World Challenge Pulpit Series

Ein anderer Jesus, ein anderer Geist, ein anderes Evangelium!


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Von David Wilkerson
07. Oktober 1991
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Vor einiger Zeit rief ein Pastor sehr aufgeregt in unserem Büro an. Er sagte, er predige Heiligkeit und das gekreuzigte Leben in seiner Gemeinde, und er schien das Herz eines wahren Hirten zu haben. Dann sagte er, daß einige seiner Gemeindemitglieder irgendein spezielles Seminar besucht hatten - und sie waren zurückgekommen, bereit, seine Gemeinde zu verlassen.

Sie sagten ihm: "Gott hat uns in eine neue Offenbarung geführt, die unser Leben verändert hat. Wir haben Dinge gehört, die wir niemals zuvor gehört haben. Vorher dachten wir, wir wären gerettet gewesen, aber jetzt wissen wir, daß wir es nicht waren. Alles, was wir über die Endzeit glaubten, war falsch. Wir haben eine neue Wahrheit gesehen."

"Pastor, du und deine Gemeinde befinden sich im Irrtum. Deine Leute sind nicht einmal gerettet! Du denkst, du predigst Heiligkeit, aber wir haben entdeckt, was wahre Heiligkeit ist. Wir haben etwas Neues gefunden!"

Heute besucht dieselbe Gruppe von Leuten nicht einmal mehr die Versammlung, weil sie keinen finden können, der sie "tiefer" führt. Stattdessen ernähren sie sich von einigen Lehrkassetten.

Ihr Pastor erzählte mir etwas, was ich von Kirchen aus dem ganzen Land gehört habe. Er sagte: "Was geht da vor sich? Da sind so viele neue, merkwürdige Lehren, so viele Lehrer mit neuer 'Offenbarung'. Und sie alle scheinen eine Anzahl von Schriftstellen zu haben, die sie unterstützen. Niemand unterscheidet zwischen dem, was von Gott und was von Satan ist, was Dummheit und was Gerechtigkeit ist. Unsere Leute werden verwirrt."

Er hatte so Recht! Neue Lehren, neue Offenbarungen und neue Evangeliumsbotschaften tauchen fast täglich auf. Und es wird noch schlimmer werden. Die Bibel warnt deutlich, daß in den letzten Tagen fremde Lehren hervorkommen werden, die einen anderen Jesus, einen anderen Geist und ein anderes Evangelium einführen!

Der Apostel Paulus rief die Ältesten der Kirche in Ephesus zusammen, und seine letzten Worte an diese geliebten Heiligen waren: "Denn das weiß ich, daß nach meinem Abscheiden werden unter euch kommen greuliche Wölfe, die die Herde nicht verschonen werden. Auch aus euch selbst werden aufstehen Männer, die da verkehrte Lehren reden, die Jünger an sich zu ziehen." (Apg. 20:29-30)

Während der ganzen Zeit, in der Paulus den Gemeinden diente, die er gegründet hatte, hegte er eine Furcht, die bis zu seinem Todestag andauern sollte. Es ist eine Furcht, die jeder wahre Hirte in sich haben muß, und es ging Paulus niemals aus dem Sinn ("... daß ich nicht abgelassen habe drei Jahre, Tag und Nacht, einen jeglichen mit Tränen zu vermahnen" [Apg. 20:31]). Es war die Furcht vor falschen Lehrern, die hereinkommen, um uns zu täuschen.

Paulus sagte zu den Korinthern: "Denn ich eifere um euch mit göttlichem Eifer" (2. Kor. 11:2). Dennoch sprach er nicht von jemandem, der seine Schafe stiehlt. Er sagte nicht: "Hey, diese Schafe gehören mir! Ich bin ihr Lehrer - sie stehen unter meiner Autorität." Nein, vielmehr entrüstete Paulus der Gedanke, daß sich irgendein Lehrer zwischen seine Jünger und deren Hingabe an Jesus stellen könnte, "denn ich habe euch verlobt einem einzigen Manne, daß ich Christus eine reine Jungfrau zuführte" (Vers 2).

Paulus sagte, er habe eine Absicht, ein Ziel, einen Wunsch - und das ist derselbe Wunsch, den alle wahren Hirten haben müssen: vor dem Gerichtsthron Christi zu stehen und Ihm jedes geistliche Kind rein, ohne Flecken, heilig und gerecht, im Wort eingewurzelt und gegründet, darzustellen. Es geht darum, sie vor Seinem Thron stehen zu sehen mit der Sicherheit und Gewißheit, ihnen den ganzen Ratschluß Gottes gegeben zu haben ... daß sie nicht durch jeden Wind und jede Woge an Lehrmeinungen umhergetrieben wurden, daß sie nicht durch dämonische Lehren betrogen wurden ... daß sie mit dem Wort Gottes, das in ihren Herzen verborgen ist, durch jede Prüfung und Versuchung gekommen sind!

Ihr Lieben, meine größte Freude in der Herrlichkeit wird es sein - zusammen mit Paulus und jedem wahren Diener Gottes - jeden einzelnen eurer Namen vom Herrn gerufen zu hören, zu sehen, wie ihr mit überfließender Hingabe und Demut vor Ihm steht, und zu hören, wie Er zu euch sagt: "Wohlgetan, du guter und treuer Knecht!"

Dieses ist wahrhaftig der eine Wunsch meines Herzens. Und deshalb predige ich mit Feuer und Eifer. Wenn Paulus heute leben und von der Kanzel der Times Square-Kirche predigen würde, würde er uns unter Tränen jedesmal das gleiche sagen, wenn er sprechen würde: "Paßt auf! Eine Invasion kommt! Falsche Lehrer und falsche Lehren werden von allen Seiten über euch hereinbrechen. Sie werden unter euch einen anderen Christus einführen. Sie werden nicht vom Heiligen Geist, sondern von einem anderen Geist geleitet sein. Und es wird nicht das wahre Evangelium sein - es wird ein anderes sein."

Paulus gestand sich die Furcht ein, die er um sie hatte: "Ich fürchte aber, daß, wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, so auch eure Gedanken verkehrt werden hinweg von der Einfalt und Lauterkeit gegenüber Christus" (2. Kor. 11:3). Paulus wußte, daß die Korinther zu leicht von falschen Lehrern zu beeindrucken waren. Er sagte: "Ihr seid zu offen, zu bereit, zuzuhören; zu begierig, etwas Neues zu hören!"

So oft gibt mir ein gutherziger, stabiler Christ eine Kassette und sagt: "Du mußt diesen Lehrer hören. Die Botschaft ist unglaublich, kraftvoll! Jeder spricht darüber." So höre ich zu. Und es klingt ziemlich gut - gesalbt, neu und frisch. Aber dann beginnt der Geist in mir mich aufzuwühlen.

Geschieht das jemals mit dir? Während du zuhörst, fühlst du ein Unbehagen - so wartest du, und du hörst weiter zu. Du sagst: "Ich höre noch nichts Falsches. Aber irgend etwas klingt nicht richtig." Und wenn du dabeibleibst, ist er plötzlich da - der Irrtum. Grober, totaler Irrtum - schreckliche Ketzerei! Unbiblische Interpretationen, phantastische Träume, eigene menschliche Ideen, als ob ein Geheimnis entschlüsselt würde. Aber es stimmt nicht mit Gottes Wort überein.

Paulus war überrascht, wie leicht einige der Galater umgestimmt wurden: "Mich wundert, daß ihr euch so bald abwenden lasset von dem, der euch berufen hat in die Gnade Christi, zu einem andern Evangelium, obwohl es doch kein andres gibt; nur daß etliche da sind, die euch verwirren und wollen das Evangelium Christi verkehren. Aber wenn auch wir oder ein Engel vom Himmel euch würde Evangelium predigen anders, als wir euch gepredigt haben, der sei verflucht" (Gal. 1:6-8).

Paulus sagte: "Verhaltet euch demgegenüber nicht wie feine Herren oder Damen. Wenn es nicht das Evangelium ist, das ihr von mir gehört habt, ist es nicht von Gott. Es ist verflucht, verdorben, tödlich. Es ist eine ernste Angelegenheit, und es wird euch große Schwierigkeiten bringen, wenn ihr davon eingefangen werdet. Deshalb nehmt es nicht auf die leichte Schulter. Duldet es nicht und geht nicht freundlich damit um. Laßt den, der es predigt, verflucht sein!"

Es spielt keine Rolle, ob ein Engel erscheint und dir sagt, die Botschaft sei von Gott. Es spielt keine Rolle, ob du und deine Freunde "erkennen", daß alles richtig ist. Die Bibel macht es deutlich: Wenn es nicht mit Paulus' Evangelium übereinstimmt, ist es von Satan, "verflucht".

Wie sollen wir dann wissen, was das wahre Evangelium und was verflucht ist?

Laßt mich zuerst sagen, daß sogar die dämonischsten falschen Lehrer mit Warnungen über Falschlehre beginnen. Sie warnen lautstark und streng davor, sich von irgend etwas einfangen zu lassen, was Christus nicht gleich ist. Beinahe jeder falsche Lehrer, den ich gehört habe, tönt am lautstärksten über falsche Lehren, dann fährt er damit fort, zu predigen, was falsch ist. Sie verbringen eine Menge Zeit damit, ihre Hörer davon zu überzeugen, daß sie keine Falschlehrer sind - und doch bereiten sie sie darauf vor, ihre Botschaft zu hören.

Eine Lehre ist nicht deshalb richtig, nur weil der Lehrer heilig, gut, fromm und aufrichtig erscheint. Durch die Kirchengeschichte hindurch sind die zerstörerischsten Ketzereien von Männern gelehrt worden, die für gut und aufrichtig gehalten wurden. Das macht Irrlehre um so gefährlicher. Viele Christen haben gesagt: "Aber er ist so ein guter Mann, so nüchtern, so aufrichtig, so voller Liebe." Gewiß wird ein Lehrer, der auf Christus ausgerichtet ist, heilig, nüchtern und aufrichtig sein - aber des Teufels "Engel des Lichts" werden auch so erscheinen. Sie werden als Botschafter der Gerechtigkeit, Wahrheit und Offenbarung kommen.

Paulus sagt, Satan versucht, uns zu betrügen, gerade so, wie er Eva im Garten betrogen hat. Er benutzt dieselbe Schlauheit, dieselbe Täuschung: "Ich fürchte aber, daß, wie die Schlange Eva verführte mit ihrer List, so auch eure Gedanken verkehrt werden ..." (2. Kor. 11:3).

Seit damals hat sich nichts geändert! Das falsche Evangelium, das Satan Eva vorstellte, ist dasselbe Evangelium, das er heute vorantreibt - und alle falschen Evangelien haben diegleichen Wesensmerkmale gemeinsam. Gott hat diese wichtige Angelegenheit nicht den Vermutungen überlassen. Er hat es ganz deutlich gemacht, und da gibt es sichere Hinweise, nach denen wir ausschauen können, die eine Lehre als falsch herausstellen:


1. Jede Lehre,
die die Furcht Gottes untergräbt,
ist verflucht - vom Teufel!


Alle falschen Lehrer haben diese Botschaft gemeinsam: "Entspann dich, Gott kann nicht so hart sein. Er wird dich nicht verletzen - Er liebt dich. Ein liebender Gott möchte, daß du dein Leben genießt." Der Trick des Feindes ist es, dich von der ehrfurchtsvollen Verehrung und der Furcht eines heiligen Gottes, der die Sünde richtet, wegzubringen. Jede Falschlehre hat dieses eine Ziel - die Furcht Gottes in dir zu untergraben.

Allein die kraftvolle, absolute Furcht Gottes hielt Adam und Eva davon ab, Ihm ungehorsam zu sein. Es war nicht ihre Liebe zu Gott, noch ihre tägliche Gemeinschaft. Es war dieses: "Und Gott der HERR gebot dem Menschen ... aber von dem Baum der Erkenntnis des Guten und Bösen sollst du nicht essen; denn an dem Tage, da du von ihm issest, mußt du des Todes sterben" (1. Mos. 2:16-17).

Aber Satan kam mit einer glatten Botschaft: "... Ihr werdet keineswegs des Todes sterben" (1. Mos. 3:4). Das war eine totale Verkehrung der Wahrheit - ein anderes Evangelium! Dennoch war es gerade das, was Eva hören wollte. Wie du siehst, widerstand irgend etwas in ihr Gottes Gebot. Die Einschränkung des Herrn schien ein zu schweres Joch zu sein, und sie scheuerte sich daran.

Satan wußte, daß dies in Eva war, und sofort fing er an, die Furcht Gottes in ihr zu untergraben: "Hat Gott das wirklich gesagt? Gott ist nicht so. Du hast ein falsches Bild von Ihm. Denkst du, Er wird dir Erkenntnis und Weisheit vorenthalten, wenn Er selbst Erkenntnis und Weisheit ist? Was denkst du, was für ein Gott Er ist? Du wirst natürlich nicht sterben!"

Vielleicht lebst du unter einer strengen Lehre, die dir wie ein schweres Joch erscheint. Du magst dich darunter wund scheuern und sagen: "Ich mag das nicht!" Aber laß dich nicht täuschen: Es ist die einzige Sache, die dir Freiheit, Frieden und Freude bringt. Dennoch rufst du immer noch aus: "Ich kann Gott auf diese Weise nicht dienen. Ich will Freiheit!"

Augenblicklich zirkuliert in der charismatischen Bewegung eine Lehre über eine neue Freiheit. Sie sagt: "Komm, singe und schreie und sprich in Zungen - und dann geh raus und lebe wie der Teufel!" Das ist keine Freiheit. Es ist Satan, der sagt: "Du wirst nicht sterben. Gott ist nicht hart. Er ist zu liebevoll, zu gnädig." Satan hat ein Evangelium gefunden, das zu Evas fleischlicher Lust paßte - und er wird eines finden, das den jückenden Ohren der ruhelosen Christen gerade recht ist!

Ich habe von gottesfürchtigen Jugendpastoren mit zerbrochenem Herzen gehört, die von ihren Gemeinden gefeuert wurden oder diese verließen. Sie predigen den Teenagern Heiligkeit und die Furcht Gottes, aber die Pastoren und die Eltern beschweren sich darüber, daß sie der Jugend Fesseln auferlegen: "Wir wollen nicht, daß ihr so ein Zeug unseren Kindern predigt." Diese Jugendlichen (von denen einige Pastorenkinder sind) leben in totaler Rebellion. Sie sind respektlos, machen sich über ihre Eltern lustig, gelüsten nach der Welt. Und die Botschaften über Heiligkeit und die Furcht Gottes rütteln diese Kinder auf, weil sie vorher noch nie davon gehört haben.

Wir haben eine ganze Generation aufgezogen, die vollkommen ohne Furcht Gottes ist. Sie haben niemals etwas über das Gericht gewußt. Sie hatten immer alles, was sie wollten. Sie sagen: "Wir wollen Rock'n Roll", und ihre Eltern sagen: "Regt sie nicht auf. Bringt Rock'n Roll in die Kirche und macht christliche Texte dazu." Oder: "Sie werden sowieso Sex haben, deshalb laßt uns ihnen Verhütungsmittel geben."

Diese Jugend hat niemals Gottesfurcht gekannt, weil Pastoren und Eltern Gott zum großen Beschwichtiger im Himmel gemacht haben. Nur eine Handvoll von christlichen Jugendlichen wandelt heute in Heiligkeit. Warum? Weil die Pastoren zu schwach sind, das Evangelium von der Kanzel zu predigen - und weil die Eltern ein Doppelleben führen, und ihre Kinder wissen es!

Einige Christen haben mir geschrieben: "Bruder Dave, du predigst so hart. Predigst du so die ganze Zeit in deiner Gemeinde? Nehmen die Leute es an?"

Meine Antwort ist diese: Wir sind berufen, das Wort mit einer solchen Kraft und Autorität zu predigen, daß es in jedem Hörer eine konstante Gottesfurcht hervorrufen wird. Diejenigen, die ihre Lieblingssünden nicht aufgeben, werden nicht bleiben, weil sie verletzt werden. Sie werden ihre Ohren von der Wahrheit abwenden und Lehrer suchen, die ihren Lüsten gerecht werden (lies 2.Tim. 4:1-4).

Gottes Wort sagt: "Durch die Furcht des HERRN meidet man das Böse." (Spr. 16:6)

Hier ist das, was, wie ich glaube, eine wahre Evangeliumsbotschaft in uns erzeugen muß:

1) einen Haß gegen die Sünde, der keine Entschuldigungen oder Ausreden zuläßt,

2) ein Überführtsein von jeglicher geistlicher Faulheit und von Kompromissen,

3) ein inneres Wissen, daß Gott unsere Sünden nicht übersieht,

4) eine Überzeugung davon, daß wir ernten, was wir säen,

5) eine gerechte, heilige Furcht Gottes,

6) ein Vertrauen darauf, daß Er uns von jeder Sünde befreien wird, die wir hassen und der wir widerstehen.

Bist du darüber ungewiß oder nicht von der Notwendigkeit überzeugt, in der Furcht Gottes zu wandeln? Um das ein für allemal zu beenden, schaue in Jesaja 11:1-3 nach. Dieser Abschnitt gab Prophezeiungen über den Einen, auf dem der Geist des Herrn ruhen würde - Einer, dem "schnelle Erkenntnis in der Furcht des Herrn" gegeben würde. Dieser Abschnitt spricht von Jesus! Und wenn Jesus in der Furcht des Vaters gewandelt ist und sich daran erfreut hat, wieviel mehr sollten wir das tun!

Hab acht auf jede Botschaft, die die Verurteilung wegen Sünde vereitelt, die einen Geist der Unachtsamkeit hervorbringt, die dich erleichtert und flüstert: "Alles ist gut." Alle solche Beruhigungsmittel sind falsche Evangelien!


2. Hüte dich vor jedem Evangelium,
das dich von der alleinigen Hingabe
an Jesus Christus abwendet.


Paulus warnt uns eindringlich, daß Satan sich in einen Engel des Lichts verwandeln wird - daß er seine eigenen falschen Lehrer aufbringen wird, die alle als Diener der Gerechtigkeit auftreten.

Licht stellt Wahrheit, Evangelium, Offenbarung dar. Satan wird kommen, indem er den lieblichen Namen Jesu benutzt, und er wird versuchen, sogar die Auserwählten zu verführen: sie verstellen sich zu Christi Aposteln (2. Kor. 11:13). Denke über den Schrecken einer solchen Sache nach - den letzten Tagen gegenüber zu stehen unter der Macht von falschen Aposteln, eine Lehre des Teufels lieb zu haben, unter der Kontrolle eines falschen Geistes zu sein!

Wie könnte so etwas geschehen? Wie kann jemand unter dieser Art eines verdrehten Evangeliums sitzen, das Paulus beschreibt, und es nicht wissen! Da gibt es nur einen Weg - indem man sich weigert, die Lüste zu verlassen und weiter in offensichtlichem Ungehorsam wandelt. Lust ist der Magnet, der eine Person zu falschen Aposteln zieht. Ich kann dir versprechen, wenn du an deiner Lust hängst, wirst du falscher Lehre erliegen. Es ist unvermeidbar - du wirst sie finden, und sie dich. Und du wirst so blind sein, daß du es nicht merken wirst.

Im 18. Jahrhundert wurde ein anderes Evangelium eingeführt, das "Antinomianismus" genannt wurde, was "gegen das Gesetz" bedeutet. Dieses Evangelium umgibt uns heute, und es ist stärker als je zuvor. Es untergräbt die Furcht Gottes, indem es uns einredet, daß man, wenn man einmal glaubt, sehr wohl sündigen und doch niemals verdammt werden kann, weil Jesus dies alles bedeckt hat.

Dr. Tobias Crisp war einer der Lehrer dieser neuen Lehre, die sich in Deutschland ausgebreitet hat. Die Befürworter dieser neuen Lehre gebrauchten den Namen Jesu wie ein Zusatzwort:

"Da wird viel über Gnade und Herzenssache geredet, aber gib mir Christus! Ich suche nicht nach Verheißungen, sondern Christus! Ich suche nicht nach Heiligung, sondern nach Christus! Rede nicht von Meditation oder Pflicht, erzähl mir von Christus!"

Es klingt wie reine Hingabe an Christus, ein Evangelium, in dessen Mittelpunkt Jesus steht. Aber Jesus selbst sagt uns, daß nicht alle, die "Herr, Herr" sagen, in Sein Reich eingehen werden. Nicht jeder, der mit dem Namen Jesus um sich wirft, wird das wahre Evangelium predigen.

Die Lehre des "Antinomianismus" wird heute immer noch gepredigt, und die Charismatische Bewegung fällt mit Pauken und Trompeten darauf herein. Höre dir den Rest dieser Lehre an:

"Ein Gläubiger darf sich der Vergebung sicher sein, sobald er eine Sünde begeht, sogar Ehebruch oder Mord. Gott betrachtet es nicht länger mit Mißfallen, auch wenn ein Gläubiger oft sündigt. Keine Sünde, die ein Gläubiger begehen kann, kann ihm irgendeinen Schmerz verursachen - daher gibt es keinen Grund, die Sünde zu fürchten. Die Sünde ist tot und hat keinen Schrecken mehr. Wenn wir den Gläubigen sagen, sie müssen heilig wandeln und gute Werke tun, oder Gott wird ärgerlich über sie werden, mißbrauchen wir die Heilige Schrift. Dann lügen wir Gott ins Angesicht. Gott hat alles in Christus getan - da gibt es nichts zu fürchten!"

Es ist, als ob die Christen, die diese Lehre annehmen, in irgendeinem dunklen Schacht sitzen und warten, daß Jesus vorbeikommt. Sie sagen: "Herr, Du weißt, wo ich bin. Wenn Du mich liebst, komm und hol mich hier raus." Nein! Die Bibel befiehlt uns, dem Teufel zu widerstehen, und er wird von uns fliehen!

Wir haben Christen wie einen Haufen hilfloser Krüppel erscheinen lassen - ohne Kraft und Autorität, gebunden durch sündhafte Gewohnheiten, auf eine durch Wunder gewirkte Erlösung wartend. Da ist keine heilige Unruhe gegen die Sünde, keine Furcht Gottes.


3. Ohne einen Wandel in Heiligkeit
gibt es keine Hingabe an Christus.


Es muß jede Lehre beurteilt werden: Wandelt sie dich um, daß du Jesus Christus immer ähnlicher wirst? Du kannst ein Evangelium nicht deshalb "rein" nennen, weil der Lehrer gegen die Sünde predigt, oder weil man sich oft auf Jesus bezieht. Die New Age-Bewegung spricht oft von dem Christus-Geist.

Ich habe verkommene Prediger gehört, die den Namen Jesus in ein Mikrophon geschrien haben und gegen Homosexualität, Drogen und die Sünden der Gesellschaft gewettert haben. Aber je länger ich zuhörte, desto mehr erkannte ich: dieser Mann ist nicht wirklich gebrochen. Seine Botschaften sind nicht überführend. Er spricht über die Sünden von jemand anderem, nicht über seine eigenen.

Solche Prediger bieten der Menge ein Schauspiel, indem sie Enthusiasmus aufpeitschen. Sie haben keine wirkliche Überzeugung, keinen verzehrenden Wunsch, die Menschen in das Bild Christi zu verwandeln. Christen lieben es, zu Versammlungen zu gehen, wo sie einen Prediger über das Fehlen des Gebets in den Schulen sprechen hören. Vielleicht wird er etwas von unserer Feigheit, Stolz und Unzucht erwähnen, Dinge, die in unseren Herzen sind. Aber dann kommt das beruhigende, besänftigende Wort heraus. Und wenn erst einmal die Zuversicht gewonnen ist, wird die Furcht Gottes untergraben.

Es gibt einen sicheren Test für das Predigen wahrer Heiligkeit. Er ist in 2. Timotheus 2:19 zu finden: "Aber der feste Grund Gottes besteht und hat dieses Siegel: Der Herr kennt die Seinen; und: Es trete ab von Ungerechtigkeit, wer den Namen des Herrn nennt."

Ich fühle, ebenso wie Paulus es gefühlt haben muß, einen herzzerreißenden Schrei, Gottes Volk vor dem zu warnen, was kommen wird. Es liegen große theologische Kriege vor uns. Die gesamte Charismatische Bewegung wird in verschiedene Lager gespalten werden, sie werden sich hinter ihre Lehren, Lehrer und Bücher scharen und einander der Fehler und falscher Prophetie beschuldigen. Und sie alle werden meinen, daß sie den Glauben verteidigen!

Sie werden nicht den Teufel bekämpfen, weil sie zu sehr damit beschäftigt sein werden, sich gegenseitig Ketzer zu nennen. Es wird eine Zeit großer Verwirrung sein, und unerfahrene Christen werden nicht wissen, wem sie glauben sollen.

Geliebte, ich möchte den wirklichen Feind bekämpfen. Und dieser Feind ist draußen auf den Straßen - und in unseren Herzen! Ich werde nicht über Prophezeiung streiten. Ich möchte mit jedem Bruder oder jeder Schwester zusammen stehen, die in der Furcht Gottes wandeln und deren Herz in reiner Hingabe Jesus Christus zugeneigt ist.

Wir müssen unsere Augen von Lehrern und Evangelisten abwenden und Gottes Wort studieren. "Befleißige dich, vor Gott dich zu erzeigen als einen rechtschaffenen und unsträflichen Arbeiter, der da recht austeilt das Wort der Wahrheit" (2. Tim. 2:15). Suche nicht nach einem "anerkannten" Pastor oder Evangelisten. Du wirst von einem Manne zum anderen gehen, und sie werden dich alle enttäuschen, bis du am Ende die Hoffnung verlieren wirst. Wende deine Augen weg von all den Predigern und hin zu Jesus Christus!


4. Das wahre Evangelium ist besorgt um dein Herz -
denn daraus kommen die Ströme des Lebens.


Die Pharisäer sahen, wie einige der Jünger Jesu Brot mit ungewaschenen Händen aßen und "sie sahen ein Unrecht darin. Denn die Pharisäer und alle Juden essen nicht, sie waschen denn die Hände mit einer Handvoll Wasser und halten so die Satzungen der Ältesten" (Mark. 7:2b.3; KJV).

Diese Männer fragten Jesus, warum seine Jünger nicht in dieser Art "Heiligkeit" wandelten. Doch ihre war nur eine zeremonielle Tradition. Es war alles äußerlich, hatte nur mit Werken des Fleisches zu tun. Jesus antwortete ihnen: "Gar fein hat von euch Heuchlern Jesaja geweissagt, wie geschrieben steht (Jes. 29:13): "Dies Volk ehrt mich mit Lippen, aber ihr Herz ist ferne von mir" (Vers 6). Zusammengefaßt sagt Jesus: "Eure Lehre ist umsonst. Es ändert euer Herz nicht. Es ist alles Schein, Worte, unechte Taten!"

Damit sagt Er uns: "Wenn ein Evangelium mir nichts als Dienst der Lippen darbringt und nichts mit dem Herzen zu tun hat, dann verschwendet keine Zeit damit. Wahre Lehre muß zu den Dingen des Herzens durchdringen." Jesus stellt das Problem mit allen falschen Evangelien dar: Sie erreichen nicht, was den Menschen verunreinigt - sie überführen das Herz nicht, noch ändern sie es. Sie bieten eine Form von Frömmigkeit ohne Herz an. "Was aber zum Munde herausgeht, das kommt aus dem Herzen, und das macht den Menschen unrein" (Matth. 15:18).

Paulus sagt: "Fliehe die Lüste der Jugend; jage aber nach der Gerechtigkeit, dem Glauben, der Liebe, dem Frieden, mit allen, die den Herrn anrufen aus reinem Herzen" (2.Tim. 2:22).

Erzähle mir nicht von den Wundern in deiner Gemeinde - dem Lobpreis, der Anbetung, oder wie gut der Pastor predigt. Nein - erzähl mir von einem Volk, das Gott aus reinem Herzen anruft! Erzähl mir, daß, obwohl sie noch nicht angekommen sind, sie in diese Richtung getrieben werden. Sie erlauben Gott, ihre Herzen zu erforschen und zu prüfen, ihre sündigen Einstellungen ans Licht zu bringen.

Das ist das wahre Evangelium von Jesus. Es ist ein Evangelium, das das Herz überführt, es behandelt und verändert! Wird dir dieses Evangelium gepredigt? Überführt es dich von den inneren "versteckten" Sünden? Bösen Gedanken? Ehebruch? Unzucht? Mord? Diebstahl? Feigheit? Bösartigkeit? Stolz? Dummheit?

Wenn nicht, dann finde und bleibe in einer Gemeinde mit einem Volk, wo die innersten Beweggründe deines Herzens aufgedeckt, erschüttert - und verändert werden, zur Verherrlichung Christi!

--

Veröffentlicht mit Erlaubnis von:
World Challenge, P. O. Box 260, Lindale, TX 75771 USA.

Alle Bibelstellen, wenn nicht anders bezeichnet nach der Übersetzung von Martin Luther, 1976; KJV = dt. Übersetzung der King James Version

Deutsche Übersetzung von:
Christian Assemblies Europe, Postfach 72, D-82337 Feldafing, Deutschland
Verantwortlich für die Veröffentlichung in deutscher Sprache:
Pastor Siegfried Goseberg, Brensbach, Deutschland


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