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---- Der Dienst, sein Angesicht zu schauen ----
(The Ministry of Beholding His Face)


Plain Text File + Inhaltsverzeichnis + Kapelle + Bestellen + Copyright + Cover Letter


Von David Wilkerson
17. Mrz 2003
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Jeder Christ ist zum geistlichen Dienst berufen; das zeigt die Bibel ganz klar. Paulus schreibt, dass wir [alle] diesen Dienst haben (2. Korinther 4,1).

Aber die Vorstellungen der meisten Christen vom geistlichen Dienst heute sind nicht sehr biblisch. Oft betrachten wir den Dienst als etwas, das ordinierten Pastoren und Missionaren vorbehalten ist. Wir denken an Absolventen eines theologischen Seminars, die Menschen trauen oder beerdigen, Gemeinden betreuen, Gottesdienste durchfhren und biblische Lehre vermitteln. Wir betrachten sie als Seelenrzte, die dazu eingesetzt wurden, die Wunden der Kranken und Verletzten zu heilen.

Gott beurteilt den geistlichen Dienst anders als wir. Die meisten von uns beurteilen einen geistlichen Dienst nach seiner Gre oder Effektivitt, nach der Zahl der geleisteten guten Werke. Aber in Gottes Augen geht es nicht darum, wie effektiv ein Dienst ist, wie gro eine Gemeinde wird oder wie viele Menschen erreicht werden.

Natrlich haben viele Leiter in der Gemeinde durch ihren Dienst unfassbare Dinge geleistet. Begabte Mnner und Frauen haben Mega-Gemeinden gebaut, Institutionen und Schulen gegrndet und Scharen von Menschen mit dem Evangelium erreicht. Aber manche dieser hoch talentierten Menschen haben ihren Dienst mit einem schwarzen Herzen versehen. Ehebrecher, Unzchtige, Trinker, Homosexuelle - alle benutzten ihre Begabung und Intelligenz, um in der Gemeinde Groes zu leisten.

Ich danke Gott fr alle integeren geistlichen Leiter, die ihren Dienst auf gottesfrchtige Werke gegrndet haben. Von der ersten bis zur letzten Seite ruft die Bibel uns auf, den Verletzungen und Nten der Menschen zu begegnen. Aber das Problem ist, dass die meisten Christen den Dienst als etwas verstehen, dass man tut, als ein Werk, dass man leistet - und nicht als etwas, das wir sind oder werden.

Paulus spricht von einem bestimmten Dienst, zu dem jeder Christ berufen ist. Dieser Dienst setzt keine besonderen Begabungen oder Talente voraus, sondern ist die Aufgabe aller wiedergeborenen Christen, ob ordinierte Pastoren oder Laien. Dieser Dienst ist sogar die erste Berufung jedes Glubigen. Alle anderen Aktivitten mssen sich daraus ergeben. Kein Dienst kann Gott gefallen, wenn er nicht aus dieser Berufung entspringt.

Ich spreche von dem Dienst, das Angesicht Christi zu schauen. Paulus sagt: Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an (2. Korinther 3,18). Was bedeutet es, die Herrlichkeit des Herrn zu schauen? Paulus spricht hier von einer hingegebenen, konzentrierten Anbetung. Es ist eine Zeit, die wir Gott widmen, um ihn einfach anzuschauen. Und der Apostel fgt im nchsten Vers gleich hinzu: Darum, da wir diesen Dienst haben (2. Korinther 4,1). Das Angesicht Christi zu schauen ist, wie Paulus hier zeigt, ein Dienst, dem wir alle uns widmen mssen.

Das griechische Wort fr schauen in diesem Vers ist sehr ausdrucksstark. Es bezeichnet nicht nur einen kurzen Blick, sondern ein unverwandtes Betrachten. Darin liegt der Entschluss: Ich bewege mich nicht von der Stelle. Bevor ich irgendetwas anderes tue, bevor ich auch nur eine einzige Sache in Angriff nehme, muss ich zuerst in Gottes Gegenwart sein.

Viele Christen missverstehen den Ausdruck wie in einem Spiegel (3,18; Luther). Sie denken an einen Spiegel, der das Angesicht Jesu zurckspiegelt. Aber das meint Paulus hier nicht. Er spricht von einem intensiven, konzentrierten Betrachten, als wrde man aufmerksam durch ein Fernglas schauen, um etwas klarer zu erkennen. So sollen wir unseren Blick fokussieren - entschlossen, die Herrlichkeit Gottes im Angesicht Christi zu schauen. Wir sollen uns mit dieser einen Absicht in das Allerheiligste zurckziehen: so innig zu schauen und mit solcher Hingabe Gemeinschaft mit dem Herrn zu haben, dass wir verwandelt werden.


Paulus sagt, dass der Mensch, der in die Gegenwart Christi kommt, um ihn zu schauen, verwandelt wird


Was geschieht, wenn ein Christ das Angesicht Christi schaut? Paulus schreibt: Wir alle aber schauen mit aufgedecktem Angesicht die Herrlichkeit des Herrn an und werden so verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht (2. Korinther 3,18).

Das griechische Wort fr verwandelt ist das Wort, von dem wir den Begriff Metamorphose ableiten; es bedeutet verndern, verwandeln, umgestalten. Jeder, der oft in das Allerheiligste geht und seinen Blick ganz auf Christus ausrichtet, wird umgestaltet. Eine Umgestaltung geschieht. Diese Person wird fortwhrend in das Ebenbild und den Charakter Jesu verndert.

Vielleicht kommen Sie oft in die Gegenwart des Herrn. Dennoch haben Sie nicht das Gefhl einer Verwandlung, whrend Sie Zeit allein mit ihm verbringen. Ich sage Ihnen, dass Sie gewiss sein knnen, dass eine Metamorphose geschieht. Ganz sicher geschieht etwas, weil niemand stndig die Herrlichkeit Christi schauen kann, ohne verwandelt zu werden.

Beachten Sie den letzten Teil dieser Aussage von Paulus: und werden so verwandelt in dasselbe Bild von Herrlichkeit zu Herrlichkeit, wie es vom Herrn, dem Geist, geschieht (2. Korinther 3,18; Hervorhebung des Autors). Der Heilige Geist ist es, der das Werk der Verklrung in uns tut. Beachten Sie nun den vorausgehenden Vers: Der Herr aber ist der Geist; wo aber der Geist des Herrn ist, ist Freiheit (Vers 17).

Verstehen Sie, was Paulus hier zum Ausdruck bringt? Er gibt uns zu verstehen: Wenn du das Angesicht Christi schaust, besteht die Freiheit, verndert zu werden. Indem wir in seiner Gegenwart sind, geben wir dem Geist die Freiheit, unser Leben zu regieren und mit uns zu tun, was ihm gefllt. Es ist ein Akt der Unterordnung, der ausdrckt: Herr, mein Wille gehrt dir. Verwandle mich in das Ebenbild Jesu, was immer dazu auch ntig sein mag.

Das Erste, was wir wahrnehmen, wenn wir den Herrn schauen, ist die Tatsache, wie unhnlich wir ihm sind. Es kommt nicht darauf an, fr wie gerecht wir uns halten. Der Heilige Geist zeigt uns, wie weit wir hinter Gottes Herrlichkeit zurckbleiben, wie eigensinnig wir sind und wie sehr wir die Dinge aus eigener Kraft zu tun versuchen.

Doch indem wir dasitzen und Christus anschauen, beginnt spontan ein Werk in uns. Wir sehen, dass er alle Gerechtigkeit fr uns erfllt hat. Und wir brauchen nie darum zu kmpfen, zu schwitzen oder zu flehen, heilig zu sein. Tatschlich werden wir verndert - nicht durch irgendetwas, das wir tun, sondern durch das Werk des Heiligen Geistes. Der Heilige Geist hat in uns den herrlichen Prozess der Verwandlung begonnen.

Jetzt wird alles durch den Bund, durch seinen Geist bewirkt. Unser Teil besteht einfach darin, oft in seine Gegenwart zu gehen, unseren Blick ganz auf ihn zu richten und in seiner Gegenwart zu bleiben. Und wir sollen unser Vertrauen auf ihn als den Anfnger und Vollender unseres Glaubens setzen. Durch seinen Geist wird er uns kontinuierlich in das Ebenbild Christi selbst verwandeln.

Viele Christen bekennen, mit dem Heiligen Geist erfllt zu sein. Aber ich glaube, es gibt eine Mglichkeit zu prfen, ob der Heilige Geist Ihr Leben regiert: die Frage, ob der Charakter Christi zunehmend in Ihnen Gestalt gewinnt.

Wenn der Heilige Geist die vllige Herrschaft hat, wird diese Zunahme nicht schubweise geschehen. Sie werden keine Rckschlge oder Rckzge aus seiner Gegenwart haben, sondern eine stndig zunehmende Vernderung erfahren. Und diese Zunahme beruht nicht ausschlielich auf Krisen oder Prfungen. Sie setzt sich stndig fort, weil Gottes Geist kontinuierliche Vernderungen bewirkt. Im Werk des Heiligen Geistes gibt es kein stagnierendes Wachstum.

Allerdings geschieht die Umgestaltung vor allem durch unsere Anfechtungen und Leiden. Paulus sagt: Wir haben aber diesen Schatz in irdenen Gefen, damit das berma der Kraft von Gott sei und nicht aus uns (2. Korinther 4,7). Sie mgen sich fragen: Wie knnen unsere zerbrechlichen Gefe die Herrlichkeit des Charakters Christi enthalten und zunehmend zum Ausdruck bringen? Besonders wenn wir unter Beschuss stehen?

Wir knnen nicht wissen, wie der Geist uns verndern wird. Wir wissen nicht, welche Methoden er in unserem Leben whlt. Aber eines knnen wir wissen: Alle Nte und Leiden sind dazu bestimmt, Vernderung zu bringen.

Als Gwen und ich von dem tdlichen Gehirntumor unserer Enkelin Tiffany hrten, dachten wir, unsere Tochter Debbie wrde ein zerbrechliches Tongef sein. Wir fragten uns: Wie wird sie das je durchstehen? Sie ist so zart. Aber in alledem war Debbie wie ein Fels. Jeder in unserer Familie sah die Kraft Gottes in ihr wirken.

Woher nahm Debbie ihre Strke? Monatelang hatte sie das Angesicht Jesu geschaut, indem sie die erbaulichen Schriften von Madame Guyon und Amy Carmichael las. Als Debbie anfing, diese Schriften zu lesen, sagte sie mir: Dad, ich mchte einfach Jesus noch mehr kennen lernen.

Sie hatte diese Monate damit verbracht, Zeit allein in der Gegenwart des Herrn zu verbringen und ihn zu schauen. Und der Heilige Geist hatte Vernderungen bewirkt, die in die Welt ausstrahlten. Er hatte sie verwandelt. Dieselbe Strke sahen wir in ihrem Mann Roger. Ihr Glaube, ihr Vertrauen und ihre Ruhe in Jesus waren inmitten ihrer schlimmsten Anfechtung ein mchtiger Dienst.


Ich mchte eine gewagte Feststellung treffen: Alle Leiden, Schmerzen und Anfechtungen im Leben eines gerechten Gotteskindes sind ein Ruf zum Dienst.


Kein Mensch der Erde kann Sie in den Dienst einsetzen. Sie mgen das Diplom eines theologischen Seminars haben, durch einen Bischof ordiniert werden oder von einer Denomination beauftragt sein. Aber Paulus offenbart die einzige Quelle jeder wahren Berufung zum Dienst: Ich danke Christus Jesus, unserem Herrn, der mir Kraft verliehen, dass er mich treu erachtet und in den Dienst gestellt hat (1. Timotheus 1,12).

Was meint Paulus hier, wenn er sagt, dass Jesus ihm Kraft verlieh und fr treu erachtete? Denken Sie an die Bekehrung des Apostels. Drei Tage nach diesem Ereignis setzte Christus Paulus in den Dienst ein - insbesondere in den Dienst des Leidens: Denn ich werde ihm zeigen, wie vieles er fr meinen Namen leiden muss (Apostelgeschichte 9,16).

Genau diesen Dienst meint Paulus, wenn er sagt: Darum, da wir diesen Dienst haben (2. Korinther 4,1). Er fhrt fort: weil wir ja Erbarmen gefunden haben, ermatten wir nicht. Er spricht vom Dienst des Leidens. Und er verdeutlicht, dass es ein Dienst ist, den wir alle haben.

Paulus teilt uns mit, dass Jesus ihm eine Verheiung fr diesen Dienst gab. Christus versprach, ihm treu zu bleiben und ihm in allen Anfechtungen Kraft zu verleihen. Das griechische Wort fr Kraft verleihen in 1. Timotheus 1,12 beschreibt einen stndigen Zustrom der Kraft. Paulus erklrt: Jesus hat versprochen, mir mehr als genug Kraft fr den Weg zu geben. Er gibt mir die Kraft, in diesem Dienst treu zu bleiben. Durch ihn werde ich nicht schwach werden oder aufgeben. Ich werde seinen Sieg bezeugen knnen.

Lassen Sie mich fragen: Worin sah Paulus seine primre Berufung im Dienst? War es seine kraftvolle Predigt? Seine tiefe Lehre? Nein. Paulus selbst rumte ein, kein wortgewandter Sprecher zu sein. Er erklrte, dass er in Schwachheit, mit Furcht und Zittern, predigte. Selbst Petrus sagte, dass Paulus Dinge sagte, die schwer zu verstehen waren (siehe 2. Petrus 3,15-16).

Doch inzwischen hatte Paulus schon all seine weltliche Ausbildung und seine menschliche Weisheit abgelegt. Er wusste, dass sein Dienst nicht in Predigt, Heilung oder seiner eigenen menschlichen Brillanz bestand. Paulus' Dienst war es, Christus auszustrahlen, was durch groe Leiden in ihm hervorgebracht wurde. Der groe Apostel hatte einen unfassbaren Einfluss auf seine Zeit und beeinflusst sogar noch unsere Generation heute durch die Art und Weise, wie er auf seine Anfechtungen reagierte.

Paulus sprach oft von Christus in mir. Damit meinte er: Ihr seht einen Menschen vor euch stehen. Aber Gott hat mich durch groe Anfechtungen gefhrt und diese Leiden haben in mir den Charakter Christi hervorgebracht. Das ist es, was ihr von mir ausstrahlen seht. Nur er, der treu Kraft verleiht, kann dies im Leben eines Menschen bewirken. Nur er kann seinen Dienern mitten in jeder Anfechtung ein Lied und ein Zeugnis geben.

Mit folgenden Worten fasst Paulus seinen Dienst zusammen: In allem sind wir bedrngt, aber nicht erdrckt; keinen Ausweg sehend, aber nicht ohne Ausweg; verfolgt, aber nicht verlassen; niedergeworfen, aber nicht vernichtet; allezeit das Sterben Jesu am Leib umhertragend, damit auch das Leben Jesu an unserem Leibe offenbar werde (2. Korinther 4,8-10).

Paulus war nicht bermenschlich. Er wusste aus eigener Erfahrung, was Verzweiflung bedeutet. Er war mit Nten konfrontiert, in denen er nicht erwartet htte, dass er sie berleben wrde. Er bezeugt: Denn wir wollen euch nicht in Unkenntnis lassen, Brder, ber unsere Bedrngnis, die uns in Asien widerfahren ist, dass wir bermig beschwert wurden, ber Vermgen, sodass wir sogar am Leben verzweifelten. Wir selbst aber hatten in uns selbst schon das Urteil des Todes erhalten, damit wir nicht auf uns selbst vertrauten, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt. Und der hat uns aus so groer Todesgefahr errettet und wird uns erretten; auf ihn hoffen wir, dass er uns auch ferner erretten werde (2. Korinther 1,8-10).

Verstehen Sie, was Paulus hier sagt? Er gibt uns zu verstehen: Wir werden bedrngt, ber jedes menschliche Vermgen. Und wir konnten es berhaupt nicht verstehen. Wir kamen an den Punkt zu denken, es sei das Ende.

Das war die hrteste Anfechtung des Apostels. Er blickte dem Tod ins Auge. Doch genau in diesem Moment erinnerte Paulus sich an seinen Dienst und seine Berufung. Er rief sich in Erinnerung: Die ganze Welt beobachtet mich. Ich habe viele Predigten darber gehalten, wie Gottes Macht seine Diener bewahrt. Jetzt schaut jeder, ob ich dies glaube.

Paulus richtete sich wieder auf, um sein Leben erneut hinzugeben. Er rief: Ob ich lebe oder sterbe, ich gehre dem Herrn! Ich vertraue auf Gott, der die Toten auferweckt.

Spter erklrte Paulus der Gemeinde in Korinth: Es waren eure Gebete, die uns geholfen haben. Ihr habt uns fhig gemacht, mit einem Siegeslied daraus hervorzugehen. Er schreibt: wobei auch ihr durch das Gebet fr uns mitwirkt, damit von vielen Personen fr das uns verliehene Gnadengeschenk gedankt werde, durch viele fr uns (2. Korinther 1,11).

Ich kann dies gar nicht nachdrcklich genug sagen: Wir drfen das Gebet fr unsere leidenden Brder und Schwestern nie leicht nehmen. Paulus sagt, dass die Gebete der Korinther ein Geschenk fr ihn waren. Sie waren kostbarer als Geld oder trstende Worte oder sogar Taten der Liebe.

Unsere Familie kennt diese Dankbarkeit fr die Gebete anderer: Dreiig Tage lang lag unsere Enkelin Tiffany sterbend in unserem Haus. Es war die schwerste Zeit unseres Lebens. Wir erlebten, was Paulus bezeugte: Pltzliche Not war ber uns hereingebrochen und wir wurden ber die Maen bedrngt, als wir vor einer Anfechtung standen, die wir menschlich nie verstehen konnten.

In der letzten Stunde, als Tiffany ihre letzten Atemzge machte, versammelten wir uns um ihr Bett, hielten uns an den Hnden und sangen: Gott ist so gut. In diesen Augenblicken sprten wir die Kraft der Gebete der Heiligen Gottes. Wir waren fr uns greifbar, als wir einander fest an den Hnden hielten.

Unsere Familie kann bezeugen, dass wir durch die Gebete der Christen gesttzt wurden, die uns aufbauten. Und wie Paulus knnen wir sagen: Ihr habt uns durch eure Frbitte so sehr geholfen. Ihr habt uns das Geschenk gemacht, das uns half, Gott in unserer schwierigsten Anfechtung zu verherrlichen. Wir wurden durch unsere Bedrngnis nicht zerschlagen. Wir sind hindurch gekommen.


Vielleicht kommt eine Zeit, in der die einzige Botschaft, die eine wahnsinnige Welt noch berhren kann, der Dienst ist, von dem ich hier spreche


Ich bin berzeugt, dass Paulus unsere Zeit beschrieb, als er an Timotheus schrieb: Ich bezeuge eindringlich vor Gott und Christus Jesus, der Lebende und Tote richten wird, und bei seiner Erscheinung und seinem Reich: Predige das Wort, stehe bereit zu gelegener und ungelegener Zeit; berfhre, weise zurecht, ermahne mit aller Langmut und Lehre!

Denn es wird eine Zeit sein, da sie die gesunde Lehre nicht ertragen, sondern nach ihren eigenen Begierden sich selbst Lehrer aufhufen werden, weil es ihnen in den Ohren kitzelt; und sie werden die Ohren von der Wahrheit abkehren und sich zu den Fabeln hinwenden. Du aber sei nchtern in allem, ertrage Leid, tu das Werk eines Evangelisten, vollbringe deinen Dienst! (2. Timotheus 4,1-5).

Paulus erklrte Timotheus: Die Menschen werden ihren Begierden so ausgeliefert sein, dass sie die gesunde Lehre nicht ertragen werden. Aber predige weiter. Ermahnung ist ntig. Weise also die Ungehorsamen zurecht und ermahne jeden, Gutes zu tun.

Wir mssen fortfahren, vollmchtig zu predigen, gesunde Lehre zu vermitteln und zu einem Gott wohlgeflligen Leben zu ermahnen. Aber bald wird die Welt nichts von alledem hren wollen. Die Menschheit wird so versessen auf Vergngen und Lust sein, dass sie die Gemeinde vllig ignorieren wird. Predigt und Lehre werden zu einer narkotisierten Gesellschaft berhaupt nicht mehr durchdringen.

Ich glaube tatschlich, dass wir weltweit schon an diesen Punkt gelangt sind. Die nominelle Kirche ist vllig irrelevant geworden. Sie prgt keine Nationen und in vielen Fllen auch keine einzelnen Menschen mehr. Ich frage Sie, welcher Dienst wird eine Welt erreichen, die verrckt geworden ist?

Gott sei Dank, dass es immer noch einen Dienst gibt, der zu Atheisten, Muslimen und Unglubigen aller Art spricht. Es ist die Ausstrahlung Christi durch tiefe, schwere Leiden im Leben der Glubigen. Seit Jahrhunderten war dies das mchtigste Zeugnis des Volkes Gottes. Die Glubigen wurden durch Krankheit, Verfolgung und Leiden aller Art bedrngt und erschttert. Und in alledem war es die Ausstrahlung des Charakters Christi, welche die Menschen ihrer Umgebung berhrte.

Achten Sie genau auf die Ermahnung durch Paulus in diesem Abschnitt:

* Du aber sei nchtern in allem, ertrage Leid (2. Timotheus 4,5). Er sagt damit: Die Unglubigen der Welt beobachten dich. Achte also darauf, wie du in deinen Anfechtungen reagierst. Lasse nicht zu, dass deine Nte dich verleiten, zu jammern und zu klagen, als httest du keinen Glauben. Sonst lsst du jedes Wort unglaubwrdig erscheinen, das du ber Gottes Treue gesagt hast.

* tu das Werk eines Evangelisten (Vers 5). Als junger Pastor verstand ich nicht, warum ich nicht einfach durch die Korridore einer Klinik gehen, im Glauben beten und Heilungswunder erleben konnte. Ich dachte: Was fr ein Zeugnis das doch wre. Jeder Zweifler wre berzeugt, wenn er she, wie Patienten vom Krankenbett aufstehen.

Seither habe ich gelernt, dass dies wahrscheinlich nicht die effektivste Art der Evangelisation wre. Denken Sie darber nach. Wer beeinflusst die Menschen seiner Umgebung mehr: ein lchelnder, gesunder Christ, der das Zimmer eines Unglubigen betritt und predigt, tadelt und gesunde Lehre vermittelt? Oder eine demtige Christin im Mehrbettzimmer, die sich von einer zweifachen Brustamputation erholt. Diese Frau leidet stndig Schmerzen, aber sie hat keine Angst. Sie lchelt die Krankenschwestern an und erhellt den ganzen Raum mit ihrem inneren Frieden. Selbst den zynischsten, unglubigen Arzt macht diese Frau neugierig. Er sieht sie leiden, wird aber zu ihr hingezogen, weil er wissen mchte, woher sie diesen Frieden nimmt.

Ich will damit keine Krankenhausdienste abwerten. Das ist eine hohe Berufung und eine wichtige Aufgabe, die jede Gemeinschaft von Christen erfllen muss. Aber ich kann Ihnen aus eigener Erfahrung sagen, was in den letzten Tagen von Tiffany in unserem Haus die strkste Auswirkung hatte. In dieser Zeit ging ein Handwerker in unserem Haus aus und ein. Er wusste, dass unsere Enkelin im Sterben lag. Nach drei Wochen sagte er zu seiner Frau: Diese Leute haben irgendetwas an sich. Ich sehe sie manchmal weinen, aber ich kann nicht verstehen, woher sie diesen Frieden haben. Ich muss mehr darber erfahren. Niemand hatte diesem Mann das Evangelium bezeugt. Er sah einfach den Geist Christi aus unserer leidenden Familie ausstrahlen.

* Vollbringe deinen Dienst (Vers 5). Das griechische Wort fr vollbringen in diesem Vers bedeutet auch erfllen oder vllig gewiss sein. Paulus gibt hier zu verstehen: Sei vorbereitet, bevor deine Anfechtung pltzlich ber dich kommt. Sorge dafr, dass du vllig gewiss und von geistlichen Schtzen erfllt bist, damit dir das l nicht ausgeht.

Ich sehe heute viele Christen, die unter ihren Anfechtungen die Fassung verlieren. Schwere Leiden bringen sie ins Trudeln. Wenn man ihre erbrmlichen Fragen und Proteste hrt, mchte man meinen, sie htten Gott nie kennen gelernt. Tatsache ist, dass sie Jesus nur als Anfnger ihres Glaubens und nicht als den treuen Vollender kennen gelernt haben. Diese Leute wurden nicht durch ihre Leiden umgestaltet. Stattdessen sind sie geistlich und charakterlich entstellt.


Wir alle verndern uns und werden umgestaltet


Eine Umgestaltung vollzieht sich in unser aller Leben. Die Wahrheit ist, dass wir durch das verndert werden, das von uns Besitz ergreift. Wir werden wie die Dinge, die unsere Gedanken beherrschen. Unser Charakter wird durch das, was unser Herz in Besitz nimmt, beeinflusst und geprgt.

Nehmen wir das Beispiel eines homosexuellen Lebensstils. Ich habe bei vielen Homosexuellen, die ich kenne, einen stndigen charakterlichen Niedergang gesehen. Es kommt zu dramatischen Vernderungen in ihrem Gesichtsausdruck, ihrer Stimme, ihren Verhaltensweisen. Und ihre Hemmschwelle zur Snde sinkt stndig.

Vor zwei Jahren schworen mehrere hundert Homosexuelle in New York City, sie wrden nie in der Gay Pride Parade durch die Fifth Avenue mitmarschieren. Sie riefen: Wir sind nicht damit einverstanden, unsere Sexualitt zu exhibieren. Das knnten wir nie tun. Aber im vergangenen Jahr fhrte eine groe Gruppe eben dieser Mnner halb nackt die Parade an.

Nehmen wir das Beispiel der Vernderungen durch Pornografie. Manche Mnner beginnen mit Fotos nackter Frauen und geraten schlielich in den Strudel der Kinderpornografie. Verheiratete Mnner knnen ihre Lust gar nicht genug durch Pornos befriedigen und lassen sich auf Affren ein. Sie schwren, sie wrden fr ihre Kinder ihr Leben geben, aber jetzt sind sie bereit, ihre Familien ohne Scham oder Bedauern im Stich zu lassen. Wie rasch ihr Charakter aus den Fugen gert. Sie haben sich in ganz andere Mnner verwandelt.

Ich danke Gott fr jeden, der sein Denken und seine Seele mit geistlichen Dingen fllt. Solche Diener haben ihre Augen fest auf das gerichtet, was rein und heilig ist. Sie blicken bestndig auf Christus, verbringen intensive Zeiten der Anbetung vor ihm und erbauen sich selbst im Glauben. Der Heilige Geist wirkt in diesen Heiligen und formt ihren Charakter nach dem Ebenbild Christi.

Nur diese Glubigen werden auf die harten, explosiven Leiden vorbereitet sein, die ber die Erde kommen werden. Trgen, faulen, gebetslosen Christen werden das Herz und die Nerven versagen. Sie werden von ihren ngsten erdrckt werden, weil sie den Heiligen Geist nicht in sich wirken lassen, um sie umzugestalten. Wenn harte Zeiten kommen, schaffen sie es einfach nicht.

Wenn Sie im Augenblick gerade eine heftige Anfechtung durchmachen, knnen Sie wissen, dass Sie durch den Herrn selbst in den Dienst gestellt wurden. Achten Sie also darauf, Ihre Berufung nicht zu verletzen, indem Sie sich zu einem klagenden, jammernden Feigling entwickeln. Hier sind die abschlieenden Worte des Apostels Paulus zu dieser Frage:

Und wir geben in keiner Sache irgendeinen Ansto, damit der Dienst nicht verlstert werde, sondern in allem empfehlen wir uns als Gottes Diener, in vielem Ausharren, in Bedrngnissen, in Nten, in ngsten, in Schlgen, in Gefngnissen, in Tumulten, in Mhen, in Wachen, in Fasten; als Traurige, aber allezeit uns freuend; als Arme, aber viele reich machend; als nichts habend und doch alles besitzend (2. Korinther 6,3-5.10).

Wie knnen wir viele reich machen? Indem wir die Hoffnung Christi inmitten unserer Leiden ausstrahlen. Wir haben wahre Reichtmer zu bieten, wenn wir andere zu der Frage veranlassen: Was ist sein Geheimnis? Wie kann sie diese Anfechtung ertragen? Woher nimmt er diesen Frieden?

Fangen Sie sofort damit an, Ihr Herz vorzubereiten. Fllen Sie Ihre Vorratskammern mit geistlichen Schtzen, indem Sie sich Zeit allein mit Jesus nehmen und ihn bestndig anschauen. Dann werden Sie auf alles vorbereitet sein. Das ist unser Dienst in diesen letzten Tagen.

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(Bibelstellen - soweit nicht anders angegeben - nach der Elberfelder bersetzung)

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