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Der wunderbare Segen der Buße


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Von David Wilkerson
20. November 1995
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Dieses Mal möchte ich über zwei sehr wichtige Aspekte der Buße sprechen: 1. welche Voraussetzungen sie erfordert und 2. welche wunderbaren Segnungen sie mit sich bringt!

Je länger ich Jesus nachfolge, desto mehr bin ich davon überzeugt, daß Buße nicht nur für Sünder, sondern auch für Gläubige da ist. Es geht nicht nur um eine einmalige Sache, sondern um etwas, das Gottes Volk berufen ist zu tun, bis Jesus wiederkommt.

Und ich hoffe, Ihnen zeigen zu können, daß jeder Christ, der eine bußfertige Haltung bewahrt, Gottes besondere Aufmerksamkeit auf sein Leben lenkt. Buße gibt uns Zugang zu etwas, das nichts anderes uns ermöglichen kann. Wenn wir mit bußfertigem Herzen vor dem Herrn leben, werden wir mit ungeahnten Segnungen überhäuft werden!

Doch zunächst möchte ich Ihnen darlegen, was ich für unabdingbar halte, um ein bußfertiges Herz zu erlangen. Erstens ist solch ein Herz weich und fügsam. Es reagiert auf göttlichen Tadel und handelt entsprechend. Es ist feinfühlig und läßt sich leicht vom Heiligen Geist formen.

Das entscheidende Merkmal eines bußfertigen Herzens - das absolute Fundament - ist jedoch die Bereitwilligkeit, Schuld einzugestehen! Es ist eine Bereitschaft, die Schuld für falsches Handeln zu übernehmen und zu sagen: "Ich war es, Herr. Ich habe gesündigt!"

Sehen Sie, wo keine Sünde zugegeben wird, kann es keine Buße geben: "Die gottgewollte Traurigkeit verursacht nämlich Sinnesänderung zum Heil, die nicht bereut zu werden braucht; die weltliche Traurigkeit aber führt zum Tod" (2. Korinther 7,10). Wenn Sie nicht bereit sind zuzugeben, daß Sie im Unrecht sind, sagen Sie damit, daß Sie keine Buße zu tun brauchen. Sie betrachten sich als jemanden, der in den Augen Gottes kein Unrecht getan hat.

Bevor Pilatus Jesus in die Hände der mörderischen Priester und Ältesten auslieferte, wollte er der Welt zu verstehen geben, daß es nicht seine Schuld war. Also ließ er eine Schale mit Wasser bringen, tauchte seine Hände hinein und sprach sich vor der wütenden Menge von jeder Schuld frei. Er erklärte sich für unschuldig am Blut Christi:

"Als Pilatus sah, daß er nichts erreichte, sondern daß der Tumult immer größer wurde, ließ er Wasser bringen, wusch sich vor allen Leuten die Hände und sagte: Ich bin unschuldig am Blut dieses Menschen. Das ist eure Sache!" (Matthäus 24,27).

Mit den Worten "Das ist eure Sache" ist hier gemeint: "Ihr sollt alle wissen, daß meine Hände rein sind. Ich habe nichts Falsches getan. Ich bin frei von jeder Schuld!"

Natürlich waren Pilatus' Hände nicht rein; er stand gerade im Begriff, den Sohn Gottes an Mörder auszuliefern. Diese Art des Denkens schließt einen Menschen von jeder Möglichkeit der Buße aus. Wäre am nächsten Tag ein Prophet zu Pilatus gekommen und hätte gepredigt: "Tue Buße oder du wirst zugrunde gehen!" dann wäre dieser Machthaber völlig entsetzt gewesen. "Wer, ich?" hätte er gesagt. "Ich habe doch nichts Unrechtes getan. Ich habe meine Hände in Unschuld gewaschen. Wie soll ich Buße tun, wenn ich nicht gesündigt habe?"

Johannes schreibt: "Wenn wir sagen, daß wir keine Sünde haben, führen wir uns selbst in die Irre, und die Wahrheit ist nicht in uns... Wenn wir sagen, daß wir nicht gesündigt haben, machen wir ihn zum Lügner, und sein Wort ist nicht in uns" (1. Johannes 1,8.10).

Nun, ich bin in der Gemeinde aufgewachsen und habe in meinem Leben viele Gemeindespaltungen erlebt. Jede Seite wollte die andere als "Feind" abstempeln, bis schließlich eine Gruppe wegging und am anderen Ende der Straße eine neue Gemeinde gründete. Dann bewarfen die beiden Gruppen einander mit Flüchen, Tratsch, Spott und übler Nachrede.

Wenn man sich dann die Rechtfertigungen der beiden Parteien anhören könnte, würde man erstaunt feststellen, daß keiner Schuld hat. Keiner der beteiligten Christen würde zugeben, irgendein Unrecht begangen zu haben. Statt dessen würde jeder die andere Seite als "Feind" betrachten und darauf warten, daß Gott sie verurteilt und bestraft. Jeder würde zur Gegenseite sagen: "Wartet nur, bis bei euch die ersten Leute tot umfallen. Dann werden ihr schon sehen, wer recht hat!"

So geht es jahrelang weiter! Alle behaupten, Gott sei auf ihrer Seite, und dann beruhigen sie sich mit Bibelversen, die ihre Meinung bestätigen. Genau genommen, waschen sie ihre Hände in Unschuld und erklären: "Ich habe nichts Unrechtes getan!"

Aber die Wahrheit ist, daß beide Gruppen den Herrn erzürnen. Wie Pilatus ist keiner in der Lage, Buße zu tun - also enden sie unter Seinem Zorn! Sie werden zu einer Versammlung von Toten, die in einer geistlichen Wüste leben. Ihre Familien geraten in Schwierigkeiten. Ständig sind sie mit sich selbst uneins. Und alles nur, weil niemand irgendeine Schuld auf sich nehmen will! Niemand sagt: "Ich bin es, bei dem etwas zu klären ist. Ich brauche Gebet!"


Maleachi war schockiert und betrübt
über die geistliche Blindheit des Volkes Gottes!


Maleachi war ein Prophet, den Gott sandte, um Israel zurechtzuweisen. Doch jedesmal, wenn er mit einer harten Botschaft zum Volk ging, reagierten sie mit vorgetäuschter Unschuld.

Als Maleachi das erste Mal zu ihnen kam, predigte er: "Ihr habt die Heiligkeit des Herrn in den Schmutz gezogen! Ihr versteht es, zu weinen und den Altar mit euren Tränen zu benetzen. Aber Gott hat alle eure Opfer verworfen, weil ihr in Sünde lebt!"

Die Israeliten reagierten völlig verblüfft und antworteten: "Aber, warum denn? Was haben wir falsch gemacht?"

Maleachi wies sie darauf hin, daß der Herr "sich eurem Opfer nicht mehr zuwendet und es nicht mehr gnädig annimmt aus eurer Hand. Und wenn ihr fragt: Warum?: Weil der Herr Zeuge war zwischen dir und der Frau deiner Jugend, an der du treulos handelst..." (Maleachi 2,13-14).

Ihre Sünde bestand darin, daß sie sich von ihren Frauen scheiden ließen und heidnische Frauen heirateten. Und die ganze Zeit über gingen sie weiter zum Altar und setzten ihr religiöses Gehabe fort, während ihre Herzen voll Sünde waren. Diese Männer hatten offen gegen Gottes Gebote relliert. Aber sie wiesen es von sich, indem sie sagten: "Was behauptest du da? Wir sind rein!"

Also kam Maleachi ein zweites Mal zu ihnen und predigte: "Ihr ermüdet den Herrn mit euren Reden..." (Vers 17). Mit anderen Worten: "Ihr sagt Dinge, die Gott völlig schockieren. Euer lästerliches Verhalten ermüdet Ihn!"

Wieder reagierte das Volk mit vorgetäuschter Unschuld: "Wodurch ermüden wir ihn?" (Vers 17). Im Kern gaben sie damit zu verstehen: "Wie sollten wir Gott ermüdet haben? Wir haben doch nichts Unrechtes getan."

Maleachi erwiderte: "Dadurch, daß ihr sagt: Jeder, der Böses tut, ist gut in den Augen des Herrn, an solchen Leuten hat er Gefallen. Oder auch: Wo ist denn Gott, der Gericht hält?" (Vers 17).

Sehen Sie, das Volk hatte Übeltäter in seiner Mitte ermutigt. Die Israeliten wußten genau, daß diese Rebellen in Sünde lebten - aber sie versicherten ihnen, daß alles gut gehen würde, daß sie kein Gericht zu befürchten hätten. Einfach ausgedrückt, stumpften sie Gottes Botschaft ab - nannten das Böse gut und das Gute böse. Dabei erklärten sie Maleachi: "Warum behauptest du so etwas? wir haben uns nichts Unrechtes vorzuwerfen."

Erneut kehrte Maleachi zu ihnen zurück, diesmal weinend: "Ihr habt Gott beraubt!" Und wieder reagierte das Volk mit der üblichen Antwort: "Was willst du damit sagen? Wie haben denn Gott beraubt?"

Maleachi erwiderte: "Mit den Zehnten und Abgaben" (3,8). Er sagte: "Ihr bringt nur Abfall zum Altar des Herrn! Ihr opfert Tiere, die lahm, blind oder hinkend sind. Das sind nicht die Zehnten und Abgaben, die Gott gehören. Ihr beraubt Ihn um euer Bestes!"

Schließlich gab Maleachi es auf, ihnen zu predigen, weil sie nicht auf ihn hören wollten. Im letzten Kapitel dieses Buches wird gesagt, daß er an ihnen allen vorbeiging und sich einem kleinen, einsichtigen und bußfertigen Überrest zuwandte. Diese Leute nahmen seine Ermahnung an und ließen ihre Herzen vom Geist Gottes anrühren. Sie reagierten auf Maleachis überführende Worte - und Gott segnete sie in mächtiger Weise!


Wie sehr Davids Haltung sich von der der Unschuld vortäuschenden Hörer unterschied!


David erforschte ständig sein Herz vor Gott. Er war schnell dabei, weinend zu rufen: "Ich habe gesündigt, Herr. Ich brauche Gebet!" "Da bekannte ich dir meine Sünde und verbarg nicht länger meine Schuld vor dir. Ich sagte: Ich will dem Herrn meine Frevel bekennen. Und du hast mir die Schuld vergeben" (Psalm 32,5).

Buße zu tun ist mehr als der Versuch, mit der Person, der man Unrecht zugefügt hat, die Dinge einfach wieder in Ordnung zu bringen. Nein - es geht darum, die Dinge mit Gott wieder in Ordnung zu bringen! Gott ist es, gegen den gesündigt wurde. Natürlich sollen wir uns bei unseren Brüdern und Schwestern entschuldigen, wenn wir ihnen Unrecht getan haben. Aber noch wichtiger ist es, daß wir vor Gott für unsere Sünden Buße tun. David sagte:

"Denn ich erkenne meine bösen Taten, meine Sünde steht mir immer vor Augen. Gegen dich allein habe ich gesündigt, ich habe getan, was dir mißfällt. So behältst du recht mit deinem Urteil, rein stehst du da als Richter" (Psalm 51, 5-6).

David legte Wert auf die Erforschung seines Herzens - er übte sich in der harten Disziplin, Sünde in seinem Herzen auszugraben: "Erforsche mich, Gott, und erkenne mein Herz, prüfe mich, und erkenne mein Denken! Sieh her, ob ich auf dem Weg bin, der dich kränkt, und leite mich auf dem altbewährten Weg!" (Psalm 139,23-24).

Dieser Mann öffnete sein Herz ständig dem prüfenden Lichtstrahl Gottes. Er sagte: "Herr, komm und prüfe jeden Winkel meines Lebens. Wenn ich auf irgendeine Weise gegen Dich gesündigt habe, ohne es zu wissen, dann bitte - offenbare es mir. Ich tue Buße!"

Vielleicht erforschen auch Sie Ihr Herz. Trotzdem kommen Sie zurück, nachdem der Heilige Geist zu Ihnen geredet hat, und sagen: "Gott sei Dank bin ich rein. Ich habe überhaupt keine Sünde in mir." Geliebte Mitchristen, Sie täuschen sich! Die Bibel sagt, daß alle gesündigt und die Herrlichkeit Gottes verloren haben. "Ich, der Herr, erforsche das Herz und prüfe die Nieren, um jedem zu vergelten, wie es sein Verhalten verdient, entsprechend der Frucht seiner Taten" (Jeremia 17,10).

Jesaja bekannte: "Denn unsere Frevel gegen dich sind zahlreich, unsere Sünden klagen uns an. Wir sind uns unserer Vergehen bewußt, wir kennen unsere Schuld" (Jesaja 59,12). Der Prophet brachte damit zum Ausdruck: "Wir kennen unsere Sünden ganz genau!" Natürlich weiß Gott es, wenn wir falsche Dinge sagen oder tun. Aber wir wissen es auch!

Von welchen bekannten Übertretungen sprach Jesaja? Er sprach von: "abtrünnig sein und den Herrn verleugnen und abfallen von unserm Gott, Frevel reden und Ungehorsam, Lügenworte ausbrüten und bedenkenlos daherreden" (Vers 13; Luther).

In dieser Aufzählung gibt es eine Sünde, die wir alle leicht zu rechtfertigen versuchen - nämlich das Aussprechen von Lügen. Es geht darum, daß wir anderen etwas weitererzählen, das wir vielleicht für wahr halten, das in Wirklichkeit aber falsch ist. Man mag sich nichts dabei gedacht haben, aber das ändert nichts daran, daß es falsch ist!

Manche Christen meinen, sie könnten praktisch alles über irgend jemanden sagen, solange sie ehrlich dieser Meinung sind. Sie argumentieren: "Ich habe nichts Böses im Sinn, wenn ich das sage. Es mag nicht das sein, was andere denken, aber ich glaube von ganzem Herzen, daß es wahr ist."

Aber was ist, wenn etwas zwar in guter Absicht ausgesprochen wurde, es sich aber dennoch um eine Lüge handelt? Wie könnte irgendein Christ solche Worte rechtfertigen? Wie könnte jemand glauben: "Meine Hände sind rein"? Selbst wenn irgendeine zerstörerische Information, die ausgesprochen wurde, der Wahrheit entspricht, ist es eine Wahrheit, die auf den Boden fällt und in den Schmutz getreten wird!

"Redet nicht immer so vermessen, kein freches Wort komme aus eurem Mund; denn der Herr ist ein wissender Gott, und bei ihm werden die Taten geprüft" (1. Samuel 2,3). Gott weiß Bescheid - und wir wissen Bescheid - über unser sündiges Reden. Und Er wird keine Form des Geschätzes oder der üblen Nachrede dulden!


Menschen, die Gott gebraucht, reagieren sensibel auf ihre eigenen Sünden -
und trauern über Sünden im Leib Christi!


Esra war ein gottesfürchtiger Schriftgelehrter, der das Gesetz Gottes liebte und umsichtig vor Ihm lebte. Er war auch ein großer Gebetskämpfer und treuer Prediger des Wortes Gottes. Es würde uns schwerfallen zu glauben, daß dieser Mann für irgendeine Sünde Buße tun mußte.

Aber Esras Herz war gebrochen über all die faulen Kompromisse, die er im Volk Gottes mitansah. Als er nach Jerusalem ging, sah er Unreinheit, Götzendienst und Mischehen mit Heiden. Natürlich hatte er diese Sünden nicht selbst begangen - aber er prahlte trotzdem nicht: "Alle um mich her fallen von Gott ab, aber mein Herz ist vor Ihm aufrecht!" Nein! Statt dessen warf Esra sich zu Boden, weinte und bekannte die Sünden des Volkes, als wären es seine eigenen. Er identifizierte sich mit Gottes Volk und teilte ihre Schande!

"Esra [lag] vor dem Haus Gottes auf den Knien und [sprach] weinend sein Gebet und sein Bekenntnis ... Esra ... aß aber kein Brot und trank kein Wasser; denn er trauerte über den Treubruch der Heimkehrer" (Esra 10,1.6).

"Dann warf ich mich auf die Knie, breitete die Hände aus und betete zum Herrn, meinem Gott: Mein Gott, ich schäme mich und wage nicht, die Augen zu dir, mein Gott, zu erheben. Denn unsere Vergehen sind uns über den Kopf gewachsen; unsere Schuld reicht bis zum Himmel" (9,5-6).

Esra bekannte nicht nur seine eigene Schwäche, sondern die Sünden der ganzen Gemeinde. Er trauerte, weinte und spürte den Schaden, den die Sünde im Haus Gottes angerichtet hatte. Ich frage Sie: Nehmen Sie es mit der Buße so ernst?

Daniel hatte ein ebenso bußfertiges Herz. Er war ein gerechter Mann des Gebets und der Hingabe, der so heilig lebte, daß man nicht erwarten würde, ihn Buße tun zu sehen. Aber Daniels Herz war sehr empfindsam gegen die Sünde - und auch er identifizierte sich mit den schrecklichen Sünden des Volkes:

"Ach, Herr... Wir haben gesündigt, Unrecht getan, sind gottlos gewesen und abtrünnig geworden; wir sind von deinen Geboten und Rechten abgewichen. Wir gehorchten nicht deinen Knechten, den Propheten, die in deinem Namen zu unsern Königen, Fürsten, Vätern und zu allem Volk des Landes redeten" (Daniel 9,4-6; Luther). Daniel benutzte wiederholt das Pronomen wir und zeigte damit: "Jeder von uns ist betroffen!"

Der Schlüssel zu allem steht im folgenden Vers: "Während ich noch redete und betete, meine Sünden und die Sünden meines Volkes Israel bekannte und meine Bitte für den heiligen Berg meines Gottes vor den Herrn, meinen Gott, brachte..." (Vers 20). Daniel sagte: "Oh, Gott, prüfe mich, während Du Dein Volk prüfst. Wenn da irgend etwas Unrechtes in meinem Herzen ist, dann bring es ans Licht. Zeig es mir!"

Geliebte Mitchristen, diese Botschaft machte der Herr mir in den letzten Wochen deutlich. Ich erfuhr, daß etwas sehr Schändliches über mich gesagt worden war. Es schnitt mir ins Herz und verletzte mich tief. Ich schrie eine Woche lang zu Gott und fragte: "Warum ich, Herr?"

In der folgenden Woche besuchte ich einen Freund, und begann über die Verleumdung zu reden. Ich erwähnte die Person, die mich verleumdet hatte, und wiederholte alle üblen Worte, die diese Person ausgesprochen hatte. Ich klagte: "Das ist alles eine höllische Lüge - und ich bin tief verletzt!"

Als ich an diesem Abend nach Hause kam, sprach Gottes Geist zu mir: "Welcher Unterschied besteht zwischen deinem Verhalten bei deinem Freund und dem, was dir angetan wurde?" Ich dachte: "Was willst du denn damit sagen, Herr?" Der Geist flüsterte: "Du hast deinerseits dieser Person übel nachgeredet, indem du erzählt hast, was dir angetan wurde. Du bist genauso schuldig!"

Ich hatte alles wiederholt, was mir vertraulich mitgeteilt worden war, und hatte es in eine andere Person gepflanzt! Sofort fiel ich in Buße vor dem Herrn nieder. Und seither zeigt Er mir ständig, wie vorsichtig ich mit meinen Worten umgehen muß.

Nicht lange vor jenem Zwischenfall hatte ich einen Anruf von einem Pastor aus dem mittleren Westen erhalten. Er hatte einen bestimmten Evangelisten erwähnt, den wir beide kennen, und gesagt: "Ich muß dir sagen, Bruder David, ich mache mir Sorgen um diesen Mann. Er braucht Gebet, und ich rufe dich an, um dich mit auf die Fürbitterliste zu nehmen. Er hat seine Salbung völlig verloren. Und jedesmal, wenn ich ihn sehe, hat er weiter abgenommen. Und das alles, weil er auf eine Frau in unserer Stadt hört, die einen Geist Isebels hat. Er steht unter ihrem Einfluß!"

Plötzlich dämmerte es mir. Dieser Pastor hatte es gut gemeint und war aufrichtig besorgt. Aber er redete schlecht über den befreundeten Evangelisten - und ich war genauso schuldig, weil ich mir das alles angehört hatte!

Der Heilige Geist berührte mein Herz, während wir noch telefonierten. Ich sagte schnell zu dem Pastor: "Bruder, laß es - sag kein weiteres Wort mehr! Lege es in Gottes Hände." Ich wollte meine Lippen nicht verunreinigen und meinen Geist nicht vergiften. Und ich glaube, falls ich heute mit dem verleumdeten Evangelisten reden würde, dann würde er sagen: "Ja, ich weiß, daß diese Gerüchte im Umlauf sind, und das verletzt mich. Aber nein, diese Frau ist keine Hexe. Sie ist eine gottesfürchtige, betende Christin!"

Die schrecklichen Dinge, die ich über diesen Mann gehörte hatte, mußten in meinem eigenen Herzen bereinigt werden. Ein Same des Mißtrauens war in mich gepflanzt worden, und ich spüre die Folgen immer noch. Dieser Same wird nur beseitigt, wenn ich für den befreundeten Evangelisten bete und ihn liebe. Nur dann wird all dieser Unrat entwurzelt werden!

Ein Mann in unserer Gemeinde kam einmal kurz nach einem Anbetungsgottesdienst auf mich zu. Er sagte, er habe vor unseren Gemeindemitgliedern schlecht über seine ehemalige Gemeinde gesprochen. Gott hatte ihn jedoch von dieser Verleumdung überführt, und nun trauerte er darüber. Das Problem war, daß er gerade einen Anruf von einem Man aus jener Gemeinde erhalten hatte, der schlecht über die Gemeinde reden wollte, obwohl er ihr noch angehörte. Der Mann sagte mir: "Ich weiß, wenn er in mein Haus kommt, wird er über unsere alte Gemeinde mit mir reden wollen. Aber ich will kein Getratsche mehr hören. Ich habe es satt!"

Die Samenkörner der üblen Nachrede bringen nur Verletzungen - sowohl für den, der sie pflanzt, als auch für den, der zuhört!


Nun komme ich zu den wunderbaren Segnungen der Buße!


Im Buch Daniel werden mehrere Segnungen für diejenigen erwähnt, die ein bußfertiges Herz haben. Bei allen, die ihre Sünde bekennen, bewirkt Gott in der Tat wunderbare Dinge!

Ich möchte Ihnen nur vier der zahlreichen Segnungen der Buße nennen. Diese vier Dinge erlebte Daniel als Folge seines aufrichtigen Bekenntnisses. Und diese Segnungen gelten alle auch für uns, wenn wir Buße tun:


1. Ein erster Segen ist eine neue und klarere Sicht Jesu Christi.


Lesen Sie, was nach Daniels Buße geschah: "Ich blickte auf und sah, wie ein Mann vor mir stand, der in Leinen gekleidet war und einen Gürtel aus feinstem Gold um die Hüften trug. Sein Körper glich einem Chrysolith, sein Gesicht leuchtete wie ein Blitz, und die Augen waren wie brennende Fackeln. Seine Arme und Beine glänzten wie polierte Bronze. Seine Worte waren wie das Getöse einer großen Menschenmenge. Nur ich, Daniel, sah diese Erscheinung..." (Daniel 10,5-7).

Wen, glauben Sie, sah Daniel in dieser Vision? Es war Jesus! Welch wunderbaren Segen der Heilige Geist Daniel zukommen ließ, als dieser seine Sünde bekannte. Er gab ihm eine klare Vision von Christus in all Seiner Herrlichkeit!

Bitte verstehen Sie: Daniel hatte nicht um diese Vision gebetet. Er hatte nur Buße getan - er hatte Sünde bekannt und darüber getrauert. Jesus selbst beschloß, sich Daniel in dieser Weise zu offenbaren; es war Seine Initiative! Sehen Sie, wenn wir Buße tun und alles mit Gott und den Menschen in Ordnung bringen, dann brauchen wir keine Offenbarung zu suchen. Jesus wird sich uns selbst offenbaren!

Nun hatte David Freunde, die ebenfalls gottesfürchtig waren, weil er nur mit den Gerechten Gemeinschaft hatte. Dennoch steht in der Bibel, daß keiner von ihnen die Vision sah, die Daniel empfing: "...die Männer, die bei mir waren, sahen die Erscheinung nicht; doch ein großer Schrecken befiel sie, so daß sie wegliefen und sich versteckten. So blieb ich allein zurück..." (Vers 7-8).

Ein wahrhaft bußfertiges Herz braucht sich nie vor dem Herrn zu verbergen - weil es keine Furcht vor dem Gericht mehr gibt! Wenn Sie Ihre Sünden bekennen, echte Reue zeigen und Dinge wiedergutmachen, können Sie dem Meister zuversichtlich in die Augen blicken. Sie brauchen nicht vor Furcht zu zittern, wenn Sie ein donnerndes Wort des Tadels hören - weil Sie Christus in Seiner Herrlichkeit sehen. Sie werden vor Seinen flammenden Augen stehen, während alle anderen fliehen!


2. Ein zweiter Segen ist die Befreiung von aller Furcht.


"Doch eine Hand faßte mich an und half mir auf Knie und Hände. Dann sagte er zu mir: Daniel, du von Gott geliebter Mann, achte auf die Worte, die ich dir zu sagen habe. Stell dich aufrecht hin... Dann sagte er zu mir: Fürchte dich nicht, Daniel! Schon vom ersten Tag an, als du dich um Verständnis bemühtest und dich deswegen vor deinem Gott beugtest, wurden deine Worte gehört, und wegen deiner Worte bin ich gekommen" (Daniel 10,10-12).

Zeigen Sie mir einen Christen, der sich weigert, seine Sünde zu bekennen - der behauptet, seine Hände seien rein -, und ich zeige Ihnen einen Menschen mit falscher Frömmigkeit. Ein solcher Mensch setzt ein breites Lächeln auf, hat einen selbstsicheren Gang und prahlt, alles sei in Ordnung. Dabei ist alles nur Fassade! Die Bibel macht klar, daß ein Mensch nicht gedeihen wird, wenn er seine Sünde versteckt. Gott zieht Seinen Geist von ihm zurück, und seine Seele wird umhergeworfen wie die Wellen. Sein unbußfertiges Herz ist voller Angst und Ruhelosigkeit!

Zeigen Sie mir dagegen einen bußfertigen Christen - einen, der empfindsam auf Sünde reagiert, sich bereitwillig erforschen läßt und ruft: "Ich bin schuldig, Gott!" -, und ich zeige Ihnen einen Menschen, der bald jeden Tag ohne die geringste Spur von Angst leben wird. Gott wird Seine mächtige Hand ausstrecken und aus dem Herzen dieses Gläubigen alle Wurzeln der Angst herausreißen. Und nach kurzer Zeit wird dieser Mensch die Gunst und den unermeßlichen Segen Gottes erfahren!

"...Daniel, du von Gott geliebter Mann... Stell dich aufrecht hin..." (Vers 11). Jesus sagte zu Daniel: "Steh aufrecht, du bußfertiger Mann! Ich werde all deine Angst und dein Zittern wegnehmen. Und ich werde dich auf deine Füße stellen und mit Meiner Gunst segnen!"

Geliebte Mitchristen, lassen Sie Gott Ihr Herz erforschen und prüfen. Bitten Sie den Heiligen Geist, Ihnen alle Worte und Taten zu offenbaren, die Ihn betrübt haben. Denken Sie an alle Personen, die Sie verleumdet oder über die Sie schlecht geredet haben, und bekennen Sie, wie sündig das war. Gehen Sie zu diesen Personen, oder telefonieren Sie mit ihnen, und machen Sie das Unrecht wieder gut.

Dabei genügt es nicht zu sagen: "Ich habe dir irgendwie Unrecht getan!" Das ist keine Buße. Buße bedeutet zuzugeben, daß Ihr Handeln Sünde war. Also spucken Sie es aus. Sagen Sie der Person genau, was Sie gesagt oder getan haben, und dann bringen Sie die Sache wieder in Ordnung.

Ich verspreche Ihnen - wenn Sie alles in Ordnung bringen, werden Sie in Ihrem Leben die Gunst Gottes erfahren wie nie zuvor! Der Herr wird Ihnen die Augen, die Ohren und das Verständnis öffnen - und Sie werden eine Offenbarung zukünftiger Dinge empfangen: "...um dich verstehen zu lassen, was deinem Volk in den letzten Tagen zustoßen wird" (Vers 14).


3. Ein dritter Segen der Buße sind neue Lippen.


Daniel erhielt neue Lippen, die durch Gottes reinigende Hand berührt worden waren: "Da berührte eine Gestalt, die aussah wie ein Mensch, meine Lippen. Nun konnte ich den Mund wieder öffnen und sprechen" (Vers 16). Wann immer Daniel nun sprach, redete er "wie dem Herrn"!

Jesaja war ein gottesfürchtiger Mann, der mächtige Prophetien ausgesprochen hatte. Doch als er vor dem Herrn in aller Seiner Heiligkeit stand, konnte dieser Prophet nur sagen: "Ich bin ein Mann mit unreinen Lippen..." (Jesaja 6,5).

Gott nahm glühende Kohlen vom Altar, berührte damit Jesajas Lippen und brannte alle Schlacken, alles Eigene und Fleischliche weg - alles, was Seinem Wesen nicht entsprach. Und Er gab Jesaja neue Lippen! Ich glaube, dieser Prophet brauchte seine Lippen danach nie wieder zu reinigen.

Doch das tut Gott bei jedem Menschen, der Buße tut! Wenn Ihre Zunge und Ihre Lippen erst einmal gereinigt wurden, werden Sie nie wieder etwas sagen wollen, das Jesus nicht ähnlich wäre. Die Worte, die von Ihnen ausgehen werden, werden rein sein!


4. Ein vierter Segen der Buße ist Frieden und Kraft.


"...Friede sei mit dir. Sei stark, und hab Vertrauen! Als er so mit mir redete, fühlte ich mich gestärkt und sagte: Nun rede, mein Herr! Du hast mich gestärkt" (Daniel 10,19).

Daniels Seele war schmerzerfüllt. Er hatte wegen der Sünde getrauert - gebetet, gefastet, geweint -, und lag schließlich völlig erschöpft flach auf seinem Gesicht. Er stöhnte: "[Ich] wand mich in Schmerzen und verlor alle Kraft" (Vers 16). Dann kam Jesus zu ihm und berührte seinen Körper. Und plötzlich wurde Daniel von Frieden und Kraft durchströmt. "Fürchte dich nicht, du von Gott geliebter Mann! Friede sei mit dir. Sei stark, und hab Vertrauen" (Vers 19).

Ein bußfertiger Christ kann niedergeschlagen, völlig erschöpft, von Sorge und Kummer überwältigt sein. Aber der Herr kommt immer wieder, um seinen Körper zu berühren - ihm neuen Frieden und neue Kraft zu geben!

Ich frage Sie: Haben Sie ein bußfertiges Herz? Möchten Sie eines haben? Gehen Sie heute auf die Knie, rufen Sie Gott an und machen Sie ein Schuldbekenntnis - für sich selbst, Ihre Familie, andere geliebte Menschen und Ihre Gemeinde. Sie werden eine ungeahnte Offenbarung vom Herrn empfangen. Sie werden anfangen, mit reinen Lippen zu reden. Sie werden nicht länger in irgendeiner Furcht leben. Und Sie werden aus Gottes mächtiger Hand Frieden und Kraft erfahren.

Das Beste von allem ist aber, daß diese wunderbaren Segnungen dann täglich über Sie "ausgeschüttet" werden: "Gepriesen sei der Herr, Tag für Tag! Gott trägt uns, er ist unsre Hilfe" (Psalm 68,20). Dann werden Sie erfahren, welche Freude darin liegt, in Buße zu leben. Halleluja!

Bibelstellen - soweit nicht anders angegeben - nach der Einheitsübersetzung

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