,7). --- Gebraucht mit erlaubnis von World Challenge, P. O. Box 260, Lindale, Texas 75771, USA. Times Square Church Information | New Reader Information ------------------------------------------------------------------------ Plain Text File + Inhaltsverzeichnis + Kapelle + Bestellen + Copyright + Cover Letter ------------------------------------------------------------------------ Bestimmungen ber copyright und vervielfltigung: Diese Datei ist das ausschliessliche Eigentum von World Challenge. Es darf in keiner Weise verndert oder editiert werden. 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