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Sie brauchen nicht in Ihrer Wste sterben
(You Don't Have To Die In Your Wilderness)


Plain Text File + Inhaltsverzeichnis + Kapelle + Bestellen + Copyright

Von David Wilkerson
4. Juni 2001
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Vor kurzem begann ich, ein Buch ber das Leiden der Heiligen Gottes zu planen. Ich wollte Christen im Hinblick auf die Treue des Herrn zu den Seinen inmitten ihrer Anfechtungen ermutigen. Seither haben mir viele Leser geschrieben und bezeugt, wie Gott ihnen in ihren Zeiten des Leidens Gnade schenkte. Eine Frau berichtete ber eine anhaltende krperliche Not:

Vor zwlf Jahren gaben mein Mann und ich unsere berufliche Ttigkeit auf und Gott fhrte uns als missionarische Evangelisten zu den Nationen. Seither haben wir ber dreiig Lnder bereist. Oft haben wir unter schrecklichen Verhltnissen gepredigt, aber der Herr hat uns immer in guter Gesundheit bewahrt und uns bernatrliche Kraft geschenkt.

Im vergangenen Mrz wurde ich dann von einer unbekannten Krankheit angesteckt, die besonders aggressiv ist. Wir hatten gesehen, wie die Menschen, denen wir in fernen Regionen gedient hatten, scharenweise an diesen Symptomen litten. Die Krankheit verursacht Schmerzen und Schwellungen in den Hnden. Die genaue Ursache der schmerzhaften Gelenkschwellungen konnte aber von verschiedenen Spezialisten nicht identifiziert werden. Sie runzelten nur ratlos die Stirn.

Ich flehte zu Gott, aber der Himmel schien zu schweigen. Die ganze Zeit hindurch sprte ich seine Gegenwart bei mir. Ich verbrachte einsame neun Monate in einer Wste der Schmerzen und der Ungewissheit. Im Dezember 1999 war ich durch die Schmerzen krperlich und geistig vllig ausgelaugt. Ich fhlte mich erschpft und konnte kaum schlafen. Und ich verlor auch geistlich an Boden. Es war eine der dunkelsten Zeiten meines Lebens. Ich wusste nicht, ob ich das neue Jahrhundert noch erleben wrde.

Eines Morgens wachte ich auf, als strahlender Sonnenschein mein Schlafzimmer durchflutete. Mir wurde bewusst, dass ich zum ersten Mal die ganze Nacht durchgeschlafen hatte. Mein erster Gedanke war: Ich habe keine Schmerzen. Aber ich wagte nicht, es meinem Mann zu sagen. Ich wartete auf die Rckkehr der Schmerzen, aber sie blieben aus.

Ich erkannte, dass Gott am Werk gewesen war, whrend ich schlief. Und ich sprte, dass er dem Teufel gesagt hatte: Genug ist genug. Inzwischen ist ein Jahr vergangen und ich bin immer noch vllig schmerzfrei. Auf den Berichten meiner rzte steht: Unerklrliches Wunder. Ich habe heute mehr Kraft als je zuvor. Gesttzt auf die Arme meines geliebten Jesus und im Vertrauen auf sein Wort kam ich aus meiner Wste heraus.

Es ist glaubensstrkend, solche Erfahrungsberichte zu lesen, in denen Glubige ber die Treue Gottes jubelnd aus ihrer Wste hervorgegangen sind. Sie sprechen von schrecklichen Schmerzen, Prfungen, Widrigkeiten, Tragdien und Anfechtungen, die kein Ende zu haben schienen. Erst wuchsen ihre Hoffnungen, dann wurden sie zerschlagen. Sie erlebten pltzliche Schbe bernatrlicher Kraft, wurden aber dann wieder von schrecklicher Angst berwltigt. Und nagende Fragen lieen sie nicht mehr los: Warum ist dieses Unglck ber mich gekommen? Straft Gott mich wegen irgendeiner Snde meiner Vergangenheit? Warum werden meine Gebete nicht erhrt? Ich habe gefastet und gebetet, aber keine Antwort erhalten. Warum?

Vielleicht wurden sie in ihrem Glauben schwankend und standen kurz davor aufzugeben. Aber dann bewahrten sie in alledem ihren Glauben. Wie? Sie lieen sich von ihren Leiden auf die Knie treiben. Und die Folge war, dass ihre Zuversicht auf den Herrn nur noch wuchs. Sie kamen aus ihrer Wste heraus und konnten die Gte Gottes und seine Macht zu befreien bezeugen.

Ich sage Ihnen, dass ich nie von so vielen Leiden im Volk Gottes gehrt hatte. Meine Frau Gwen und ich waren erstaunt ber die Briefe, die wir lasen. Immer wieder sagten wir zueinander: Hast du so etwas schon einmal gelesen? Es ist unvorstellbar, wie diese Person gelitten hat.

Menschen beschreiben, wie sie von schrecklichen Krankheiten befallen wurden. Familien werden zerrttet, wenn die Ehepartner sich scheiden lassen, whrend ihre Kinder rebellieren und zu Drogen greifen. Andere berichten ber eine geistige oder geistliche Wste. Sie werden mit Depressionen und ngsten aller Art konfrontiert. Einige sind durch finanzielle Verpflichtungen und wachsende Schulden belastet und nun treibt ihre Not sie in eine Wste der Verzweiflung.

Ein Mann, der unter tragischen Umstnden einen geliebten Menschen verloren hat, schrieb: Ich erschrecke jedes Mal, wenn das Telefon klingelt, weil ich mich frage, ob es weitere schlimme Nachrichten sind. Ein einziger Anruf kann gengen.

Eine andere Gott hingegebene Frau berichtet von einem solchen Anruf. Sie sagt: Wir sind eine starke Familie, die an die Bibel glaubt und regelmig in die Kirche geht. Zum Zeitpunkt unseres Unglcks waren unsere drei geliebten Shne 7 Jahre, 3 Jahre und 14 Monate alt. Der unheilvolle Anruf kam am 26. August 1996. Mein Mann war 10 Meter tief von einem Dach gestrzt, das er erneuerte.

Er musste sich einer Operation unterziehen, weil ein Oberschenkel und ein Ellbogen gebrochen waren. Das Letzte, was er vor der Operation zu mir sagte, war: Sag den Jungen, dass ich sie liebe. Ich sehe euch dann alle morgen frh. Aber whrend der Operation kam es zu Komplikationen. Am Morgen fiel mein Mann in ein Koma. Mein Glaube sagte mir, dass er nur ruhte und mit der Zeit zu uns zurckkehren wrde. Aber dreizehn Tage spter nach vielen rztlichen Manahmen, einer berweisung in ein anderes Krankenhaus und einer landesweiten Gebetskette holte der Herr meinen Mann heim.

Alles schien so gut fr uns zu laufen. Doch dann brach unsere Welt ganz pltzlich zusammen. Jesus hat nie gesagt, dass Christen von Anfechtungen verschont bleiben wrden, nicht wahr? Das erlebte ich nun, als ich drei Jungen allein aufziehen musste.

Doch durch all diese Erfahrungen haben unsere Shne eine unvergleichliche Sehnsucht nach dem Himmel entwickelt. Sie haben nicht nur einen Vatergott, der im Himmel auf sie wartet, sondern auch ihren menschlichen Vater, und das hat ihr Leben verndert. Wir preisen Gott jetzt, dass er ihren erlsten Vater in den Himmel geholt hat. Das ist ein Ziel, das wir alle eines Tages erreichen wollen.

Auch diese Frau kam auf die Arme Jesu gesttzt aus ihrer Wste heraus. Doch es gibt viele Christen, die offenbar nie Gottes Geborgenheit, Trost und Strke finden. Lassen Sie mich fragen: Haben Sie sich den Anfechtungen Ihrer Wste gestellt? Vielleicht machen Sie gerade jetzt eine solche Zeit durch.

Vielleicht ist Ihre Wste ein Todestal. Sie haben den Arzt sagen hren: Es ist Krebs. Er ist bsartig. Oder einem Familienmitglied wurde die Diagnose einer unheilbaren Krankheit gestellt. Sie teilen den Schmerz unzhliger anderer Menschen, die stundenlang in den Wartezimmern von Krankenhusern ausharrten und schweigend um ein Wunder flehten.

Vielleicht ist Ihre Wste eine tiefe Depression. Sie scheuen sich jeden Morgen aufzustehen, weil eine dstere Wolke stndig ber Ihnen schwebt. Stndig flehen Sie: Herr, hilf mir. Ich kann das nicht mehr ertragen. Wenn Sie in die Gemeinde gehen, bemhen Sie sich, ein Lcheln aufzusetzen. Aber tief drinnen machen Sie eine Hlle durch. Sie haben gefastet, gebetet, den Herrn tagelang, wochenlang, monatelang gesucht. Aber Gott scheint Ihre Gebete einfach nicht zu erhren.

Manchmal findet jeder von uns sich in einer Wste wieder. Ich knnte ein ganzes Buch ber wstenhnliche Anfechtungen schreiben, die ich in meinem Leben durchgemacht habe. Doch manche Christen weigern sich, diese Wste anzunehmen, die jeder von uns unweigerlich erlebt. Sie meinen, wer so redet, der habe nicht genug Glauben. Ich kenne einen Pastor, der seiner Gemeinde erklrte: Mein Glaube hat mich gegen jede Not immun gemacht. Ich habe alle Schmerzen und Nte im Namen Jesu gebunden. Ich verweigere mich ihnen einfach.

Ich wnsche niemandem Not, aber diesem Mann steht zweifellos eine Wste bevor. Sein Glaube entspricht einfach nicht der Bibel. David schreibt: Hilf mir, o Gott! Schon reicht mir das Wasser bis an die Kehle. Ich bin in tiefem Schlamm versunken und habe keinen Halt mehr; ich geriet in tiefes Wasser, die Strmung reit mich fort. Ich bin mde vom Rufen, meine Kehle ist heiser; mir versagen die Augen, whrend ich warte auf meinen Gott (Psalm 69,2-4).

Die Bibel macht deutlich, dass selbst die Gottesfrchtigsten unter uns tiefe Wstenerfahrungen durchmachen. Die Frage ist, wie wir daraus hervorgehen werden. Wir knnen sicher sein, dass unsere Wstenerfahrung Vernderungen in uns bewirken wird. Schlielich wird unser Glaube nur in der Wste auf die Feuerprobe gestellt. Verndert Ihre jetzige Wstenerfahrung Sie also zum Besseren oder zum Schlechteren?


Sie bezeugen, Glauben zu haben,
aber wie haben Sie diesen Glauben erlangt?


Auf welcher Grundlage beruht Ihr Glaube? Die Bibel sagt uns, dass der Glaube aus dem Hren kommt und dass Gottes Wort uns geistliche Ohren gibt, damit wir hren knnen (siehe Rmer 10,17). Nun, hren wir, was die Bibel ber die Wstenerfahrungen in unserem Leben sagt:

  • Lass nicht zu, dass die Flut mich berschwemmt, die Tiefe mich verschlingt ... Erhre mich, Herr, in deiner Huld und Gte ... Verbirg nicht dein Gesicht vor deinem Knecht; denn mir ist Angst (Psalm 69,16-18). Es ist offensichtlich, dass die Wasser der Bedrngnis das Leben der Gottesfrchtigen berfluten knnen.

  • Du hast, o Gott, uns geprft, und uns gelutert, wie man Silber lutert. Du brachtest uns in schwere Bedrngnis und legtest uns eine drckende Last auf die Schulter ... Wir gingen durch Feuer und Wasser (Psalm 66,10-12). Wer fhrt uns in ein Netz der Anfechtungen? Gott selbst tut es.

  • Ehe ich gedemtigt wurde, ging mein Weg in die Irre; nun aber halte ich mich an deine Verheiung ... Dass ich gedemtigt wurde, war fr mich gut; denn so lernte ich deine Gesetze (Psalm 119, 67.71). Dieser Vers macht es vllig klar: Es ist gut fr uns, es ist sogar ein Segen, Bedrngnisse durchzumachen.

Betrachten Sie einmal, was der Psalmist bezeugt: Ich liebe den Herrn; denn er hat mein lautes Flehen gehrt und sein Ohr mir zugeneigt an dem Tag, als ich zu ihm rief. Mich umfingen die Fesseln des Todes, mich befielen die ngste der Unterwelt, mich trafen Bedrngnis und Kummer. Da rief ich den Namen des Herrn an: 'Ach Herr, rette mein Leben!' (Psalm 116,1-4). Hier war ein treuer Diener, der Gott liebte und groen Glauben hatte. Doch er wurde mit Schmerzen, Nten und Tod konfrontiert.

Dasselbe Thema finden wir berall in der Bibel. Gottes Wort erklrt unberhrbar, dass der Weg zum Glauben durch Fluten und Feuer fhrt: Durch das Meer ging dein Weg, dein Pfad durch gewaltige Wasser (Psalm 77,20). Seht her, nun mache ich etwas Neues. Schon kommt es zum Vorschein ... Ja, ich lege einen Weg durch die Steppe und Straen durch die Wste (Jesaja 43,19). Wenn du durchs Wasser schreitest, bin ich bei dir, wenn durch Strme, dann reien sie mich nicht fort. Wenn du durchs Feuer gehst, wirst du nicht versengt, keine Flamme wird dich verbrennen (Jesaja 43,2). Denn ich bin der Herr, dein Gott, der deine rechte Hand ergreift und der zu dir sagt: Frchte dich nicht, ich werde dir helfen (Jesaja 41,13).

Dieser letzte Vers enthlt einen wichtigen Schlssel: In jeder Wste, mit der wir konfrontiert werden, nimmt Gott uns an die Hand. Doch nur diejenigen, die durch die Wste hindurchgehen, erfahren diese trstende Hand. Er streckt sie all denen entgegen, die in den tosenden Fluten der Bedrngnis stecken.

Eine Leserin auf unserer Mailingliste hat ein beeindruckendes Buch ber Leiden geschrieben. Ihr Name ist Esther Hunter und das Buch trgt den Titel Joy in the Mourning (Freude in der Trauer). Esther schrieb uns krzlich von einer heftigen Anfechtung, die sie durchmachte. Sie und ihr Mann waren von ihrem Zuhause in Arizona aus nach Manitoba in Kanada geflogen, um Esthers neunzigjhrigen Vater zu beerdigen, der ein Prediger war. Alle zwlf glubigen Kinder dieses gottesfrchtigen Mannes waren gekommen, um ihn beim letzten Abschied zu ehren.

Esthers Geschwister und ihre Familien zwngten sich in fnf Autos, um von der Leichenhalle nach Hause zu fahren. Aber unterwegs schlug ein starker Blitz ein, der auf der nassen Strae eine Spiegelung erzeugte, die einem vllig die Sicht nahm. Mitten im Sturm wurde das erste Auto ihrer Kolonne von den anderen Wagen getrennt.

Ester und ihr Mann saen im zweiten Wagen. Vor sich sahen sie, dass ein schwerer Unfall sich ereignet hatte, bei dem zwei Autos sich total ineinander verkeilt hatten. Da Esther Krankenschwester ist, fuhr ihr Mann zur Unfallstelle, damit sie helfen konnte. Als sie sich nherten, stellten sie entsetzt fest, dass einer der Unfallwagen das erste Auto ihrer Kolonne war. Ein entgegenkommendes Fahrzeug hatte versucht, einen Lkw zu berholen, als der Blitz einschlug, und war frontal auf dieses Auto geprallt.

Esther schaute in das Autowrack und sah ihre Schwester, ihren vierjhrigen Neffen und zwei ihrer Brder darin liegen. Sie zog ihren Neffen heraus, der sofort ins Krankenhaus gebracht wurde. Dann zog Esther ihre Schwester heraus, die kurz darauf in ihren Armen starb. Ihre Brder waren bereits tot; sie waren bei dem Aufprall sofort gestorben.

Esthers kleiner Neffe berlebte diesen schrecklichen Unfall. Aber keiner in der Familie wrde den unbeschreiblichen Anblick auf jener kalten, einsamen Strae je vergessen. Whrend all dies geschah, lag ihr Vater in einem Sarg in der Leichenhalle. Und ihre Mutter, die an Alzheimer erkrankt war, wrde von dieser Tragdie nie etwas erfahren.

Zwei Jahre lang ging Esther durch eine Wste der Trauer und Verwirrung. Stndig brach sie in Trnen aus. Sie trug Fragen und schreckliche Schuldgefhle mit sich herum und grbelte stndig: Was wre gewesen, wenn? Sie verbrachte viele Stunden im Gebet auf ihren Knien und forschte in Gottes Wort. Verzweifelte suchte sie nach dem geringsten Trost und nach Heilung vom Schmerz dieser schlimmen Tragdie.

Eines Tages, als sie an einem Fluss entlangging, hob Esther einen Stein auf. Sie ritzte die Worte hinein: Ich kann diese Last nicht tragen. Und sie erkannte: Ich kann mir nicht lnger selbst die Schuld geben. Dann warf sie den Stein ins Wasser. In diesem Moment nahm Gott ihr die Last.

Esther kam auf die Arme Jesu gesttzt aus ihrer schrecklichen Wste heraus. Und sie hatte ein beeindruckendes Zeugnis: Mein Vater macht alles gut. Bei meinem liebenden Vater gibt es keine Zuflle. Sie hatte wahrhaftig Freude in ihrer Trauer gefunden.


Manche Christen wrden das Buch Hiob
gern aus ihrer Bibel heraustrennen


Manche Christen knnen nicht mit der Tatsache umgehen, dass Hiob ein gerechter, heiliger, von Gott geliebter Mann war und doch schreckliches Unglck erleiden musste. Ich sage solchen Christen: Wir knnen unmglich wahren Glauben erfahren, solange wir nicht den Nten Hiobs ins Auge blicken und sagen knnen: Gott hat all diese Dinge in Hiobs Leben mit einer bestimmten Absicht zugelassen.

Ja, Gott lie zu, dass Hiob seine Kinder genommen wurden. Er lie zu, dass Hiob seine Gesundheit verlor, seinen Besitz und sein Ansehen. Hiob wurde durch seine sogenannten Freunde gedemtigt. Selbst seine eigene Frau verspottete ihn. Und sein Krper war von schlimmen, schmerzhaften Geschwren berst.

Dieser Mann lebte mit unertrglichen Schmerzen und tiefem Kummer. Betrachten Sie ihn inmitten der Ruinen seines Lebens: mit dem Gefhl der Verlassenheit, vom Kummer niedergedrckt, whrend der Himmel seine Gebete abzuweisen schien. Hiob verbrachte dstere, schlaflose Nchte und schreckliche, schmerzvolle Tage. Sein Schmerz war so gro, dass er den Herrn bat, ihn sterben zu lassen. Doch in alledem liebte Gott ihn weiter. Ja, Hiob war in Gottes Augen nie kostbarer als inmitten seiner Anfechtungen.

In der schlimmsten Stunde Hiobs gab der Herr ihm dann eine lebensverndernde Offenbarung seiner selbst. Er fhrt Hiob persnlich aus seiner Wste heraus. Und Hiob ging mit einem unbezwingbaren Glauben daraus hervor und bezeugte: Er mag mich tten, ich harre auf ihn (Hiob 13,15).

Im Gegensatz dazu kommen manche Christen verbittert und verrgert aus ihrer Wste heraus. Ihre Anfechtung verwandelt sie in zweifelnde, verhrtete, untrstliche Gottesverachter. Doch Zion sagt: Der Herr hat mich verlassen, Gott hat mich vergessen (Jesaja 49,14).

Ich habe gesehen, wie leidende Christen sich vllig gegen den Herrn wandten, den sie einmal liebten. Sie beschuldigten Gott, sie in ihrer Zeit der Not im Stich gelassen zu haben. Und deshalb geben sie ihrerseits alles Beten auf. Sie legen ihre Bibel beiseite. Und sie gehen nicht lnger in die Gemeinde. Stattdessen tragen sie einen schrecklichen Zorn und Groll gegen Gott mit sich herum.

Ich kenne einen Pastor, dessen Glaube durch einen Todesfall in seiner Familie erschttert wurde. Dieser Mann hatte gedacht, dass sein Glaube ihn vor allen Unglcksfllen bewahren wrde. Als dann eine Tragdie eintraf, war er fassungslos. Und er wandte sich vllig gegen den Herrn. Seine Freunde waren ber seine Hrte schockiert. Er sagte ihnen: Ich mchte den Namen Jesus nie wieder hren.

Es ist tragisch, dass viele Glubige in ihrer Wste sterben. Dies geschah mit Israel. Auer Josua und Kaleb, die treu am Glauben festhielten, ging eine ganze Generation der Israeliten ein Volk, das auf bernatrliche Weise aus gypten befreit worden war in der schrecklichen, schaurigen Wste verloren. Sie starben voller Zweifel, Trauer, Kummer und Schmerz. Warum? Sie weigerten sich, auf Gottes verbrgtes Wort zu vertrauen, dass er sie in der Zeit ihrer Not bewahren wrde.

Der Herr hatte ihnen versprochen: Ihr drft euch nicht vor ihnen frchten. Der Herr, euer Gott, der euch vorangeht, wird fr euch kmpfen ... der Herr, dein Gott, [hat] dich auf dem ganzen Weg, den ihr gewandert seid, getragen, wie ein Vater seinen Sohn trgt ... [er war] euch auf dem Weg vorangegangen ... um euch die Stelle fr das Lager zu suchen ... um euch den Weg zu zeigen, auf dem ihr gehen solltet (5. Mose 1,29-33).

Aber lesen Sie einmal, was mit dieser zweifelnden, verhrteten Generation geschah: Die Zeit, die wir ... gewandert waren ... betrug achtunddreiig Jahre. So lange dauerte es, bis die Generation ... vollstndig gestorben war ... Der Herr hatte seine Hand gegen sie ausgestreckt und Verwirrung unter ihnen verbreitet, bis sie ausgestorben waren (2,14-15). Gott wartete, bis auch der Letzte gestorben war, bevor er wieder zu Israel sprach: Als alle waffenfhigen Mnner ausgestorben und tot waren, so dass keiner von ihnen mehr im Volk lebte, sagte der Herr ... (2,16-17).

Was fhrte dazu, dass diese Generation in der Wste starb? Es waren dieselben zwei Grnde, die auch heute dazu fhren, dass Christen in ihrer Wste sterben:


1. Sie haben Gottes Liebe zu ihnen nie angenommen


Whrend all der Anfechtungen Israels versuchte Gott immer wieder, den Israeliten seine groe Liebe zu verdeutlichen. Aber sie wollten sie nicht annehmen. Sie glaubten einfach nicht, dass ihre Prfungen aus seiner Liebe entsprangen. Stattdessen sagte das Volk immer und immer wieder: Wenn Gott uns liebte, warum wrde er uns dann hier in die Wste fhren, um uns zu tten? Warum wrde er zulassen, dass wir so leiden?

Hier sehen wir die Wurzel allen Unglaubens: Menschen sind nicht bereit, an Gottes Liebe zu seinen Kindern zu glauben und darin zu ruhen. Doch der einzige Grund, weshalb Gott Israel zu seinem Volk erwhlte, war seine Liebe: Weil er [Gott] deine Vter liebgewonnen hatte, hat er alle Nachkommen eines jeden von ihnen [euch] erwhlt ... Nicht weil ihr zahlreicher als die anderen Vlker wret, hat euch der Herr ins Herz geschlossen und ausgewhlt ... [sondern] weil der Herr euch liebt (5. Mose 4,37; 7,7-8). Israel wurde erklrt: Gott hat euch nicht wegen irgendeiner besonderen Eigenschaft erwhlt. Er erwhlte euch einfach und allein deshalb, weil er euch liebte. Bedenken Sie einmal:

  • Warum lie Gott nicht zu, dass Bileam Israel verfluchte? Der Herr, dein Gott, hat fr dich den Fluch in Segen verwandelt; denn der Herr, dein Gott, liebt dich (23,5).

  • Warum brachte Gott Israel am Roten Meer in eine Sackgasse? Er wollte sehen, ob sie auf die Liebe ihres himmlischen Vaters vertrauen wrden. Er fragte sich: Was fr eine Vorstellung hat mein Volk von mir als Vater? Glauben sie wirklich, dass ich sie so sehr liebe, dass ich sie nie in die Hnde des Feindes fallen lassen wrde? Verlassen Sie sich auf meine felsenfesten Verheiungen, um jede Situation durchzustehen? Wissen Sie, dass ich sie nie verlassen werde, selbst wenn alles dster und hoffnungslos aussieht?

  • Warum fhrte Gott Israel an das bittere Wasser von Mara? Wieder wollte er seinem Volk irgendein Zeichen abringen, dass sie an seine Liebe zu ihnen glaubten. Er wollte wissen, ob sie ihm vertrauten, dass er ihren Durst stillen wrde, weil er sie so sehr liebte.

  • Eine weitere Prfung sehen wir, als Israel an der Schwelle des verheienen Landes stand. Zwlf Mnner wurden ausgesandt, um das Land auszukundschaften. Doch zehn von ihnen kamen mit einem negativen Bericht zurck. Sie behaupteten, dass Israel nie in der Lage sein wrde, das Land einzunehmen, weil es von Riesen, Festungen, groen befestigten Stdten und unberwindbaren Hindernissen erfllt war.

Wie reagierte das Volk auf diesen Bericht? Wieder schrieen sie vor Angst und Unglauben: Wir knnen nichts gegen dieses Volk ausrichten; es ist strker als wir (4. Mose 13,31). Sie sagten damit eigentlich: Unsere Feinde sind strker als Gottes Liebe zu uns. Sie beschuldigten den Herrn, sie in der Zeit ihrer Not im Stich gelassen zu haben, so dass sie auf sich selbst gestellt waren. Und sie verbrachten die ganze Nacht damit, zu klagen und zu schreien: Ich wnschte, ich wre tot. Warum hat Gott uns in diese hoffnungslose Lage gebracht? Der Apostel Stephanus sagte ber diese Menschen: Sie wiesen ihn ab und wandten ihr Herz nach gypten zurck (Apostelgeschichte 7,39).

Wieder einmal sehen wir, dass der Herr seinem Volk in jeder Situation versicherte: Ich liebe euch mit unerschtterlicher Treue. Doch jedes Mal lieen sie dieses Wissen, dass Gott sie liebte, von den Hindernissen berschatten.

Denken Sie einmal darber nach: Wenn wir an die Liebe unseres himmlischen Vaters glauben, sie annehmen und darauf vertrauen, was haben wir dann noch zu frchten? Ich habe zum Beispiel gelernt, dass ich mich nicht davor zu frchten brauche, in die Irre gefhrt zu werden, wenn ich wirklich in Gottes Liebe zu mir ruhe. Wenn ich wirklich sein bin wenn ich glaube, dass er mich in seinen liebenden Armen trgt , dann wird er nie zulassen, dass der Teufel oder irgendeine andere Stimme mich in die Irre fhrt.

Ich brauche auch kein pltzliches Unglck zu frchten oder Angst zu haben, dass ich fallen knnte, oder die Aussicht auf eine ungewisse Zukunft zu scheuen. Mein liebender Vater wird nicht zulassen, dass irgendetwas in meinem Leben geschieht auer den Dingen, die er vorherbestimmt hat, weil sie fr mich und die Menschen, die ich liebe, am besten sind. Was fr Probleme ich auch immer haben mag, er wird sie lsen und einen Weg fr mich schaffen. Der Gott der Liebe kann ein Wunder nach dem anderen fr mich tun, wenn ich ihm nur vertraue.

Dies macht mich fhig, schwierigen Zeiten, heftigen Anfechtungen und sogar dem Tod ins Auge zu sehen. Ich wei, dass der Herr in alledem meinen Schmerz teilen wird und dass meine Trnen fr ihn wie kostbares Gold sind. Er wird nicht zulassen, dass meine Anfechtungen mich zugrunde richten. Er wird immer treu sein, mir einen Ausweg zu schaffen.

Vielleicht fragen Sie sich: Aber bringen wir unser Leben nicht selbst durch unsere schlechten Entscheidungen durcheinander? Strzen wir uns nicht selbst ins Chaos, weil wir nicht im Willen Gottes bleiben? Was ist mit all den unvernnftigen Dingen, in die wir uns verstricken? Ich versichere Ihnen: Wenn Sie einfach auf Gottes Liebe vertrauen, Bue tun und an ihm festhalten, wird er alles bereinigen, was Sie angerichtet haben. Er verwandelt die Asche unseres Lebens in Schnheit.


2. Sie waren blind fr die Freude,
die Gott an ihnen hatte


Unser Gott liebt sein Volk nicht nur, sondern hat Freude an jedem Einzelnen von uns. Er freut sich auerordentlich ber uns. Und es ist fr ihn in der Tat eine Freude, uns zu bewahren und zu befreien.

Diese Art der elterlichen Freude sehe ich bei meiner Frau Gwen, wann immer eines unserer Enkelkinder anruft. Gwen strahlt wie ein Weihnachtsbaum, wenn eines unserer lieben Kleinen am Apparat ist. Nichts bringt sie vom Telefon weg. Selbst wenn ich ihr sagen wrde, dass der Prsident vor unserer Tr steht, wrde sie mich mit einer Handbewegung zum Schweigen bringen und weiterplaudern.

Wie knnte ich meinem himmlischen Vater je vorwerfen, weniger zu tun als ich fr meine eigenen Nachkommen? Manchmal haben meine Kinder mich enttuscht und Dinge getan, die dem widersprechen, was ich ihnen beigebracht habe. Aber nicht ein einziges Mal habe ich aufgehrt, sie zu lieben oder mich an ihnen zu freuen. Wenn also schon ich als unvollkommener Vater diese Art von bestndiger Liebe zu meinen Kindern habe, wie viel mehr liegen wir unserem himmlischen Vater als seine Kinder am Herzen?

Deshalb finde ich diese Szene mit den Sphern Israels so verwunderlich. Ein ums andere Mal hatte Gott seinem Volk seine Liebe bewiesen. Doch jedes Mal hatten sie sich geweigert, sie anzunehmen. Schlielich standen Josua und Kaleb mitten unter ihnen auf und riefen: Wenn der Herr uns wohlgesinnt ist und uns in dieses Land bringt, dann schenkt er uns ein Land, in dem Milch und Honig flieen (4. Mose 14,8). Was fr eine einfache, aber mchtige Erklrung. Sie sagten: Unser Herr liebt uns und hat Freude an uns. Und er wird jeden Riesen bezwingen, weil er uns gerne hilft. Deshalb drfen wir nicht auf unsere Hindernisse schauen. Wir mssen unsere Augen auf die groe Liebe des Herrn zu uns richten.

berall in der Bibel lesen wir, dass Gott Freude an uns hat: Er hat Gefallen an denen, die den rechten Weg gehen (Sprche 11,20). Am Gebet der Rechtschaffenen hat er Gefallen (15,8). Er entriss mich meinen mchtigen Feinden, die strker waren als ich ... doch der Herr wurde mein Halt. Er fhrte mich hinaus ins Weite, er befreite mich, denn er hatte an mir Gefallen (Psalm 18,17-19).

In diesem letzten Vers entdecken wir die groe Wahrheit, die Israel verkannt hatte: Er befreite mich, denn er hatte an mir Gefallen. Wie stark unsere Widersacher auch sein mgen auch wenn unsere schlimme Anfechtung noch so verheerend ist oder die Lage noch so aussichtslos erscheint , wird unser Gott uns befreien. Warum? Weil er Freude an uns hat!

Gott hatte keinen Zweifel an seiner Liebe zu Israel gelassen. Deshalb konnte er sein Volk fragen: Israel, warum sprichst du: Mein Weg ist dem Herrn verborgen, meinem Gott entgeht mein Recht? (Jesaja 40,27). Er gab damit zu verstehen: Wie knnt ihr sagen, ich htte eure Not nicht gesehen? Wie knnt ihr je glauben, dass ich keine Freude an euch htte? Ich hatte Gefallen an meinem Diener Hiob whrend aller seiner schrecklichen Erfahrungen. Und ich habe nun Gefallen an euch inmitten eurer Schwierigkeiten.

Es ist absolut notwendig, dass wir glauben schnell, fest, heute >, dass Gott uns liebt und Gefallen an uns hat. Dann werden wir in der Lage sein zu akzeptieren, dass alle Umstnde unseres Lebens sich schlielich als die liebenden Absichten unseres Vaters fr uns erweisen werden. Wir werden auf die liebenden Arme Jesu gesttzt aus unserer Wste hervorgehen. Und er wird unsere Traurigkeit in Freude verwandeln.

Liebe Mitchristen, starren Sie nicht auf den wachsenden Stapel an Rechnungen. Und versuchen Sie nicht, in eine ungewisse Zukunft vorauszuschauen. Ihre Aufgabe ist es, auf die Verheiungen des liebenden Vaters in seinem Bund mit uns zu vertrauen und sich auf seine groe Liebe zu Ihnen zu sttzen.

Sie werden siegreich aus Ihrer Situation hervorgehen, weil er Sie in seinen liebenden Armen hlt.

(Bibelstellen - soweit nicht anders angegeben - nach der Einheitsbersetzung)

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