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Uneingeschrnkter Zugang zum Vater
(Unrestricted Access To The Father)


Plain Text File + Inhaltsverzeichnis + Kapelle + Bestellen + Copyright

Von David Wilkerson
8. Januar 2001
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So entspricht es Gottes ewigem Plan, den er in Gemeinschaft mit Jesus Christus, unserem Herrn, vor aller Zeit gefasst hatte. Weil wir uns auf diesen Herrn verlassen, drfen wir zuversichtlich und vertrauensvoll vor Gott treten (Epheser 3,11-12).

Gottes Kinder haben eines der grten Privilegien, die der Menschheit je gegeben wurden: Wir haben das Vorrecht, die Khnheit und die Freiheit, jederzeit vor unseren Herrn zu treten.

Unser himmlischer Vater sitzt auf dem Thron in Ewigkeit. Und zu seiner Rechten sitzt sein Sohn, unser herrlicher Herr und Erlser Jesus Christus. Sein Thronsaal ist von Toren umgeben, die all denen offen stehen, die in Christus sind. Jederzeit ob Tag oder Nacht, rund um die Uhr knnen wir, vorbei an Engeln, Seraphinen und allen himmlischen Heerscharen, freimtig durch diese Tore eintreten und vor den Thron unseres Vaters kommen. Christus hat uns den direkten Zugang zum Vater ermglicht, damit wir in allen erdenklichen Umstnden alle Barmherzigkeit und Gnade erlangen knnen, die wir brauchen.

Das war nicht immer mglich. Im Alten Testament hatte kein Mensch Zugang zum Vater von einigen wenigen Ausnahmen abgesehen. Wir wissen zum Beispiel, dass Abraham in gewissem Ma Zutritt zum Herrn hatte. Dieser hingegebene Mann wurde Freund Gottes genannt. Er hrte vom Herrn, sprach zu ihm und hatte Gemeinschaft mit ihm.

Und doch blieb sogar Abraham auerhalb des Vorhangs. Obwohl er ein Freund Gottes war, erhielt er nie Zutritt in das Allerheiligste, wo Gott wohnte. Der geistliche Vorhang, der das Allerheiligste trennte, war noch nicht entzweigerissen worden.

An einem Punkt in der Geschichte Israels erklrte Gott einmal, dass er durch Visionen und Trume zu den Propheten sprach: Wenn ich Propheten zu euch sende, offenbare ich mich ihnen in Visionen und spreche zu ihnen in Trumen (4. Mose 12,6).

Dies bedeutete einen nur sehr beschrnkten Zugang zu Gott. Doch auch hier gab es eine Ausnahme: Mose, der Leiter Israels. ber ihn sagte Gott: Mit meinem Bevollmchtigten Mose aber halte ich es anders. Ihm habe ich mein ganzes Haus anvertraut. Deshalb rede ich zu ihm in klaren, eindeutigen Worten, wie ein Mensch zum andern. Er darf mich sogar sehen (Verse 7-8). Wie Abraham sprach auch Mose zu Gott und Gott sprach zu ihm. Er verbrachte vierzig Tage und Nchte in der Gegenwart des Herrn, bis sein Gesicht leuchtete. Es ist klar zu erkennen, dass Mose in betrchtlichem Ma Zugang zu Gott hatte.

Aber allen anderen Israeliten blieb ein solcher Zugang vorenthalten. Der Herr sagte zu ihnen: Als regelmiges tgliches Opfer sollt ihr und eure Nachkommen es mir in alle Zukunft am Eingang des Heiligen Zeltes darbringen. Hier in diesem Heiligtum komme ich euch nahe, hier rede ich mit dir. Hier soll es zur Begegnung zwischen mir und den Israeliten kommen (2. Mose 29,42-43).

Niemandem war es erlaubt, in das Allerheiligste einzutreten, wo Gottes Gegenwart wohnte. Nur der Hohe Priester durfte an einem einzigen Tag des Jahres, dem Vershnungstag, hineingehen. Deshalb mussten die Menschen ihre Opfer vor die Tr des Heiligtums bringen. Sie konnten durch die Tr zu sphen versuchen, aber nichts vollstndig sehen. Sie konnten die majesttische Herrlichkeit Gottes im Tempel nur ahnen.

Es war also nur ein beschrnkter Zugang. Es war, als wrde Gott zu ihnen sagen: Kommt vor die Tr meines Hauses. Dort werde ich euch begegnen und wir knnen miteinander reden. Sie wurden nicht ins Haus gebeten. Der Herr sprach von der anderen Seite der Tr des Heiligtums zu ihnen. Knnen Sie sich vorstellen, so mit einem guten Freund zu reden?

Im Inneren des Tempels trennte ein Vorhang das Heiligtum vom Allerheiligsten. Wenn der Hohe Priester sich dem Vorhang nherte, zitterte er sicher. Es war eine Ehrfurcht gebietende Sache, in die Herrlichkeit Gottes treten zu drfen. Wer in seiner Gegenwart nur eine einzige Unreinheit beging, musste augenblicklich sterben. In der heiligen Gegenwart Gottes konnte keine Snde bestehen.

Der Vershnungstag muss ein beeindruckendes Erlebnis gewesen sein. An diesem Tag versammelte sich ganz Israel vor der Tr zum Heiligtum. Genau an diesem Ort hatte Gott Gericht an Miriam gebt, weil sie die Leiterschaft Moses in Frage gestellt hatte, und an Datan und Abiram, weil sie gegen Mose rebelliert hatten.

Nun stand die Menge ehrfrchtig da, whrend der Hohe Priester Aaron den geheimnisvollen Raum betrat, um dem allmchtigen Gott zu begegnen. Ihnen war beschrieben worden, was sich im Innern befand, aber sie konnten sich nur fragen: Wie mag es da drinnen sein? Ob der Herr eine sichtbare Gestalt hat? Ob seine Stimme so Furcht erregend ist, wie wir sie am Berg Sinai hrten? Ist er gtig und freundlich oder bengstigend?

Selbst David, der herausragende Psalmist Israels, hatte nur beschrnkten Zugang zu Gott. Die Bibel sagt, dass er mit Gott sprach. Er kannte den Herrn als Verteidiger, Zuflucht, Bewahrer und Quelle seiner Kraft. Niemand sprach in majesttischeren, mchtigeren Worten ber Gott als dieser Mann. Und doch genoss nicht einmal David das Privileg, in das Allerheiligste treten zu drfen. In den Psalmen spricht David immer wieder von seiner Sehnsucht und seinem Durst nach Gott. Er sehnte sich danach, durch den Vorhang treten zu drfen, was ihm aber verwehrt blieb: Wie ein Hirsch nach frischem Wasser lechzt, so sehne ich mich nach dir, mein Gott! Ich drste nach Gott, nach dem wahren, lebendigen Gott. Wann darf ich zu ihm kommen, wann darf ich ihn sehen? (Psalm 42,2-3).

Auch Salomo kannte dieses tiefe, ungestillte Verlangen, zum Herrn zu gehen: Durchs Fenster an der Tr greift seine [des Geliebten] Hand; ich hre, wie sie nach dem Riegel sucht. Mein Herz klopft laut und wild. Er ist so nah! Ich springe auf und will dem Liebsten ffnen ... Schnell ffne ich die Tr fr meinen Freund; doch er ist fort, ich kann ihn nicht mehr sehn ... Ich suche meinen Freund, kann ihn nicht finden. Ich rufe ihn, doch er gibt keine Antwort (Hohes Lied 5,4-6). Das ist die Sprache gttlicher Sehnsucht: Ich suchte ihn, ich sehnte mich nach ihm, mich verlangte nach ihm. Aber ich konnte ihn nicht finden.


Fr Israel war Gott der, der im Tempel wohnte,
in einem Raum, der Allerheiligstes hie


Salomo baute in Jerusalem einen majesttischen Tempel fr die Herrlichkeit Gottes. Als das Bauwerk vollendet war, brachte [er] hinein alles, was sein Vater David geheiligt hatte, und legte das Silber und Gold und alle Gerte in den Schatz im Hause Gottes ... und die Leviten hoben die Lade auf und brachten sie ... an ihre Sttte, in den Chorraum des Hauses, in das Allerheiligste, unter die Flgel der Cherubim (2. Chronik 5,1.5.7). Nachdem alles an Ort und Stelle war, bat Salomo Gott, zu kommen und das Allerheiligste mit seiner Gegenwart zu heiligen. Und Gott tat es und kam in einer Wolke und erflle den Tempel.

Jeder in Israel glaubte, dass Gott in dem groen Tempel in Jerusalem wohnte. Deshalb wandten sich alle im Gebet dem Tempel zu. Salomo bat den Herrn: Wenn dein Volk auszieht in den Krieg gegen seine Feinde auf dem Wege, den du sie senden wirst, und sie zu dir beten nach dieser Stadt hin, die du erwhlt hast, und nach dem Hause hin, das ich deinem Namen gebaut habe, so wollest du ihr Gebet und Flehen hren vom Himmel her und ihnen zu ihrem Recht helfen (2. Chronik 6,34-35).

Salomo bat mit anderen Worten: Herr, wenn unsere Armeen gegen unsere Feinde in den Kampf ziehen, dann erhre sie, wenn sie zu dir in diesem Tempel hin beten. Gib ihnen den Sieg. Sie stellten sich vor, dass Gott nicht auf dem Schlachtfeld war, sondern in diesem heiligen Raum in Jerusalem.

Auch als die Israeliten in die babylonische Gefangenschaft gefhrt wurden, sollten sie beten nach ihrem Lande hin, das du ihren Vtern gegeben hast, und nach der Stadt hin, die du erwhlt hast, und nach dem Hause hin, das ich deinem Namen gebaut habe, so wollest du ihr Gebet und Flehen hren vom Himmel her, vom Sitz deiner Wohnung, und ihnen zu ihrem Recht helfen und deinem Volk vergeben, das an dir gesndigt hat (Verse 38-39). Das ist der Grund, warum Daniel in Babylon sein Fenster ffnete und nach Jerusalem hin betete (siehe Daniel 6,10). Noch heute wenden die Juden sich im Gebet nach Jerusalem. Als ich einmal im Flugzeug sa, sah ich, wie ein orthodoxer Jude seinen Gebetsschal umlegte, sich in den Gang stellt und in Richtung Jerusalem betete.

Doch obwohl Gottes Herrlichkeit im Tempel wohnte obwohl Propheten Visionen und Trume erhielten und Engel zu Menschen gesandt wurden musste Gottes Volk auerhalb des Vorhangs bleiben. Die Tr zum Heiligtum war noch nicht geffnet worden. Und der Zugang zu ihm war noch beschrnkt.


Jesus brachte ein greres Ma an Zugang


Das Leben Christi als Mensch bot ein greres Ma an Zugang zum Vater. Doch selbst dieser Zugang war noch sehr beschrnkt. Als Jesus als Baby in die Welt kam, waren nur wenige Menschen anwesend, einige Hirten und Weise. Die brigen Menschen dachten nicht an sein Kommen. Im Tempel in Jerusalem gingen die Priester ihren gewohnten Pflichten nach und die Menschen beteten; alle handelten, wie sie es gewohnt waren.

Als Jesus im Alter von zwlf Jahren in Jerusalem war, sahen ihn einige wenige Menschen im Tempel. Dabei handelte es sich vor allem um Priester und Schriftgelehrte, die ber seine Kenntnis des Wortes Gottes staunten. Aber die ffentlichkeit wusste nichts von ihm. Spter begegneten ihm andere Menschen in der Werkstatt, in der er als Zimmermann arbeitete. Aber wer von ihnen glaubte schon, dass Jesus der Mensch gewordene Gott war, wenn sie sahen, wie er ihre Sthle reparierte? Fr sie war er nur der Sohn von Josef, ein freundlicher junger Mann, der viel ber Gott wusste.

Als Jesus seinen Dienst begann, sprach er zu der kleinen Bevlkerung eines sehr kleinen Landes zu den verlorenen Schafen des Hauses Israel. Und weil er immer nur an einem Ort zugleich sein konnte, war der Zugang zu ihm schon logistisch begrenzt.

Wenn man zu Jesus gehen wollte, musste man nach Juda reisen. Wenn man also auerhalb Israels wohnte, musste man mehrere Tage oder Wochen mit dem Schiff, auf einem Kamel oder zu Fu unterwegs sein. Dann musste man sich bis zu irgendeinem Dorf durchfragen und die Einwohner fragen, wo er sich gerade befand. Und wenn er den Ort bereits wieder verlassen hatte, musste man irgendwelchen Gerchten darber folgen, in welche Richtung er gegangen war. Vielleicht musste man ein Boot nehmen und auf die andere Seite eines groen Sees fahren oder den ganzen Tag und die ganze Nacht marschieren, um an den abgelegenen Ort zu gelangen, an dem er gerade die Mengen lehrte.

Wenn man Jesus dann endlich gefunden hatte, musste man ihm erst einmal nahe genug kommen, um seine Stimme hren zu knnen, von ihm berhrt zu werden und seine durch seine heilige Gegenwart gesegnet zu werden. Man konnte versuchen, sich durch die Menge einen Weg zu ihm zu bahnen, aber gleichzeitig versuchten natrlich auch alle anderen Menschen, ihm nahe zu sein.

Der Zugang zum Herrn war also in hchstem Ma begrenzt. Man musste zur richtigen Zeit am richtigen Ort sein, um zu ihm zu gelangen. Denken Sie an den blinden Mann, der hrte, dass Jesus gerade vorbeiging. Als der Blinde hrte, um wen es sich handelte, schrie er laut: Jesus, heile mich, damit ich wieder sehen kann. Erst dann stellte Christus ihn wieder her.

Oder denken Sie an die Frau, die an stndigen Blutungen litt. Sie musste sich durch das Gedrnge der Menge schieben und auf dem Boden kriechen, um den Saum des Gewandes Jesu zu berhren, whrend auch alle anderen versuchten, ihn zu berhren.

Dann gab es die Mutter in Nain, die gerade einem Trauerzug vorausging, der ihren verstorbenen Sohn bestattete. Als Jesus ihren Weg kreuzte, berhrte er die Bahre und erweckte den jungen Mann von den Toten auf.

Oder denken Sie an den gebrechlichen Mann am Teich Betesda in der Nhe des Schaftores. Viele Kranke und leidende Menschen versammelten sich dort, um geheilt zu werden. Aber dieser eine Mann war zur richtigen Zeit am richtigen Ort. Als Jesus an ihm vorbeikam, heilte er auch ihn.

Oft musste man vorausplanen, um zum Herrn zu gelangen. So machte es Zachus, indem er auf einen Baum am Wegrand kletterte, um einen Blick auf Jesus zu erhaschen. Vier andere Mnner lsten ein hnliches logistisches Problem, um einem Freund zu helfen. Als sie die Menge sahen, die das Haus umringte, in dem Christus lehrte, machten sie eine ffnung im Dach und lieen ihren Freund direkt vor den Augen Jesu hinab.

Doch dann ffnete Jesus schlielich in einem einzigen, pltzlichen, herrlichen Augenblick den vlligen, ungehinderten Zugang zum Vater. Die Bibel berichtet ber diesen Augenblick an einem blutbefleckten Kreuz auf Golgatha: Jesus schrie noch einmal laut auf und starb. Da zerriss der Vorhang vor dem Allerheiligsten im Tempel von oben bis unten (Matthus 27,50-51).

In dem Augenblick, als Jesus starb, wurde der Vorhang im Tempel in Jerusalem buchstblich zerrissen. Das ist der Augenblick, in dem unsere Bestimmung besiegelt wurde. In dem Moment, als unser Herr seinen Geist aufgab, wurde uns der vllige, uneingeschrnkte Zugang zum Heiligtum gegeben: Wir haben also die Zuversicht, Brder, durch das Blut Jesu in das Heiligtum einzutreten. Er hat uns den neuen und lebendigen Weg erschlossen durch den Vorhang hindurch, das heit durch sein Fleisch (Hebrer 10,19-20; Elberfelder).

Dieses Zerreien des Vorhangs veranschaulichte das, was in der geistlichen Welt geschah. Nun konnten wir endlich etwas genieen, das Generationen von Menschen nie hatten. Wir erhielten ein Privileg, das nicht einmal Abraham, Mose und David hatten. Wir erhielten Zugang zum Allerheiligsten, zum Thronsaal des allmchtigen Gottes selbst. Die Tr blieb uns nicht lnger verschlossen. Jeder konnte nun hineinsehen und hineingehen. Der unbeschrnkte Zugang wurde mglich gemacht. Auerdem wurde Jesus in seinem Tod unser Hoher Priester. Er fuhr hinauf zu dem Neuen Jerusalem, zu einem Tempel, der nicht mit Hnden gemacht ist. Dort nahm er das Amt unseres Hohen Priesters an. Er trat direkt in die heilige Gegenwart Gottes und brachte mit dem Rucherwerk seiner eigenen Frbitten sein eigenes Blut am Shnedeckel dar. Dann setzte er sich zur Rechten des Vaters, in aller Autoritt, Macht und Herrlichkeit.

In diesem Augenblick bernahm Jesus sein Recht des Bundes, alle Menschen, die Bue tun und ihn als Herrn annehmen, in den einen geistlichen Leib aufzunehmen. Und er sandte den Heiligen Geist, um seinen Kindern mitzuteilen: Ich habe die Tr zum Vater geffnet. Nun werdet ihr angenommen, indem ihr einfach im Glauben in mir seid. Kommt deshalb freimtig zum Thron. Ich werde euch in die Gegenwart meines Vaters hineinnehmen, der nun eurer Vater ist. Ihr habt Tag und Nacht uneingeschrnkten Zugang zu ihm.


Hier liegt der tiefe Schmerz und Kummer,
den Jesus in seiner Seele erfhrt.


Was ist der grte Schmerz, den die Seele Christi je erfahren kann? Ich glaube, es ist die Tatsache, dass eine Generation, die den vlligen, uneingeschrnkten Zugang erhalten hat, nicht zu ihm kommt.

Jahrhundertelang flehte Gottes Volk darum, durch den Vorhang gehen zu drfen. Sie sehnten sich nach dem Segen, der uns heute offen steht. Der Zugang, den wir heute genieen, ist der Zugang, nach dem Mose sich sehnte. Es ist der Zugang, den David zwar in seinem Herzen wahrnehmen, aber nicht selbst erlangen konnte. Es ist der Zugang, den Daniel nie hatte, obwohl er dreimal am Tag zum Herrn betete. Unsere Vorfahren sahen voraus, dass dieser Zugang in unserer Zeit einmal kommen wrde, und sie freute sich fr uns.

Doch wir, die wir dieses wunderbare Geschenk empfangen haben, nehmen es fr selbstverstndlich. Uns wurde die Tr geffnet, aber wir weigern uns manchmal tage- oder wochenlang, einzutreten. Welch ein Verbrechen! Wann immer wir den Zugang ignorieren, den Jesus uns erkauft hat, indem wir achtlos an der Tr vorbeigehen, achten wir sein Blut gering. Unser Herr hat uns gesagt, dass wir alles haben, was wir brauchen, wenn wir nur zu ihm kommen. Aber wir hren nicht auf, sein kostbares Geschenk geringschtzig zu bergehen.

Die Bibel ermahnt uns: Darum wollen wir vor Gott hintreten mit offenem Herzen und in festem Glauben; unser Gewissen wurde ja von aller Schuld gereinigt und unser Leib in reinem Wasser gewaschen. Wir wollen an der Hoffnung festhalten, zu der wir uns bekennen, und wollen nicht schwanken; denn Gott, der die Zusagen gegeben hat, steht zu seinem Wort (Hebrer 10,22-23). Dieser Abschnitt handelt klar vom Gebet. Gott drngt uns: Kommt oft in meine Gegenwart, tglich. Ihr knnt euren Glauben nicht bewahren, wenn ihr nicht in meiner Nhe bleibt. Wenn ihr nicht freimtig in meine Gegenwart tretet, wird euer Glauben ins Wanken geraten.

Vielleicht kennen Sie Christen, die einmal Feuer und Flamme fr Jesus waren. Sie nahmen sich ausgiebig Zeit fr den Herrn, forschten in seinem Wort und zogen sich zurck, um mit ihm allein zu sein. Sie verstanden es, ihm nahe zu bleiben, um ihren Glauben lebendig zu erhalten.

Doch dieselben Christen denken ihre Gebete jetzt nur noch. Oder sie eilen nur fr ein paar Minuten in Gottes Gegenwart, um zu sagen: Hallo, Herr, ich preise dich. Bitte leite mich heute. Ich liebe dich, Jesus. Bis bald. Ihr suchendes Herz ist verschwunden. Die innigen Gesprche, die sie einst ohne jeden Zeitdruck mit dem Herrn fhrten, sind verstummt. Wenn man sie auf ihr verkmmertes Gebetsleben anspricht, behaupten sie, im Glauben zu ruhen.

Ich sage Ihnen, dass gebetslose Menschen bald zu glaubenslosen Menschen werden. Je mehr sie das Geschenk des Zugangs vernachlssigen und sich weigern, aus Gottes Quellen zu schpfen, desto mehr driften sie ab.


Jesus weinte ber Jerusalem, bevor
er in den Himmel auffuhr.


Als Jesus auf der Erde lebte, stellte er sich der ganzen Bevlkerung zur Verfgung. Er lehrte in Synagogen, auf Hgeln, von Booten aus. Er heilte die Kranken und wirkte Wunder. Bei den Feiern in Jerusalem rief er mit lauter Stimme: Ich bin das lebendige Wasser. Kommt zu mir und ich werde den Durst eurer Seele stillen. Jeder konnte zu ihm kommen und volle Genge finden.

Aber die meisten Menschen ignorierten die Einladung unseres Herrn. Er weinte ber die Menschen: Jerusalem, Jerusalem, du ttest die Propheten und steinigst die Boten, die Gott zu dir schickt. Wie oft wollte ich deine Bewohner um mich scharen, wie eine Henne ihre Kken unter die Flgel nimmt! Aber ihr habt nicht gewollt (Matthus 23,37). Er gab Israel zu verstehen: Ich bin jetzt hier und bin fr euch da. Ich habe euch eingeladen, zu mir zu kommen, um geheilt zu werden und zu bekommen, was ihr braucht. Aber ihr wollt nicht kommen.

Wie reagierte Jesus, als die Menschen seine Einladung ablehnten? Er erklrte: Deshalb wird Gott euren Tempel verlassen, und er wird verwstet daliegen (Vers 38). Das Wort, das Jesus hier fr verwstet benutzt, bedeutet einsam, unfruchtbar, verdet. Er sagte: Euer Gemeindeleben, eure Familien, euer geistlicher Wandel all das wird verdorren und absterben.

Denken Sie darber nach. Wenn Eltern Gott nicht tglich suchen, werden ihre Kinder es ganz gewiss nicht tun. Stattdessen wird ihr Haus von Weltlichkeit, geistlicher Unfruchtbarkeit und unbeschreiblicher Einsamkeit geprgt werden. Und zum Schluss wird eine solche Familie in vlliger Trostlosigkeit enden.

Behalten Sie in Erinnerung, dass Jesus diese Warnungen zur Zeit der Gnade aussprach. Er fgte hinzu: Ich sage euch, ihr werdet mich erst wiedersehen, wenn ihr rufen werdet: 'Heil dem, der im Auftrag des Herrn kommt!' (Vers 39). Was diese Worte bedeuten, lsst sich so umschreiben: Ich habe euch allen Zugang gegeben, den ihr braucht, um ein berwindendes Leben fhren zu knnen. Aber ihr habt mein Angebot ausgeschlagen. Ich bin traurig darber, aber eure Entscheidung wird Trostlosigkeit in euer Leben und in eure Familien bringen. Und ihr werdet mich erst in der Ewigkeit wiedersehen.

Wann sind Sie das letzte Mal zu Gott gekommen, um alles zu finden, was Sie fr Ihr Leben brauchen? Waren Sie da gerade in einer familiren, beruflichen oder gesundheitlichen Krise? Es ist absolut nicht falsch, in Zeiten der Not zu Gott zu kommen. Jesaja schreibt: Herr, in der Bedrngnis suchen die Deinen bei dir Hilfe; wenn du strafst, kommen sie klagend zu dir (Jesaja 26,16). Der Psalmist bezeugt: Ich schreie zum Herrn, so laut ich kann, ich bitte den Herrn um Hilfe. Ihm klage ich meine Not, ihm sage ich, was mich qult (Psalm 142,2-3). Unser Herr ist ein Vater, der von Herzen Anteil an den Sorgen und Nten seiner Kinder nimmt. Wann immer wir mit harten Situationen konfrontiert werden, drngt er uns, in seine Nhe zu kommen, indem er sagt: Komm, lade deine Sorgen und ngste und Nte bei mir ab. Ich werde dein Flehen hren und antworten.

Doch fr viele Christen ist das die einzige Situation, in der sie zum Vater gehen. Ich frage Sie: Wo ist das sehnschtige Verlangen, das David beschreibt der tiefe Durst, in Gottes Gegenwart zu sein? Wo ist die Zeit, in der wir ihn tglich anbeten und ihm in Liebe und Anbetung unser Herz ausschtten?


Gebetslose Christen erkennen nicht,
in welcher Gefahr sie sind.


Vielleicht wenden Sie ein: Was macht es schon, wenn manche Christen nicht beten? Sie sind dennoch Glubige sie sind im Blut gereinigt, haben Vergebung und kommen in den Himmel. Welche Gefahr soll darin liegen, ein wenig lau zu werden?

Ich glaube, unser himmlischer Vater sieht, in welcher hektischen Zeit wir leben und wie sehr sie unsere Zeit und Energie in Anspruch nimmt. Und Christen knnen sich genauso in Geschftigkeit und Aktivitten verlieren wie andere Menschen auch. Aber ich kann nicht glauben, dass Gott leichtfertig darber hinwegsieht, wenn wir den Zugang vernachlssigen, fr den sein Sohn sogar sein Leben gegeben hat.

Gott hat Christus zu unserem starken Turm gemacht. Aber nur diejenigen, die hineinlaufen, sind in Sicherheit (siehe Sprche 18,10). Wenn Sie nicht hineingehen, befinden Sie sich nach wie vor drauen vor der Tr. Sie stehen dort, wo Israel sich befand. Aber Gott begegnet niemandem mehr vor der Tr. Alles, was er bereitstellt, befindet sich im Inneren: Vergebung der Snde, Gnade zur Zeit der Not und Macht, zu berwinden.

Stellen Sie sich vor, welchen Schmerz die Ablehnung fr den Vater und den Sohn bedeutete. Ich stelle mir vor, dass sie folgendes Gesprch fhrten:

Sohn, du wurdest geschlagen, verspottet, gekreuzigt und begraben. Es hat mich so geschmerzt, dass ich die Augen vor diesem Anblick verschloss. Doch du hast den ewigen Bund erfllt. Du hast allen, die auf dich vertrauen, Annahme und Zugang verschafft. Durch dich kann ein Volk der letzten Tage zu mir kommen. Und sie knnen in meiner Kraft stark werden und Glaubensreserven gegen den Teufel aufbauen, der sie wie zu keiner anderen Zeit versuchen und auf die Probe stellen wird.

Aber wo sind unsere geliebten Kinder? Der Montag geht vorbei und wir bekommen sie nicht zu sehen. Der Dienstag folgt und sie tauchen nicht auf. Der Mittwoch kommt, doch von ihnen keine Spur. Donnerstag, Freitag und Samstag gehen vorbei, ohne dass wir sie sehen. Nur am Sonntag kommen sie zu uns, whrend sie in der Gemeinde sind. Warum kommen sie denn nicht? Lieben sie uns nicht?

Dieselbe Frage stellte Gott Adam, als er sich im Garten Eden vor Gott versteckte: Wo bist du? (1. Mose 3,9). Der Herr wusste die ganze Zeit, wo Adam war. In Wirklichkeit fragte er Adam, warum er die Gemeinschaft Gottes abgelehnt hatte. Und er zeigte Adam, dass es Gefahr bedeutete, sich vor Gottes Gegenwart zu verstecken.

Christen, die sich den Zugang zum Vater nicht zu eigen machen, enden tatschlich in einem Zustand wie Sardes. Der Herr wies Johannes an: Schreibe an den Engel der Gemeinde in Sardes: Er, dem die sieben Geister Gottes dienen und der die sieben Sterne in der Hand hlt, lsst euch sagen: Ich kenne euer Tun. Ich wei, dass ihr in dem Ruf steht, eine lebendige Gemeinde zu sein; aber eigentlich seid ihr tot (Offenbarung 3,1).

Jesus sagt hier: Du magst ein guter Mensch sein einer, der fr andere alles tun wrde. Du hast einen guten Ruf in der Gemeinde und auch in der Welt. Du bist dafr bekannt, in Christus lebendig und von Gott gesegnet zu sein. Aber es ist ein Element des Todes in dein Leben gekommen. Etwas von der Welt hat dich verunreinigt.

Einige von euch in Sardes haben sich nicht beschmutzt (Vers 4). Von welcher Beschmutzung ist hier die Rede? Es ist Gebetslosigkeit. Und Jesus warnt uns: Werde wach und strke, was noch brig ist, was schon im Sterben lag. Ich habe gefunden, dass deine Taten in den Augen meines Gottes nicht vollwertig sind (Vers 2; Einheitsbersetzung).

Die Glubigen in Sardes waren nicht wachsam gewesen. Sie waren nicht im Gebet geblieben, hatten den Herrn nicht mehr gesucht, wie sie es frher getan hatten. Stattdessen hatten sie zugelassen, dass sie achtlos wurden und nicht mehr tglich Gott suchten, um Hilfe zu empfangen. Nun waren sie beschmutzt. Das Wort, das Jesus hier fr beschmutzt verwendet, beschreibt einen Schmutz der Snde, einen schwarzen Fleck auf einem weien Gewand. Christus gibt uns zu verstehen: Wenn du nicht betest, hast du dem Feind nichts entgegenzusetzen. Durch deine Nachlssigkeit hast du zugelassen, dass dein Gewand befleckt wird.

Doch ber einige wenige sagt Jesus: Aber einige von euch in Sardes haben sich nicht beschmutzt. Sie werden weie Kleider tragen und immer bei mir sein; denn sie sind es wert (Vers 4). Er sagt damit: Noch habt ihr eine kleine Flamme des Verlangens nach mir. Ihr mchtet meine Gegenwart nicht verlieren und nicht der Unfruchtbarkeit ausgeliefert sein. Deshalb regt nun rasch euren Hunger wieder an. Kehrt zurck in die Abgeschiedenheit des Gebets und ruft mich an. Entzndet eure Herzen. Entfacht die Flamme des Glaubens, bevor sie erstirbt bevor der Tod in eure Seelen Einzug hlt, wie er es schon bei so vielen in eurer Umgebung getan hat.

Ignorieren Sie das kostbare Geschenk des Zugang nicht, der Ihnen offen steht. Ihre ewige Zukunft hngt davon ab. Beten Sie und suchen Sie den Herrn. Er hat Ihnen Zugang gegeben. Und er verspricht, jeder Ihrer Nte zu begegnen.

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