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Beurteilen Sie Ihren geistlichen Stand nicht nach Gefhlen
(Don't Judge Your Spiritual Condition by Feelings)


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Von David Wilkerson
19. Februar 2001
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Der Apostel Paulus besttigte den Thessalonichern, dass sie gelernt hatten, in einer Weise zu leben, die Gott wohl gefiel. Er schrieb ihnen: Ihr habt von uns gelernt, wie ihr leben msst, um Gott zu gefallen, und ihr lebt auch so (1. Thessalonicher 4,1; Einheitsbersetzung). Dann fgt Paulus diese Ermahnung hinzu: Werdet darin noch vollkommener! (4,1).

Das Wor4, das hier mit vollkommener werden bersetzt ist, bedeutet eigentlich berfluss haben oder zunehmen. Paulus gab ihnen zu verstehen: Ihr habt eine gesunde Verkndigung des Evangeliums erhalten und habt daher nun ein festes Fundament. Deshalb solltet ihr in jeder Hinsicht in der Gnade wachsen in eurem Glauben, in eurer Erkenntnis und in eurer Liebe.

Auch in einem Brief an die Korinther sprach Paulus von dieser Flle: Wie ihr aber in allen Stcken reich seid, im Glauben und im Wort und in der Erkenntnis und in allem Eifer und in der Liebe, die wir in euch erweckt haben, so gebt auch reichlich bei dieser Wohltat (2. Korinther 8,7). Er sagte mit anderen Worten: Gottes Geist hat entscheidende Vernderungen in eurem Leben bewirkt. Deshalb solltet ihr in jeder Hinsicht mehr von euch einbringen von eurer Zeit, eurem Geld, euren Talenten.

Diese Abschnitte machen deutlich: Von jedem Menschen, der durch Gottes Wort gestrkt wurde, ist zu erwarten, dass er in der Gnade wchst. Gott hat Pastoren, Lehrern, Propheten und Evangelisten in genau dieser Absicht Gaben gegeben: damit seine Gemeinde wchst. Kein Glubiger soll ein Baby in Christus bleiben. Es wird von uns erwartet, dass wir in Jesus wachsen, damit wir nicht von jeder falschen Lehre weggerissen werden.

Auch Jesus selbst spricht von einem stndigen Wachstum in unserem Leben: Ich bin gekommen, damit sie Leben haben und es in berfluss haben (Johannes 10,10). Christus lobte die Gemeinde in Thyatira fr ihr Wachstum in der Gnade: Ich kenne deine Werke und deine Liebe und deinen Glauben und deinen Dienst und deine Geduld und wei, dass du je lnger je mehr tust (Offenbarung 2,19). Jesus gab hier zu verstehen: Du bist jetzt intensiver als zu Beginn. Du hast mein Leben in dir zu grerer Flle heranwachsen lassen.

Eine hnliche Aussage finden wir in den Sprchen: Der Gerechten Pfad glnzt wie das Licht am Morgen, das immer heller leuchtet bis zum vollen Tag (Sprche 4,18). Und Hiob erklrt: Aber der Gerechte hlt fest an seinem Weg, und wer reine Hnde hat, nimmt an Strke zu (Hiob 17,9).

Wir sehen, dass es im Leib Christi keinen Platz fr Trgheit, Faulheit oder ein gebremstes Wachstum gibt. Was empfinden Sie nun in Bezug auf Ihr Wachstum in dem Herrn? Erkennen Sie eine stndige Zunahme an Glauben, Hoffnung, Liebe, Freigebigkeit? Wenn ja, an welchem Mastab knnen Sie Ihr Wachstum messen?

Es ist tragisch, dass viele Christen ihr geistliches Wachstum nach ueren Kriterien beurteilen. Natrlich behaupten die meisten Christen von sich, dass sie aus dem Glauben und nicht nach Gefhlen leben. Aber im Alltag beurteilen viele ihr geistliches Leben trotzdem danach, wie sie sich gerade fhlen. Und sie sind berzeugt, dass sie geistlich nicht wachsen. Sie nehmen regelmig am Gemeindeleben teil, hren auf die Predigt des Wortes Gottes, lesen ihre Bibel und beten eifrig. Aber sie haben das Gefhl, keine Fortschritte zu machen. Ein Christ sagte mir einmal: Ich sollte innerlich viel mehr zerbrochen sein. Frher habe ich vor dem Herrn oft geweint, aber heute ist mein Herz nicht mehr so weich. Ich wachse einfach nicht.

Andere verurteilen sich, weil sie viele Predigten hren, aber nur wenig davon behalten. Sie sind besorgt, weil sie nicht mehr so innig oder eifrig fr Gott sind wie frher.

Lassen Sie mich einige Einsichten ber unser geistliches Wachstum darlegen:


1. Ein Christ kann in der Gnade wachsen,
ohne es selbst wahrzunehmen.


Es kann sein, dass Sie den gewaltigen Reifeprozess, der in Ihnen geschieht, selbstvergessen vllig bersehen. Paulus vergleicht unsere geistliche Entwicklung mit dem Wachstum unseres Krpers. Er sagt, dass unsere Seelen genauso ernhrt werden wie unsere krperlichen Gelenke, Muskeln und Fasern. Dies bezeichnet er als Wachsen durch Gottes Wirken (siehe Kolosser 2,19).

Ein solches Wachstum geht vom Haupt aus. Einfach ausgedrckt bedeutet es: Wenn Sie auf Christus vertrauen und in ihm bleiben, wird ein nie endender Strom seines Lebens durch Ihre Seele pulsieren. Jesus ist eine stndige Lebenskraft in Ihrem Innern, ein lebendiger Strom, der nie versiegt. Deshalb geht fortwhrend Leben von ihm aus und erfllt Sie, selbst whrend Sie schlafen. Er versorgt Sie tglich neu, ganz gleich, wie Sie sich uerlich fhlen.

Wie konnte Israel Ihrer Meinung nach vierzig Jahre in der Wste berleben? Sie ernhrten sich von Manna, dem Brot, das ihnen vom Himmel gegeben wurde. Diese Engelsnahrung enthielt alle ntigen Nhrstoffe, um das Immunsystem der Israeliten zu strken. Deshalb zog sich Gottes Volk nie eine der Krankheiten gyptens zu. berall um sie her starben Kanaaniter und Philister an Seuchen. Doch Israel blieb die ganze Zeit hindurch immun.

So geschieht es auch durch Christus, unser Manna heute. Er ist das Brot, das uns vom Himmel gesandt wurde. Und er strkt unser geistliches Immunsystem gegen alle Arten von Snde. Vielleicht erkennen wir keine ueren Anzeichen fr dieses Wirken in uns (genauso wenig, wie wir sehen knnen, dass unser krperliches Immunsystem strker wird). Aber Gottes Wort verheit, dass alle, die Jesus lieben, in ihrer geistlichen Abwehr stndig an Strke gewinnen.

Denken Sie einmal darber nach: Manchmal werden Sie immer noch versucht, aber mit den Jahren haben Sie zunehmend die Kraft gefunden, weltlichen Verfhrungen zu widerstehen. Und Sie empfinden eine wachsende Abscheu gegen die Verdorbenheit in Ihrer Umgebung. Sie denken und reden nicht mehr, wie es in der Welt blich ist. Whrend Ihre Kollegen jubeln: Endlich Freitag, jetzt toben wir uns aus, freuen Sie sich auf den Gottesdienst am Sonntag. Das liegt daran, dass Sie geistlich wachsen.

Denken Sie an den Mond und die Sterne. Sie scheinen fest zu stehen, ohne jedes Zeichen von Bewegung. In Wirklichkeit rasen diese Himmelskrper mit Hunderten Stundenkilometern durch das All. hnlich ist es bei jedem Christen. Wir mgen denken, unser Wachstum sei zum Stillstand gekommen und wir machten keinen Schritt nach vorn. Aber Gott hat uns eine Verheiung seines Bundes gegeben: Die gepflanzt sind im Hause des Herrn, werden in den Vorhfen unsres Gottes grnen (Psalm 92,13).

Jesus entwurzelte Sie aus dem Reich der Finsternis und pflanzte Sie in die gute Erde seines Knigreichs. Und nun beziehen Sie Nahrung und Leben aus seinem himmlischen Boden. Paulus schreibt: ... gewurzelt und auferbaut in ihm und gefestigt im Glauben ... indem ihr berreich seid in Danksagung (Kolosser 2,7). Der Apostel sagt uns: Indem ihr in Christus bleibt, werdet ihr blhen und gedeihen wie eine Blume, die vor Leben strotzend Knospen treibt. Das Leben Jesu wird aus Ihnen hervorbrechen.


2. Vielleicht beurteilen wir unser geistliches Wachstum
falsch aufgrund der Wiederholung und Langweile,
die zu jedem Leben gehrt


Jeden Tag wiederholen Sie Dinge, die zu einer langweiligen Routine werden. Zum Beispiel stehen Sie tglich zur selben Zeit auf, essen das gleiche Frhstck und nehmen denselben Weg zur Arbeit. Sie essen in derselben Kantine, legen in demselben Caf eine Pause ein und schalten auf dem Heimweg denselben Radiosender ein.

So kann es auch in unserem geistlichen Leben sein. Am Sonntagmorgen gehen wir in die Gemeinde und setzen uns in dieselbe Reihe. Wir singen dieselben Lieder und Hymnen. Selbst unsere Gebet klingen gleich. Wir tun dieselben Dinge immer und immer wieder. Und wir neigen dazu, zu denken: Ich mache doch nichts weiter als das, was ich seit eh und je tue. Ich lese meine Bibel und bete. Ich singe im Chor. Aber da gibt es keine Unterschiede. Das alles mache ich nun schon seit Jahren. Ich wachse berhaupt nicht.

Wie sehr unsere Gefhle uns doch trgen knnen. Solche Gedanken knnen Ihnen die Gnade Gottes rauben. Es ist eine Tatsache, dass jeder von uns endlose Wiederholungen in der tglichen Routine kennt. Das gehrt zum Leben dazu. Der wahre Beweis des Wachstums besteht darin, dass wir nicht aufgegeben haben. Wir bleiben dem Werk Gottes hingegeben Tag fr Tag, Woche fr Woche, Jahr fr Jahr.

Sehen Sie, Wachstum bedeutet nicht, mehr oder grere Dinge fr Gott zu tun. Wahres Wachstum entwickelt sich daraus, dass wir dieselben Dinge immer und immer wieder mit der zunehmenden Gewissheit tun, dass wir alles fr ihn tun. Es ist wie beim Schreibunterricht im ersten Schuljahr. Man beginnt mit Schleifen und Bgen und malt groe Buchstaben. Doch nach einer Weile werden die Buchstaben immer kleiner und enger. Irgendwann lernt man, Buchstaben zu Wrtern zusammenzufgen und schlielich Wrter zu Stzen. Auch wenn wir lange Zeit immer wieder dieselben Dinge wiederholten, haben wir in der Tat geschrieben. Wir haben die ganze Zeit ber etwas Wertvolles geleistet.

Ich bin berzeugt, dass geistliches Wachstum sich eher in den treu wiederholten Diensten vollzieht als im stndigen Wechsel von einer Aktivitt zur nchsten. Man braucht mehr Gnade, einfach weiterzumachen, wenn man mde, zerbrochen, niedergeschlagen oder entmutigt ist, als dann, wenn alles neu ist. Vielleicht meinen Sie, Sie wren geistlich tot und kmen keinen Schritt im Herrn voran, aber aller Wahrscheinlichkeit nach wachsen Sie tglich in Christus.


3. Vielleicht messen wir unseren jetzigen Stand
an den falschen Mastben


Bekehrungserfahrungen sind oft emotional, weil sie etwas vllig Neues und unglaublich Besonderes sind. Die Vernderung in unserer Seele geschieht so pltzlich, dass sie uns berwltigt. Es ist herrlich, so unverhofft aus Snde und Gebundenheit zu einem ganz neuen Leben in Christus zu gelangen.

Unser anfngliches geistliches Wachstum gleicht dem Laufenlernen eines Kindes. Es ist wunderbar und aufregend, wenn ein Kleinkind seine ersten Schritte macht. Die Eltern lcheln und spornen es an: Ja, komm her zu uns, du schaffst es. Auf wackligen Beinchen macht es zwei Schritte, dann drei und schon plumpst es hin. Im Nu wird es aufgehoben und gelobt. Seine Geschwister ermuntern es: Gut gemacht! Das Kind steht im Mittelpunkt der Aufmerksamkeit. Und wenn es dann endlich den ganzen Raum durchqueren kann, jubeln alle ihm zu. Es ist eine sehr emotionale Erfahrung.

Doch schon bald verliert das Baby die allgemeine Aufmerksamkeit. Wenn es nun hinfllt, muss es allein wieder aufstehen. Es spaziert durchs ganze Haus und hinterlsst berall Unordnung. Es stt Pflanzen um, zieht Tpfe und Pfannen heraus, holt Wsche aus den Schubladen. Und fr all das wird es zurechtgewiesen. Pltzlich sind die Dinge gar nicht mehr so aufregend. Seine ersten Schritte waren von Lachen und Freude begleitet. Aber nun hat das Laufenlernen nichts Spektakulres oder Emotionales mehr an sich.

hnlich ist es bei unserem geistlichen Wachstum. Als Baby im Herrn hat man Gottes besondere Aufmerksamkeit gesprt. Wann immer wir hinfielen, war er sofort da, um uns wieder aufzurichten. Doch wie Paulus schreibt, sollen wir nicht ewig Kinder bleiben. Genauso wie man einem Kleinkind beibringt, nicht auf die Strae zu laufen, so lernen wir, nicht in geistliche Feuer zu treten. Wenn wir jetzt hinfallen und schauen, ob jemand kommt, um uns aufzuheben, ist niemand da. Gott lehrt uns, auf seinem Wort zu stehen und im Glauben zu gehen, statt weiter wie ein Baby zu krabbeln.

Es ist natrlich mglich, im Glauben lau und achtlos zu werden. Viele Christen befinden sich in einem solchen Zustand. Aber die Warnung Jesu, unsere erste Liebe nicht zu verlieren, gilt nicht fr Sie, wenn Ihr Herz noch Hunger nach Gott hat. Der Beweis, dass Sie in seiner Gnade wachsen, liegt in Ihrer Sorge, dass Sie vom Glauben abfallen knnten. Diese Sorge ist der Grund, weshalb Sie stndig Ihr Herz berprfen.

Satan hat allerdings viele Christen in eine Sackgasse getrieben, indem er ihnen einredete, sie htten etwas im Herrn verloren. Tatschlich ist es eine schlimme Snde, an Gottes Liebe zu Ihnen zu zweifeln und Ihre Stellung in Christus nach Ihren Gefhlen zu beurteilen. Ihre Stellung in Christus von Tag zu Tag hat nichts mit Ihrem Eifer, Ihren Trnen oder Ihrem Bemhen zu tun. Sie beruht ausschlielich auf dem Glauben.

Stellen Sie sich nur vor, wie verloren Sie wren, wenn Ihre Erlsung tatschlich von Ihren Gefhlen abhngig wre. Paulus betont: Ich vergesse, was dahinten ist, und strecke mich aus nach dem, was da vorne ist (Philipper 3,13). Sie sollen sich nie auf emotionale Erfahrungen der Vergangenheit sttzen. Was heute zhlt ist, ob Sie auf die Verheiungen vertrauen, die er Ihnen gegeben hat. Sind Sie bereit, in einer wahrhaft biblischen Weise Anteil an seinem gttlichen Wesen zu bekommen nicht durch emotionale Trips oder uere Zeichen, sondern indem Sie sich auf seine herrlichen Verheiungen sttzen?

Durch sie sind uns die teuren und allergrten Verheiungen geschenkt, damit ihr dadurch Anteil bekommt an der gttlichen Natur, die ihr entronnen seid der verderblichen Begierde in der Welt (2. Petrus 1,4). Petrus macht deutlich, dass wir das Wesen Christi einzig und allein dadurch erlangen, dass wir uns Gottes Verheiungen des Bundes zu eigen machen.

Ein Pastor sagte mir einmal stolz: Ich habe es endlich geschafft, zum Glauben meiner Jugend zurckzukehren. Ich bete mehr und die Bibel ist wieder meine feste Speise. Gott gibt mir genau die richtigen Botschaften fr meine Gemeinde. Und ich habe wieder eine groe Liebe zu den Verlorenen. Ich fhle mich so erneuert. Doch nur wenige Monate spter steckte dieser Mann wieder in einem Loch.

Gott bringt tatschlich Erneuerungen und eine frische Salbung in unser Leben. Aber das ist nicht die Speise, von der wir leben. Wir sollen aus dem bestndigen Glauben an die Verheiungen Gottes leben. Sein Wort ist unerschtterlich, ganz gleich, wie wir uns vielleicht fhlen. Unser Herr wird seine Verheiungen an uns erfllen: Dem aber, der euch vor dem Straucheln behten kann und euch untadelig stellen kann vor das Angesicht seiner Herrlichkeit mit Freuden ... (Judas 24).

Es gibt viele Anzeichen eines geistlichen Wachstums. Lassen Sie mich nur drei nennen:


1. Wenn Sie in eine Krise geraten,
suchen Sie sofort bei Gott Trost und Wegweisung.


Ein sicheres Zeichen fr geistliches Wachstum ist es, wenn Sie sich mit jedem Problem und jeder Krise sofort an Jesus wenden. Sie haben gelernt, an wen Sie sich wenden sollen.

Manche Christen stecken stndig in einer Krise. Wann immer man sie trifft, haben sie eine andere Klage vorzubringen: Ich werde mit einem Problem nach dem anderen konfrontiert. Ich wei nicht mehr, was ich tun soll. Bereitwillig beschreiben sie ihre Probleme jedem in der nheren Umgebung . Aber nie wenden sie sich damit an Jesus; sie tun, als htte er ihnen nichts bieten.

Missverstehen Sie mich nicht: Ich rede nicht von Christen, die reale und begrndete Probleme durchmachen. In unserer Organisation gehen tglich Dutzende Briefe von Christen ein, die schweres Leid ertragen. Ich spreche vielmehr von den ewigen Meckerern in der Gemeinde. Sie haben immer gleich eine Beschwerde auf den Lippen. Wenn man ihnen zuhrt, mchte man fragen: Ist dein Gott tot? Warum schpfst du nicht aus den Quellen, die er dir bereitstellt? Weit du nicht, dass er uns zu mehr als berwindern macht?

Wie sehr gefllt es dem Herrn, wenn Sie mit allen Ihren Anliegen zuerst zu ihm kommen! Sie wissen, dass Sie jemanden haben, der Ihnen treu hindurchhelfen wird.


2. Sie machen sich weniger von ueren Zeichen,
greifbaren Beweisen und inneren Eindrcken abhngig.


Ein wichtiges Zeichen der Reife besteht darin, dass Sie Gott nicht mehr herausfordern, sich Ihnen durch sichtbare Zeichen oder eine innere Stimme zu beweisen. Natrlich redet der Herr tatschlich zu den Seinen. Jesus sagt, dass seine Schafe seine Stimme kennen. Aber die Stimme, die Gott heute bei seinem Volk gebraucht, ist sein offenbartes Wort. Im Hebrerbrief steht: Nachdem Gott vorzeiten vielfach und auf vielerlei Weise geredet hat zu den Vtern durch die Propheten, hat er in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn, den er eingesetzt hat zum Erben ber alles, durch den er auch die Welt gemacht hat (Hebrer 1,1-2).

Auerdem redet der Heilige Geist zu uns, um uns an die Worte Jesu zu erinnern: Aber der Trster, der heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe (Johannes 14,26).

Wenn wir uns auf innere Stimmen oder uere Zeichen verlassen, um von Gott zu hren, dann ffnen wir uns fr unglaubliche Tuschungen. Lassen Sie mich ein Beispiel nennen. Krzlich sprach ich auf zwei Pastorenkonferenzen in Detroit und Indiana. Bevor wir dorthin fuhren, sagte ich zu meiner Frau Gwen: Ich sehe eigentlich kaum Anzeichen dafr, dass ich in solchen Konferenzen sprechen soll. Wenn Gott mir bei dieser Reise nicht irgendeine Besttigung gibt, werde ich damit aufhren. Ich predige gern in der Times Square Church und das gengt mir. Auerdem reise ich so ungern. Der Herr muss klar zu mir sprechen.

In Detroit segnete Gott das Wort, das ich predigte. Anschlieend warfen mehrere Pastoren sich auf den Boden und flehten zu Gott. Doch dies gengte mir nicht als Besttigung. Spter, in Indianapolis, betete ich vor der Versammlung: Herr, du musst mir heute ein klares Zeichen geben, sonst ist dies meine letzte Veranstaltung. Zeig mir, dass das Wort, das du mir gegeben hast, die Herzen der Pastoren trifft.

Raten Sie einmal, wer dieses Gebet auer dem Herrn hrte? Satan. Pltzlich flsterte mir eine liebliche, heilig klingende Stimme zu: David, heute wirst du eine Besttigung erleben wie nie zuvor. Du brauchst gar nichts zu tun, auer dazustehen. Der Heilige Geist wird mchtig durch die Halle wehen und dir berall Zeichen geben. Ich jubelte und dachte: Ehre sei Gott, das ist herrlich. Das ist genau das, worum ich gebetet habe.

Der Herr salbte mich an diesem Abend erneut. Als ich zu Ende gepredigt hatte, schloss ich nur meine Bibel und betete: Gut, Herr, nun bist du an der Reihe. Wo ist die Besttigung, die ich erleben soll? Ich werde einfach hier stehen, wie du es mir gesagt hast.

Nichts geschah. Nach einigen Minuten begannen die Zuhrer sich zu wundern, was ich vorhatte. Ich versicherte ihnen: Bitte, haben Sie Geduld. Ich warte auf den Heiligen Geist. Nichts geschah. Schlielich wurde ich ungeduldig ber Gott und beschloss: Nun gut, Herr, ich nehme dies als ein Zeichen, dass ich nicht mehr auf solchen Konferenzen sprechen soll.

An diesem Punkt wusste ich nicht mehr, was ich tun sollte. Also schlug ich den Anwesenden vor: Warum heben wir nicht alle die Hnde und beten Jesus an? Leise begannen alle, den Herrn zu preisen. Und der wunderbare, sanfte Geist Gottes begann die Halle zu erfllen.

Pltzlich empfand ich, dass ich die Ehefrauen der Pastoren nach vorn rufen sollte. Ich sagte ihnen: Ich mchte, dass Sie alle freinander beten. Darauf fassten sie sich an den Hnden und begannen zu beten. Im Nu fiel die herrliche Gegenwart des Herrn auf diese Frauen. Sie begannen zu weinen, dienten einander und umarmten sich. Gott berhrte und heilte sie. Aber es gab kein Blitzen und Donnern, keine bernatrlichen Zeichen. Es war einfach ein stilles, wunderbares Wirken des Heiligen Geistes.

Am nchsten Morgen erkannten Gwen und ich die Frau eines Pastors im Hotelaufzug. Sie strahlte und erklrte, dass ihr Leben durch die Versammlung verndert worden war. Bald hrten wir weitere Berichte von anderen Frauen, die verndert, und Ehepaare, deren Ehen erneuert worden waren.

Ich sah, dass diese wunderbaren Werke nicht das mchtige Zeichen waren, das mir versprochen worden war. Und ich erkannte bald, was der Feind versucht hatte. Satan hatte gehrt, wie ich von Gott ein ueres Zeichen verlangt hatte. Und er benutzte es, um mich daran zu hindern, Pastoren aufzurtteln. Er wollte mich berzeugen: Siehst du? Gott hat deine Erwartungen nicht erfllt. Jetzt musst du dies als Zeichen annehmen und aufhren.

Nein! Gott hatte vor mir eine Tr geffnet. Und er hatte mir die Botschaft gegeben, die ich predigen sollte. Meine Aufgabe bestand einfach darin, meinem Herrn zu gehorchen, seinem Wort zu vertrauen und alle Ergebnisse ihm zu berlassen. Er erfllt immer alles auf seine eigene Weise ob laut oder still, sichtbar oder unsichtbar.


3. Sie reagieren bei allen Ausbrchen ethnischer
Auseinandersetzungen und Konflikte mit Gnade.


Eines der hchsten Merkmale eines reifen Christen ist Liebe zur ganzen verlorenen Menschheit. Ein solcher Christ beweist die gleiche Liebe zu allen Menschen, ob Juden oder Palstinenser, Bosnier oder Serben.

Ich glaube, dass Gott alle globalen Situationen unter Kontrolle behlt. Er bewegt die Dinge nach seinen ewigen Absichten, auch blutige Krisen und Aufstnde. Zur Zeit steht der Mittlere Osten wieder am Rande eines Krieges. Im Oktober verffentlichte das Time Magazine einen Bericht ber den Tempelberg in Jerusalem mit dem Titel Der blutige Berg. Auf diesem Gelnde, das 140 m gro ist, liegt eine arabische Moschee, die unter dem Namen Felsendom bekannt ist. Palstinenser bezeichnen sie als das ehrwrdige Heiligtum. Aber die Juden glauben, dass das Gebiet Israel gehrt. Deshalb betrachten sie den Felsendom als Wenn ihr aber sehen werdet das Gruelbild der Verwstung stehen, wo es nicht soll wer es liest, der merke auf! , alsdann, wer in Juda ist, der fliehe auf die Berge (Markus 13,14).

Die Juden sind berzeugt, dass der Tempel Israels wieder genau auf dem Platz gebaut werden wird, auf dem sich heute der Felsendom befindet. Ein prominenter Rabbi, Haim (Chaim?) Richman, weist auf den Felsendom und sagt: Genau dort wird der Tempel gebaut werden und nirgendwo sonst. Rabbi Richmans Forscher haben bereits die Priestergewnder und Gerte wieder hergestellt, die fr den Dienst in diesem dritten Tempel bentigt werden. Dazu gehren eine silberne Schale zum Auffangen des Blutes der Opfertiere und eine goldene Menora (ein siebenarmiger Leuchter) im Wert von einer Million Dollar.

Nach Aussage des Time Magazine erklren Rabbis und Mullahs, Gott habe ihnen mitgeteilt, dass der Berg nur durch Blut wieder eingenommen werden wird. Andere Berichte zeigen, dass jdische Plne fr den Bau des dritten Tempels bereits vollendet wurden. Einige Beobachter frchten, dass militante orthodoxe Juden mglicherweise durch unterirdische Tunnel, die Salomo anlegte, vordringen, um die Moschee zu sprengen. Whrenddessen erklren die Palstinenser, dass Jerusalem schon bald ihre Hauptstadt sein wird.

Bitte missverstehen Sie mich nicht: Ich wnsche keinerlei Gewalt im Mittleren Osten. Aber die Bibel sagt ganz klar voraus, dass es in Israel einen Krieg geben wird. Deshalb sollten wir nicht berrascht sein, wenn wir eines Morgens lesen: Arabische Moschee zerstrt: gypten, Syrien, Irak, Iran und Jordan erklren Israel den Krieg.

Selbst wenn wir eine zeitweilige Beruhigung erleben, glaube ich, dass wir rasch auf eine solche Erfllung biblischer Prophetie und die Wiederkunft Jesu zugehen. Es wird zu weltweiten Spannungen mit bitterem Hass, heftigen Kmpfen, Rassenkonflikten und Vlkermorden kommen. Wie sollten wir da als Christen reagieren? Sollen wir die Seelen derjenigen Palstinenser lieben, die von der Klagemauer Jerusalems aus Steine auf betende Juden hinabwarfen? Sollen wir diejenigen Israeliten lieben, die 2 000 Palstinenser erschossen? Sollen wir die Serben lieben, die auf dem Balkan Tausende Menschen tteten, und die Menschen im Kosovo, die Vergeltungsschlge gegen die Serben bten?

Nur ein ausgewachsener, reifer Christ kann diese Worte Jesu annehmen: Liebe deine Feinde. Bete fr diejenigen, die dich verfolgen und gehssig gegen dich handeln. Wenn dein Feind hungert, dann gib ihm zu essen. Ich frage Sie: Knnen Sie sich vorstellen, einen Monat in einem palstinensischen Feldlazarett zu verbringen und Soldaten zu pflegen und mit Essen zu versorgen, die Israel vernichten mchten? Werden Sie Ihre Vorurteile beherrschen knnen, wenn Sie in Zukunft aufhetzende Nachrichtenberichte lesen? Werden Sie denselben Geist haben, der in Christus war, als er am Kreuz betete: Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht, was sie tun?

Wenn Sie so leben wollen wie Jesus, dann drfen Sie nicht zulassen, dass Ihre menschlichen Leidenschaften durch Schlagzeilen entfacht werden. Christus starb fr jede verlorene Seele auf dieser Erde auch fr Abtreibungsrzte, Mrder, Vergewaltiger, Kindesschnder. Zur Zeit sitzen in unseren Gefngnissen viele Verurteilte, die mchtige Zeugen der Retterliebe Jesu geworden sind, nur weil jemand sie trotz ihrer Snden liebte.

Dass Sie in der Gnade wachsen, knnen Sie daran erkennen, dass Sie fr Menschen beten knnen, die die Welt hasst. Wenn wir von schrecklichen Ereignissen hren, sollen wir gegen jedes Vorurteil in uns angehen und erklren: Ich nehme die Autoritt Christi darber in Anspruch. Ich werde die Menschheit lieben, wie mein Herr es tat.

Und diese groe Verheiung wird unsere brigen Gefhle des Zweifels und der Unsicherheit zur Ruhe bringen: Weit du es nicht, hrst du es nicht? Der Herr ist ein ewiger Gott, der die weite Erde erschuf. Er ... gibt dem Mden Kraft, dem Kraftlosen verleiht er groe Strke ... Die aber, die dem Herrn vertrauen, schpfen neue Kraft, sie bekommen Flgel wie Adler. Sie laufen und werden nicht mde, sie gehen und werden nicht matt (Jesaja 40,28-31).

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