Click here to go to World Challenge Pulpit Series multilingual site

---- Ein Schrei ohne Stimme ----
(A Cry Without a Voice)


Plain Text File + Inhaltsverzeichnis + Kapelle + Bestellen + Copyright + Cover Letter


Von David Wilkerson
19. August 2002
__________

In Markus 7 lesen wir, wie Jesus ein groes Wunder tat. Dieses ganze dramatische Schauspiel vollzieht sich in nur fnf Versen:

Und er verlie das Gebiet von Tyrus und kam ber Sidon an den See von Galila, mitten in das Zehnstdtegebiet. Und sie bringen einen Tauben zu ihm, der mit Mhe redete, und bitten ihn, dass er ihm die Hand auflege. Und er nahm ihn von der Volksmenge beiseite, legte seine Finger in seine Ohren und berhrte mit Speichel seine Zunge; und er blickte zum Himmel, seufzte und spricht zu ihm: Hefata! Das ist: Werde geffnet! Und sogleich wurden seine Ohren geffnet, und die Fessel seiner Zunge wurde gelst, und er redete richtig (Markus 7,31-35).

Stellen Sie sich diese Situation einmal vor. Als Jesus in das Gebiet der Dekapolis kommt, begegnet ihm ein Mann, der taub war und nicht sprechen konnte. Er war nicht stumm, aber sein Stammeln war unverstndlich. Christus nahm den Mann beiseite, weg von der Menge. Und als er vor diesem Mann stand, legte er seine Finger in seine Ohren. Dann spuckte Jesus und berhrte seine Zunge. Er sprach zwei Worte: Werde geffnet! Und augenblicklich konnte der Mann hren und klar sprechen.

Unmittelbar vor diesem Ereignis hatte Jesus auch die Tochter einer Frau von Dmonen befreit. Indem er nur ein Wort aussprach, trieb er den bsen Geist aus dem Mdchen aus. Ich frage mich: Warum steht der Bericht ber diese beiden Wunder in der Bibel? Wurden sie einfach als zwei von vielen Szenen aus dem Leben Jesu auf der Erde wiedergegeben?

Die groe Mehrheit der Christen glaubt, dass solche Geschichten in der Bibel wiedergegeben werden, weil sie uns vieles offenbaren. Sie sollen die Macht Gottes ber Satan und Krankheit zeigen. Sie sind als Beweise fr die Gottheit Christi gemeint und sollen besttigen, dass er der Mensch gewordene Gott war. Und sie sind dazu gedacht, uns im Glauben zu ermutigen und uns zu zeigen, dass unser Gott Wunder tun kann.

Ich glaube, dass diese Geschichten aus diesen und vielen weiteren Grnden aufgeschrieben wurden. Jesus sagt uns, dass jedes seiner Worte vom Vater kam. Er sprach und handelte nicht aus eigenem Antrieb, sondern folgte der Leitung seines Vaters. Auerdem enthlt jedes Ereignis aus dem Leben Christi eine Lektion fr uns, die wir in der letzten Zeit leben (siehe 1. Korinther 10,11).

Dieses Wunder in Markus 7 handelt nicht nur von der Heilung eines Mannes, der vor Jahrhunderten lebte. Wie jedes Ereignis im Leben Jesu, ber das die Bibel berichtet, hat es eine besondere Bedeutung fr uns heute. Und wie im Gleichnis vom verborgenen Schatz im Acker sollen wir diese Bedeutung ausgraben.


Ich glaube, dieses Wunder offenbart die unermessliche Gnade und Barmherzigkeit Christi fr diese gegenwrtige Generation


Seit lngerer Zeit beschftigen mich einige Fragen ber die gegenwrtige Generation junger Menschen. Diese brennenden Fragen haben mich wirklich verwirrt. Aber ich glaube, dass dieses Wunder eine Offenbarung enthlt, die viele dieser Fragen beantwortet.

Erstens mchte ich fragen, wer dieser Mann war, der zu Jesus gebracht wurde: Und sie bringen einen Tauben zu ihm, der mit Mhe redete (Markus 7,32). Sein Name wird uns nicht genannt. Ich wei allerdings, wen er fr uns heute reprsentiert. Er ist einer von denen, die Ohren haben ... aber nichts [hren] (Psalm 115,6). Dieser Vers bezieht sich natrlich auf einen geistlichen Zustand. Er beschreibt einen Zustand geistlicher Taubheit, eine Unfhigkeit, die Wahrheit Gottes zu hren und zu verstehen.

Mein tiefer Eindruck ist, dass dieser taube, sprachunfhige Mann den meisten jungen Menschen heute gleicht. Ich glaube, das gilt besonders fr Kinder aus christlichen Familien. Viele scheinen einfach nicht die Fhigkeit zu besitzen, Gottes Wort zu hren und in sich aufzunehmen. Ich spreche von vernnftigen Kids: sie haben Respekt, sind folgsam und keine Partyfreaks. Sie lassen sich nicht auf Drogen, Alkoholismus, Sex oder Unmoral ein. Aber sie sind uerst passiv in Bezug auf Gott. In all den Jahren meines geistlichen Dienstes habe ich nie eine solche Teilnahmslosigkeit gegenber den Dingen Gottes erlebt wie in dieser gegenwrtigen Generation.

berall in der Welt sind mir diese geistlich tauben Jugendlichen begegnet. Und seit Jahren habe ich mich gefragt, warum so viele gute junge Leute - besonders, wenn sie von liebevollen christlichen Eltern erzogen wurden - so passiv in Bezug auf Jesus bleiben konnten. Sie hren berzeugende Predigten, man hat ihnen ein Evangelium der Liebe vermittelt, aber sie bleiben teilnahmslos.

Es schmerzt mich zutiefst, diesen Zustand bei einigen meiner Enkel wahrzunehmen. Sie haben meine Predigten gehrt, haben mich mit ehrlichen Trnen und mit der Vollmacht des Heiligen Geistes predigen sehen. Aber sie haben keine erkennbare Reaktion gezeigt. Manchmal habe ich gedacht: Vielleicht ist heute der Tag, an dem der Heilige Geist diese Lauheit, diese Passivitt schmelzen wird. Vielleicht sehe ich heute eine Trne als Zeichen dafr, dass Gott dieses junge Herz berhrt hat.

Ich habe mich gefragt: Sind sie stocktaub? Oder haben sie Gott abgelehnt? Haben sie ihre Ohren verschlossen, sodass sie nicht mehr hren knnen? Ich ringe mit solchen Gedanken, weil ich wei, dass es gute Kinder sind, die Jesus nicht verworfen haben. Aber sie haben einfach keinen Eifer. Und Christus selbst warnt, dass gute Menschen in der Hlle enden werden, wenn sie lau bleiben (siehe Offenbarung 3,16).

Denselben Zustand sehe ich bei vielen christlichen Ehemnnern. Es sind gute Mnner, treue Ehemnner, liebevolle Vter, verantwortliche Versorger. Wenn sie mit ihren Frauen den Gottesdienst besuchen, wei ich, dass diese Frauen beten: Vielleicht wird heute sein Herz berhrt werden. Aber anschlieend lchelt ihr Mann nur und sagt: Das hat mir heute gefallen. Ich werde dich gelegentlich wieder begleiten. Diese Mnner sind keine Menschen, die Christus ablehnen. Sie sind nicht bse, vergngungsschtig oder unmoralisch. Aber wenn sie Christus auch weiter nur bewundern, sind sie verloren.

Ich habe auch einige Freunde, die so sind. Sie schtzen mich sehr und wrden alles fr mich tun. Sie kommen gelegentlich zur Times Square Church und loben immer meine Predigt. Aber Gottes Wort bewegt sie nie. Sie knnen ber den Tod, die Grablegung und die Auferstehung Christi reden, weil sie immer wieder in Predigten davon gehrt haben. Aber sie sind passiv. Sie verlassen die Gegenwart Gottes so, wie sie gekommen sind: unverndert.

Ich sage Ihnen, dass solche Leute Ohren haben, aber nicht hren. Sie sind geistlich taub.


Es gibt nur eine Hoffnung, wie dieser Mann wieder hren und sprechen konnte


Die einzige Hoffnung des sprachunfhigen tauben Mannes bestand darin, zu Jesus zu kommen. Er brauchte eine persnliche Begegnung mit ihm.

Lassen Sie mich erwhnen, dass dieser Mann nicht den Leuten glich, von denen Paulus sagte, dass: sie die gesunde Lehre unertrglich finden und sich Lehrer nach ihrem Geschmack aussuchen, die ihnen sagen, was ihnen gefllt. Sie werden nicht mehr auf die Wahrheit hren, sondern sich fruchtlosen Spekulationen zuwenden (2. Timotheus 4,3-4; Gute Nachricht). Er hat auch keinen Geist der Schlafsucht ... und Ohren, um nicht zu hren (Rmer 11,8). Er war nicht wie die Leute, die in Apostelgeschichte 28,27 beschrieben sind: Sie halten sich die Ohren zu und schlieen die Augen, damit sie nur ja nicht sehen, hren und begreifen (Gute Nachricht). Und er glich nicht denen, die bei der Steinigung von Stephanus dabei waren und sich die Ohren zu[hielten] (Apostelgeschichte 7,57).

Tatsache ist, dass dieser Mann hren wollte. Er wollte unbedingt geheilt werden. Und doch lesen wir, dass andere diesen Mann zu Jesus brachten (siehe Markus 7,32). Er kam also nicht aus eigenem Antrieb zu Jesus. Er musste zu ihm gebracht werden. Offensichtlich wusste er, wer Jesus war, und dass er die Macht hatte zu heilen. Auerdem konnte der Mann sich durch Zeichen oder schriftlich verstndigen. Und er konnte sich frei bewegen. Dennoch unternahm er nie selbst den Versuch, zu Jesus zu kommen. Sie brachten ihn.

Wer waren diese Leute? Ich kann nur spekulieren, dass es seine Familienangehrigen waren oder gute Freunde, denen er wichtig genug war, um ihn zu Jesus zu bringen. Ich glaube, diese Szene sagt sehr viel ber die Situation, in der unsere jungen Leute heute leben. Sie werden nicht aus eigenem Antrieb zu Jesus kommen. Sie mssen von ihren Eltern, ihren Freunden, ihrer Gemeindefamilie zu ihm gebracht werden. Wie die Eltern des tauben Mannes mssen auch wir unsere Kinder und Angehrigen zu Christus bringen. Sie mchten wissen, wie? Indem wir tglich im Glauben beten.

Nehmen wir einmal an, die Eltern des Mannes brachten ihn zu Jesus. Sie wussten, wie sehr ihr Sohn eine persnliche Begegnung brauchte. Schlielich konnten sie ihren Sohn nicht anflehen, zu hren. Es wre unsinnig gewesen, ihm zuzureden oder mit ihm zu schimpfen. Und es wre unfreundlich gewesen, ihm ein schlechtes Gewissen zu machen, weil er die Gedanken seines Herzens nicht artikulieren konnte.

Aber viele christliche Eltern, und da schliee ich mich selbst ein, knnen ihren Kindern in dieser Weise sehr unfreundlich begegnen. Wie? Wir sind verrgert ber sie, weil sie uns nicht sagen knnen, warum sie nicht zu Jesus kommen. Wir knnen nicht begreifen, warum sie den Schrei ihres Herzens nicht in Worte fassen knnen. Die Wahrheit ist, dass sie geistlich stumm sind.

Ich kann nicht einmal anfangen zu ermessen, wie die Welt diese gegenwrtige Generation geprgt hat. Die jungen Leute unserer Zeit haben mehr ertragen als jede frhere Generation. Sie haben die Schrecken des 11. September erlebt. Sie haben die Schsse gesehen, die in Schulen gefallen sind. Sie haben von sexuellen Skandalen im Weien Haus gehrt. Sie haben mitbekommen, wie die Snden bekannter Fernsehevangelisten ans Licht kamen. Und nun sehen sie, wie Geschftsfhrer und Unternehmer betrgen, um ihre habgierigen Triebe zu befriedigen. Mssen wir uns da noch wundern, dass die jungen Menschen unsicher sind, wer Gott ist und welchen Platz er in ihrem Leben einnimmt?

Es kommt nicht darauf an, wie unsere Kinder in diese Situation gelangt sind. Jeder Versuch ist nutzlos, herausfinden zu wollen, warum sie so taub fr Gottes Wort sind und den Schrei ihres Herzens nicht artikulieren knnen. Schlielich sagt uns die Bibel auch nicht, wie die Taubheit und Sprachunfhigkeit des Mannes zustande kam. Mit keinem Wort wird erwhnt, dass er so geboren worden wre. Es kommt auch gar nicht darauf an. Ebenso ist es sinnlos, wenn christliche Eltern darber grbeln, was sie zu einem frheren Zeitpunkt im Leben ihres Kindes vielleicht gesagt oder falsch gemacht haben knnten. Es sollte kein solches Zurckblicken, keine Mutmaungen, keine Schuldgefhle geben.

Eltern oder andere Angehrige knnen ein taubes Kind nicht einfach durch ihren erzieherischen Einfluss hrend machen. Man kann einen sprachunfhigen Menschen nicht durch Liebe zum Sprechen bringen. Das kann nie gelingen. Und es gibt keinen Pastor, Seelsorger oder Jugendleiter, der ein Kind berzeugen knnte, die Wahrheit zu hren. Man kann sie nicht durch Liebe dazu veranlassen, man kann es ihnen nicht verordnen und man kann sie nicht dazu erziehen. Sie sind schlicht und einfach taub.

Es gibt nur ein Heilmittel, nur eine Hoffnung fr unsere Kinder und Angehrigen, die Wahrheit zu hren. Und das ist eine persnliche Begegnung mit Jesus selbst. ...und bitten ihn, dass er ihm die Hand auflege (Markus 7,32). Das griechische Wort fr beseech in diesem Vers bedeutet anflehen oder ersuchen. Diese Eltern baten Christus instndig: Bitte, Herr, berhre unseren Sohn. Leg deine Hand auf ihn.


Was tat Jesus zuerst, als der Mann zu ihm gebracht wurde?


Und er nahm ihn von der Volksmenge beiseite (Markus 7,33). Christus wusste sofort, was dieser taube Mann wollte. Er sehnte sich danach, persnlich berhrt zu werden, seine eigene Erfahrung zu machen. Er konnte sich nicht mit etwas begngen, was die anderen gefunden hatten. Es musste fr ihn selbst real sein. Er wollte, dass Jesus ihm die Ohren ffnete und die Zunge lste. Und das musste sich nur zwischen ihnen beiden abspielen.

Vielleicht sagen Sie: Sie verstehen mich nicht. Ich habe ja gesehen, wie mein Junge vor einigen Jahren Christus angenommen hat. Er kniete vor dem Herrn und betete. Spter fiel er vom Glauben ab, kam aber wieder zu Jesus zurck und tat Bue. Er ist immer noch ein guter Junge, aufrichtig und freundlich, aber jetzt ist er lau geworden. Er scheint sich gar nicht mehr fr Gott zu interessieren. Was ist geschehen? Warum ist er nicht zu einer vlligen Hingabe bereit? Was hlt ihn davon ab, sich Gott ganz zu weihen?

Die Antwort ist, dass er keine eigene Begegnung mit Christus hatte. Er kam durch die Erfahrung seines Vaters, die Erfahrung seiner Mutter, die Erfahrung eines Freundes zu Jesus. Er sprach das bergabegebet eines anderen. Oder er hrte eine so bengstigende Predigt ber die Hlle, dass er es mit der Angst zu tun bekam und zu Jesus rannte.

Es gibt alle mglichen Grnde, weshalb die Erfahrung Ihres Kindes nicht von Dauer war. Entscheidend ist meiner Meinung nach, dass Ihr Kind Jesus nicht selbst begegnet ist. Es mag die Wahrheit kennen, indem es Christus im Leben anderer Menschen wahrgenommen hat. Aber es hat Jesus nicht selbst erfahren. Es wurde nicht von der Menge beiseite genommen, um selbst berhrt zu werden. Die Offenbarung muss dort geschehen, wo es mit dem Herrn allein ist.

Wenn Sie Gott schon viele Jahre dienen, lassen Sie mich eines fragen: Ist es nicht so, dass Sie an einen Tag oder eine Zeit zurckdenken knnen, als Sie eine bernatrliche Begegnung mit Jesus hatten? Er berhrte Sie und Sie wussten es. Sie haben diese Erfahrung von keinem anderen bernommen. Sie wurde Ihnen nicht durch die Predigt eines anderen eingeflt. Sie haben Christus persnlich erfahren. Deshalb knnen Sie auf das vertrauen, was Sie von ihm empfangen haben.

Jesus wusste, dass der taube Mann diese Art von Begegnung brauchte. Deshalb sprach er mit ihm in seiner eigenen Sprache: der Zeichensprache. Jesus legte seine Finger in seine Ohren und berhrte mit Speichel seine Zunge (Vers 33). Ich stelle mir vor, wie Jesus seine Finger in seine eigenen Ohren steckte, auf den tauben Mann deutete und mit den Lippen sagte: Ich werde deine Ohren ffnen. Dann streckte er die Zunge heraus, berhrte sie und spuckte (wahrscheinlich, weil ein sprachbehinderter Mensch nicht spucken kann). Er gab ihm zu verstehen: Ich werde die Fessel lsen, die deine Zunge bindet. Und du wirst sprechen knnen wie alle anderen.

Knnen Sie sich vorstellen, was dem Mann durch den Kopf ging? Er muss gedacht haben: Dieser Jesus spricht meine Sprache. Er verlangt nicht von mir, dass ich ihn verstehe. Er will mir zeigen, dass er mich versteht! Und er nimmt mich beiseite, um mich nicht in Verlegenheit zu bringen. Er wei, wie schchtern ich bin, und er will kein ffentliches Spektakel.

Er stellt mich nicht in Frage und klagt mich nicht an.. Er wei genau, was ich durchgemacht habe. Er wei, dass ich ihn nicht abgelehnt habe. Er wei, dass ich seine Stimme hren und mit ihm reden will. Er wei, dass mein Herz ihn preisen will. Aber ich kann nichts davon tun, solange ich nicht seine bernatrliche Berhrung erfahre. Er muss wohl wissen, dass ich mir dies wnsche.

Unser Heiland begegnet unseren unerretteten Angehrigen mit derselben Barmherzigkeit. Er wird niemanden zur Schau stellen. Denken Sie daran, wie geduldig und frsorglich er mit Saulus von Tarsus umging. Dieser bekannte Mann war dazu ausersehen, eine bernatrliche Begegnung mit Jesus zu erleben. Und Christus htte ihm jederzeit begegnen knnen. Er htte Saulus zu Boden werfen knnen, whrend Stephanus gesteinigt wurde, direkt vor den Augen der Menge. Er htte die Bekehrung von Saulus zu einem ffentlichen Beispiel machen knnen. Aber das tat er nicht.

Stattdessen wartete Jesus, bis Saulus buchstblich allein in der Wste war, als er fern von der Volksmenge auf seinem Pferd ritt. Dort kam er zu Saulus und berhrte ihn bernatrlich. Und in den folgenden Jahren erzhlte Saulus, der fortan Paulus genannt wurde, immer wieder die Geschichte jenes Tages. Jesus gab ihm seine eigene bernatrliche Berhrung und ffnete seine blinden Augen.

Sie brauchen nicht in einer Gemeinde nach vorn an den Altar zu treten, um eine Begegnung mit Jesus zu erfahren. Sein bestes Werk geschieht im Verborgenen. Deshalb sagte Jesus uns: Wenn ihr betet, geht in eure Kammer, an einen abgeschiedenen Ort fern von der Menge. Dort sucht mich allein. Und ich werde euch offen belohnen.


Als er mit dem Mann allein war, tat Jesus etwas hchst Ungewhnliches


Er blickte zum Himmel [und] seufzte (Vers 34). Das Wort fr seufzen bezeichnet ein hrbares Sthnen. Offenbar hatte Jesus einen verzerrten Gesichtsausdruck und aus seinem Herzen kam ein Sthnen. Der Mann konnte das natrlich nicht hren, denn er war taub. Aber was bedeutete dieses Sthnen?

Ich habe schon viele Kommentare ber diese Szene gelesen. Aber keiner bezeugt, was - so glaube ich - Gottes Geist mir sagt. Ich bin berzeugt, dass Jesus in den Himmel blickte und mit dem Vater sprach. Tief in seiner Seele weinte er ber zwei Dinge. Erstens weinte er ber etwas, das nur er in diesem Mann sehen konnte. Und zweitens weinte er ber etwas, was er heute sieht - etwas, das in den Herzen so vieler Menschen verschlossen ist, besonders bei der Jugend.

Was sah Jesus sowohl damals als auch heute? Was hrte er sowohl im Herzen dieses tauben Mannes als auch in den Herzen so vieler Menschen heute? ER HRTE EINEN SCHREI OHNE STIMME. Es war ein Schrei des Herzens, der eingeschlossen war und nicht ausgedrckt werden konnte. Nun sthnte Christus selbst mit einem Schrei, der nicht geuert werden konnte. Er lieh seine Stimme den Schreien all derer, die ihn nicht selbst ausdrcken knnen.

Stellen Sie sich vor, in wie vielen Nchten dieser Mann sich in den Schlaf weinte, weil niemand ihn verstand. Nicht einmal seine Mutter und sein Vater konnten erraten, was er stammelte. Wie oft hatte er zu erklren versucht, was er empfand, aber er stie nur schmerzliche, unschne Laute hervor. Er muss gedacht haben: Knnte ich doch nur sprechen, nur ein einziges Mal. Wre meine Zunge doch nur fr eine Minute gelst. Dann knnte ich irgendjemandem sagen, was in meiner Seele rumort. Ich wrde schreien, dass ich nicht schwachsinnig bin, dass ich nicht unter einem Fluch stehe und dass ich nicht vor Gott davonlaufe. Ich bin nur verwirrt. Ich habe Probleme, aber keiner kann sie hren.

Aber Jesus hrte die Gedanken im Herzen dieses frustrierten Mannes. Er versteht jedes innere Seufzen, das nicht geuert werden kann. Die Bibel sagt, dass unsere Schwachheiten und Gebrechen unseren Herrn berhren. Und er sprte den Schmerz, den die Taubheit und Sprachunfhigkeit diesem Mann bereitete.

Ich glaube, Christus drckte den Schmerz des Vaters ber jeden unhrbaren Schrei der Herzen aus. Jesus war Gott in menschlicher Gestalt und sthnte ber jeden Herzensschrei, der nicht ausgedrckt werden kann: Was ist blo falsch an mir? Ich habe gar nichts gegen Gott. Und ich wei, dass Jesus real ist. Ich liebe ihn und mchte ihm eigentlich dienen. Aber ich bin verwirrt. Warum kann ich nicht aussprechen, was in meinem Herzen verschlossen ist?

Ich habe elf Enkel und bete tglich fr jeden von ihnen. Fr einige von ihnen bete ich im Augenblick besonders eifrig und bringe sie in der Frbitte zu Jesus. Es sind gute, folgsame Kinder mit liebevollen Eltern. Sie alle bekennen sich zu Christus und haben empfngliche Herzen. Aber ich nehme auch eine Passivitt in ihnen wahr.

Krzlich habe ich besondere Zeiten eingeplant, in denen ich allein mit ihnen reden kann. Ich sage ihnen: Du weit, dass ich fr dich bete. Du weit, dass auch deine Eltern fr dich beten. Wir wissen, wie sehr du den Herrn tief in deinem Herzen liebst. Aber warum bist du so passiv? Ich habe dich nie ber die Dinge Gottes sprechen hren. Ich wei nicht, ob du deine Bibel liest und betest. Bitte sag mir, was in deinem Herzen vor sich geht. Gibt es etwas, das dich belastet?

Zuerst zucken sie die Achseln. Dann sagen sie mir: Ich wei nicht, Opa. Ich habe nichts gegen Gott. Ich bin einfach verwirrt. Ich glaube, ich kann das nicht erklren.

Nach solchen Gesprchen bin ich perplex. Ich muss Gott fragen: Was ist hier los? Ich hre einen Schrei, ein unterdrcktes Stammeln, eine Sehnsucht. Aber sie knnen es mir nicht sagen. Es scheint, als wollten sie mir etwas mitteilen, aber es gelingt ihnen nicht.

Ich bin berzeugt, dass sich Scharen junger Menschen in derselben Situation befinden. Wenn sie ihren Schrei erklren knnten, wrde er vermutlich etwa so lauten: Ich habe so viel Heuchelei in der Gemeinde gesehen. Jetzt sehe ich sie in der Geschftswelt, in der Schule, berall. Ich habe Probleme mit meiner Freundin, Probleme mit meinen Freunden. Alles trmt sich vor mir auf. Aber ich kann mit niemandem reden. Meine Eltern sind zwar offen dafr, aber ich kann es einfach nicht artikulieren.

Wir hren diesen Schrei nicht. Kein Mensch kann ihn hren. Und wir knnen schon gar nicht erwarten, ihn zu verstehen. Was sollen wir also tun? Wir wissen, dass innige Gesprche keine tauben Ohren ffnen. Ich glaube, wir haben nur eine Mglichkeit:


Wir sollen unsere Kinder und Angehrigen auf den Knien zu Jesus bringen


Wir mssen Christus bitten, ihnen eine eigene, persnliche Erfahrung zu schenken. Wir mssen sie zu Jesus bringen, so wie die Eltern des tauben Mannes es taten, damit sie ihre eigene Berhrung empfangen. Und sie ... bitten ihn, dass er ihm die Hand auflege (Vers 32). Wir sollen beten: Herr, begegne ihnen allein. Sende deinen Geist, damit er ihre Herzen anrhrt und zieht. Offenbare dich ihnen selbst. Gib ihnen ihre eigene Erfahrung.

Krzlich kam ein junger Mann an einem Gebetsabend nach vorn. Er war aufgewhlt und weinte. Er berichtete, dass er aus dem Bundesstaat Washington kam und frher an jenem Abend zufllig in unsere Gemeinde gekommen war. Er war wieder hinausgegangen und wollte sich ein Konzert anhren, verlie den Konzertsaal aber wieder und kehrte in unsere Gemeinde zurck. Er bat um Gebet und ich fragte: Sind Ihre Eltern Christen? Er antwortete: Ja, sie beten immer fr mich.

Ich frage Sie: War es ein Zufall, dass dieser junge Mann in unsere Gemeinde spazierte? Wohl kaum. Er hatte seine eigene Begegnung mit Christus. Niemand hatte ihn gedrngt oder angebettelt. Doch er war zweifellos zu Jesus gebracht worden. Wie? Ich bin berzeugt, dass es durch die Gebete seiner besorgten Eltern geschah.

Und er blickte zum Himmel, seufzte und spricht zu ihm: Hefata! Das ist: Werde geffnet! Und sogleich wurden seine Ohren geffnet, und die Fessel seiner Zunge wurde gelst, und er redete richtig (Markus 7,34-35).

Jesus wirkte fr diesen Mann ein persnliches Wunder fern von der Menge. Und die erste Stimme, die der Taube hrte, war die Stimme Christi. Sicher sprach Jesus zu ihm und bewies ihm, dass er hren konnte. Oh, wie muss dieser Mann geredet haben. Jahrelang aufgestaute Gefhle flossen ber seine Lippen. Nun konnte er den inneren Schrei artikulieren, der immer unausgesprochen geblieben war.

Ich stelle mir vor, dass er dem Herrn in die Arme fiel und weinte: Jesus, du hast die Stimme meines Schreiens gehrt (siehe Psalm 5,3). Denken Sie daran, wie treffend und bewegend die Worte von Psalm 5 fr diesen Mann gewesen sein mssen: Meine Worte nimm zu Ohren, Herr, merke auf mein Seufzen! Horche auf die Stimme meines Schreiens, mein Knig und mein Gott; denn zu dir bete ich. Herr, in der Frhe wirst du meine Stimme hren (Psalm 5,2-4). Die Liebe dieses Mannes zu Jesus war nun zu seiner persnlichen Erfahrung geworden. Er hatte eine Begegnung mit dem Herrn gehabt.

Geliebte Mitchristen, wenn Sie fr Ihre Kinder und Angehrigen beten, denken Sie daran, dass Jesus um sie seufzt. Er sthnte nicht nur um den einen Mann damals im Gebiet der Dekapolis. Er weinte ber die erstickten, inneren Schreie Ihrer und meiner Kinder und unerretteten Angehrigen. Vielleicht mssen Sie die Art und Weise ndern, wie Sie fr sie beten. Beten Sie, dass der Heilige Geist ihnen nachgeht, sie einldt und zieht und in ihnen eine neue Sehnsucht nach Jesus weckt:

Herr, nimm mein Kind, nimm diesen geliebten Menschen von der Menge beiseite. Schirme sie ab, dass sie allein mit dir sind. Und gib ihnen deine Berhrung. Lass sie eine eigene, persnliche Erweckung erfahren. Lass es eine tiefe, bernatrliche Erfahrung mit dir sein.

Ich muss mit dieser Warnung schlieen: Sind Sie selbst geistlich taub fr Gottes Wort? Ist Ihr Mund verschlossen, sodass Sie nicht innig ber Jesus sprechen knnen? Dann haben Sie keine Entschuldigung. Sie wissen, wie Sie zu Jesus kommen. Und Sie wissen, dass er Ihren Schrei hrt. Er wartet darauf, dass Sie einen Ort suchen, mit ihm allein zu sein. Jetzt ist die Zeit, seine Nhe zu suchen, damit er sich Ihnen nahen kann (siehe Jakobus 4,8).

In Lukas 18 lesen wir von einem Mann, der in die Kirche ging, um zu beten. Er stand allein da, abseits von der Menge. Er war so verzweifelt, dass er nur den Blick senken und sich an die Brust schlagen konnte (siehe Lukas 18,13). Er benutzte diese Zeichensprache, um zu sagen: Herr, du hrst den Schrei meines Herzens. Ich habe diese innere Leere satt. Ich brauche eine Begegnung mit dir. Ich mchte selbst wissen, wer du bist. Du allein verstehst, was in meinem Herzen ist. Und nur du weit, was ich durchmache. Ich kann nicht beten, weil ich wie gelhmt bin. Ich brauche deine Berhrung, Jesus. Sei mir armem Snder gndig (siehe Lukas 18,13).

Christus sagte ber diesen Mann: Dieser ging gerechtfertigt hinab in sein Haus ... denn jeder, der ... sich selbst erniedrigt, wird erhht werden (Vers 14). Mge dies auch bei Ihnen so sein.

---
Gebraucht mit erlaubnis von World Challenge, P. O. Box 260, Lindale, Texas 75771, USA.

(Bibelstellen - soweit nicht anders angegeben - nach der Elberfelder-bersetzung)

Times Square Church Information | New Reader Information


Plain Text File + Inhaltsverzeichnis + Kapelle + Bestellen + Copyright + Cover Letter


Bestimmungen über copyright und vervielfältigung:
Diese Datei ist das ausschliessliche Eigentum von World Challenge. Es darf in keiner Weise verändert oder editiert werden. Es darf nur als Ganzes vervielfältigt und in Umlauf gebracht werden und zwar nur als "freeware" ohne Kostenforderung. Alle Vervielfältigungen dieser Datei müssen die folgenden Angbaben zum Copyright enthalten: "Copyright © 2002 by World Challenge". Diese Datei darf weder ohne die Erlaubnis von World Challenge zum Verkauf benutzt werden noch in Verbindung gebracht werden mit irgendwelchen Verkaufsgütern. Dies schliesst den gesamten Inhalt ein, nicht jedoch kurze Zitate. Bitte geben Sie die folgende Quellenangabe an: Copyright © 2002 by World Challenge, Lindale, Texas, USA.

Dieses Material ist ausschlielich fr den persnlichen Gebrauch und nicht zur Verffentlichung auf anderen Webseiten bestimmt. Lorain County Free-Net Chapel besitzt exklusive Rechte der World Challenge, Inc., diese Botschaften auf ihrer Webseite zu verffentlichen. Dieses Material darf heruntergeladen, kopiert, ausgedruckt und verteilt werden, solange es nicht auf einer anderen Internet-Site verffentlicht wird. Diese Site kann jedoch als Link verwendet werden, um sich auf diese Botschaften zu beziehen.


Diese Internet-Seite wird ermglicht durch den Dienst von:
The Missing Link, Inc.®
Verbindung belasteter Jugendlicher u. Erwachsener mit Lebenshilfezentren
Web Site - misslink.org
Kapelle - misslink.org/chapel2.html
Home of David Wilkerson's World Challenge Pulpit Series Multilingual Web Site
www.tscpulpitseries.org


Copyright © 2002 - Die Free-Net-Kapelle des Bezirks Lorain
North Central Ohio, U.S.A.

Anfang der Seite

Webmaster
Diese Seite wurde zuletzt gendert an 2. Mai 2003.

Why Revival Tarries/ "Help!"/ What's Here/ Sponsor/ Statement of Faith/ Bible Study
Around the Piano/ Bulletin Board/ Library/ Kapelle/ Inhaltsverzeichnis Pulpit Series