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Segen von Christus, unserem Hohenpriester (Teil 2)


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Von David Wilkerson
27. Mai 1996
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Die Bibel sagt uns, daß Christus nach Seiner Himmelfahrt den Dienst eines Hohenpriesters für alle aufnahm, die im Glauben zu Ihm kommen: "Er aber hat, weil er auf ewig bleibt, ein unvergängliches Priestertum" (Hebräer 7,24).

Jesus ist unveränderlich! Er ist derselbe gestern, heute und in Ewigkeit. So lange Sie leben, wird Er Ihr Hoherpriester im Himmel sein, bis Sie zu Ihm heimkehren, um bei Ihm zu sein.

Unser Hoherpriester Jesus sitzt zur Rechten des Vaters auf dem Thron der Herrschaft: "Wir haben einen Hohenpriester, der sich zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel gesetzt hat" (Vers 8,1). Unser Hoherpriester verfügt über alle Macht und Autorität!

Jesus ist genau in diesem Augenblick in der Gegenwart des Vaters und leistet für uns Fürbitte. Er tritt unserem Verkläger, dem Teufel, entgegen und sagt: "Ich weise dich zurück, Satan! Dieser Mensch gehört Mir, weil er mit Meinem Blut besprengt ist. Er ist geborgen und seine Schuld ist vollständig getilgt. Er ist befreit!"

Dennoch glaube ich, daß wir noch mehr über den Dienst lernen können, den unser wunderbarer Hoherpriester für uns tut.


Im Alten Testament werden zwei Arten des Priestertums erwähnt
- das Priestertum Aarons und das Melchisedeks.


Wir wissen, daß der Hohepriester Aaron aus dem Stamm Levi kam. Melchisedek dagegen - der in 1. Mose 14,18-19 erwähnt wird - ist eine höchst geheimnisvolle Persönlichkeit. Bibelforscher wissen sehr wenig über ihn, und es wurden zahlreiche Vermutungen darüber angestellt, wer er eigentlich war. Die Situation, in der Melchisedek vorgestellt wird, war die folgende:

In der Genesis erfahren wir, daß die Städte Sodom, in der Abrams Neffe Lot wohnte, und Gomorra von einer konföderierten Armee mehrerer Königreiche angegriffen wurden. Diese Armee hatte die Lebensmittel und andere Vorräte der Stadt geplündert und viele Einwohner gefangengenommen, darunter auch Lot und seine Familie.

Auf einen Wink Gottes hin nahm Abram eine kleine Armee von 318 Männern und besiegte die plündernde Konföderation: "Er brachte die ganze Habe zurück, auch seinen Bruder Lot und dessen Besitz sowie die Frauen und die übrigen Leute" (1. Mose 14,16).

Das war also die Situation: Abram hatte gerade einen unglaublichen Sieg errungen und die gesamte konföderierte Armee geschlagen. Nun kehrte er nach Hause zurück. Unterwegs kam der Hohepriester Melchisedek, König von Salem, Abram entgegen und "brachte Brot und Wein heraus" (Vers 18).

Im Hebräerbrief erfahren wir etwas mehr über diesen Hohenpriester: "Dieser Melchisedek, König von Salem und Priester des höchsten Gottes; er, der dem Abraham, als dieser nach dem Sieg über die Könige zurückkam, entgegenging und ihn segnete und welchem Abraham den Zehnten von allem gab; er, dessen Name 'König der Gerechtigkeit' bedeutet und der auch König von Salem ist, das heißt 'König des Friedens'; er, der ohne Vater, ohne Mutter und ohne Stammbaum ist, ohne Anfang seiner Tage und ohne Ende seines Lebens, ein Abbild des Sohnes Gottes: dieser Melchisedek bleibt Priester für immer" (Hebräer 7,1-3).

Das klingt, als sei es ein Übermensch gewesen. Er hatte weder Anfang noch Ende - und das würde doch bedeuten, daß er Gott gewesen sein muß! Dennoch glaube ich, daß Melchisedek ein Mensch aus Fleisch und Blut war, der als Vorläufer oder Schattenbild Christi diente.

Wie der Schreiber des Hebräerbriefs erklärt, bedeutet der Name Melchisedek 'König der Gerechtigkeit' und der Titel König von Salem bedeutet 'König des Friedens'. Offensichtlich hatte Gott Seine Hand auf diesen Mann gelegt und ihn zum Hohenpriester von Salem gesalbt, einer Stadt, die liebevoll als 'Stadt des Friedens' bezeichnet wird.

Der Hinweis "ohne Vater, ohne Mutter" bedeutet, daß Melchisedek nicht aus einem Priestergeschlecht kam wie die Leviten. "Ohne Stammbaum" bedeutet "ohne priesterliche Abstammung". Er war direkt von Gott zum Priester ernannt worden.

Der Schreiber des Hebräerbriefs erklärt außerdem, daß Melchisedek "ein Abbild des Sohnes Gottes" war, womit er auf die Tatsache hinwies, daß er wie Jesus keine priesterlichen Vorfahren hatte: "Denn es ist offenbar, daß unser Herr aus Juda entsprossen ist, von welchem Stamm Mose nichts in bezug auf Priester geredet hat" (Vers 14; Elberfelder).

Josef, der irdische Vater Jesu, war kein Priester; er gehörte nicht zum Stamm Juda, von dem die levitischen Priester abstammten. Wir sehen hier also, daß Melchisedek ein Abbild des Priestertums Jesu war. Dieser irdische Hohepriester sollte auf unseren Hohenpriester in der Herrlichkeit vorausdeuten - auf Jesus, den König der Gerechtigkeit und den König des Friedens!

Abram gab Melchisedek den Zehnten von allem, was er der besiegten Armee abgenommen hatte. Die Bibel sagt uns, daß der Hohepriester seinerseits Abram segnete: "Er segnete Abram und sagte: Gesegnet sei Abram vom Höchsten Gott, dem Schöpfer des Himmels und der Erde" (1. Mose 14,19).

Dies ist ein wunderbares Bild für den Dienstes Jesu, unseres Hohenpriesters. Denn es war die Aufgabe und das Vorrecht des Hohenpriesters, aus dem Allerheiligsten herauszutreten und das Volk zu segnen. Der Herr erteilte Mose die Anweisung:

"Sag zu Aaron und seinen Söhnen: So sollt ihr die Israeliten segnen; sprecht zu ihnen: Der Herr segne und behüte dich. Der Herr lasse sein Angesicht über dich leuchten und sei dir gnädig. Der Herr wende sein Angesicht dir zu und schenke dir Heil" (4. Mose 6,23-26). Mit anderen Worten sollte der Hohepriester, nachdem er das Blut auf den Sühnedeckel gesprengt und das Räucherwerk geschwenkt hatte, aus dem Allerheiligsten heraustreten, sich vor das Volk stellen und es segnen.

Dies war die letzte Handlung im Ablauf des hohepriesterlichen Dienstes. Er sollte aus dem Allerheiligsten kommen, seine Hände erheben und das Volk mit dem Segen segnen, den Gott ihm gab!

Das ist nach der Vorsehung Gottes auch der unveränderliche Dienst unseres Hohenpriesters. Jesus sagt: "Ich werde euch mit Meinem Blut bedecken. Ich werde vor dem Vater für euch Fürbitte tun. Und ich werde hervortreten und euch segnen!"

Es ist wichtig zu verstehen, daß diese Segnungen Jesu für uns nicht zeitlicher, sondern geistlicher Art sind: "Gepriesen sei der Gott und Vater unseres Herrn Jesus Christus: Er hat uns mit allem Segen seines Geistes gesegnet durch unsere Gemeinschaft mit Christus im Himmel" (Epheser 1,3).

Die Segnungen des Hohenpriesters im Alten Testament waren zeitlicher Natur. Gott gab die Verheißung, die Felder, das Vieh, die Städte und alle Bemühungen des Volkes zu segnen. Das alles war Segen im sichtbaren Bereich, ohne jede geistliche Dimension, wie wir sie heute haben - weil der Vorhang noch nicht zerrissen war. Aber weil wir uns heute im Bereich des Geistlichen bewegen, sind die Segnungen, die wir empfangen, geistlicher Art.

Vielleicht fragen Sie: "Segnet Gott uns denn nicht auch mit äußeren, sichtbaren Dingen?" Ja, manchmal segnet Gott uns auch im materiellen Bereich - allerdings nur, um geistliche Früchte
hervorzubringen! Jeder materielle Segen, der unser Herz von Jesus ablenkt, kann schnell wieder zurückgezogen werden.

Es ist traurig, daß manche Christen unter Gottes Segen nur materielle Dinge verstehen. Sie beten: "Herr, lege Deinen Segen auf mich. Überschütte mich mit Deinen Wohltaten!" Doch innerlich sagen sie sich: "Ich hätte gern ein modernes Auto, eine schönere Wohnung, bessere Möbel und mehr Geld auf der Bank."

Der Herr sorgt gut für Seine Kinder. Er hat uns gesagt, daß wir Ihn zuerst suchen sollen und dann mit allem versorgt werden, was wir zum Leben brauchen. Die Segnungen Christi sind jedoch in erster Linie geistlicher Natur!

Wenn ein Priester im Alten Testament dem Volk diesen Segen zusprach, war es nicht nur ein freundlicher Wunsch. Er sagte nicht: "Ich wünsche euch Frieden. Ich wünsche euch, daß der Herr Sein Angesicht über euch leuchten läßt." Nein, hinter diesem Segen stand die ganze Vollmacht Gottes!

"So sollen sie meinen Namen auf die Israeliten legen, und ich werde sie segnen" (4. Mose 6,27). Das heißt: "Der Priester wird mit der vollen Autorität Meines Namens sprechen, und Ich werde es bestätigen. Hinter diesem Segen wird Meine ganze göttliche Vollmacht stehen!"

Auch wenn Jesus als unser Hoherpriester uns segnet, wünscht Er uns nicht einfach etwas Gutes. Er spricht Seinen Segen mit Vollmacht aus - und was er sagt, geschieht!


Sie müssen verstehen, daß es unserem Herrn große Freude macht, Sein Volk zu segnen!


Viele Christen meinen, Gott würde es nur gefallen, uns zu bestrafen oder zu korrigieren. Nein! Die Bibel erklärt, daß es Ihm keine Freude macht, uns zu züchtigen. Ganz im Gegenteil sagt Jesus: "Fürchte dich nicht, du kleine Herde! Denn euer Vater hat beschlossen, euch das Reich zu geben" (Lukas 12,32). Er versichert uns: "Ich werde euch alles geben, was ihr braucht - weil Mein Herz darauf aus ist, zu segnen!"

In der Bibel sehen wir nirgendwo, daß Jesus einen Menschen verflucht hätte. (Das einzige, was Er verfluchte, war ein Feigenbaum.) Kein Prediger, Apostel, Prophet oder Hirte der Geschichte hat die Menschen je mehr gesegnet als Jesus es tat. Er sprach Segen aus, wo immer Er hinkam!

Denken Sie an die Bergpredigt in Matthäus 5. Jesus sagte: "Gesegnet sind die Armen im Geist. Gesegnet sind die Trauernden. Gesegnet sind die Sanftmütigen. Gesegnet seid ihr, wenn ihr nach Gerechtigkeit hungert und dürstet. Gesegnet sind die Barmherzigen, die Friedensstifter, die Verfolgten, die Verachteten." Überall, wo Jesus hinkam, sprach Er Segen aus.

Er nahm Kinder auf Seine Arme und segnete sie. Er segnete diejenigen, die Arme, Krüppel, Gelähmte und Blinde zum Essen einluden: "Du wirst selig sein, denn sie können es dir nicht vergelten; es wird dir vergolten werden bei der Auferstehung der Gerechten" (Lukas 14,14). "... erhob er seine Hände und segnete sie" (Lukas 24,50).

Es bewegt mein Herz tief, daß die letzten Worte, die Jesus an Seine Jünger richtete, Segensworte waren. Lukas sagt, daß Jesus "ihnen die Augen für das Verständnis der Schrift" öffnete (Lukas 24,45), und "sie segnete" (Vers 51).

An dieser Stelle sagen Sie vielleicht: "Ich kann ja nachvollziehen, daß der Herr Kinder segnete oder Neubekehrte oder Christen in armen Ländern, die schon ein Wunder brauchen, nur um Essen auf dem Tisch zu haben. Ich kann auch verstehen, wie Jesus inhaftierte Christen in fremden Ländern segnet und ihnen wunderbare Offenbarungen über sich selbst schenkt.

Aber für mich selbst kann ich Segnungen dieser Art nicht begreifen. Ich denke einfach nicht, daß ich dem Licht, das ich empfangen habe, je gerechtwerden kann."

Geliebte Mitchristen, hoffentlich haben Sie inzwischen erkannt, daß Sie nie würdig sein werden, von Gott gesegnet zu werden. Niemand verdient Seinen Segen. Vielmehr ist Er es, der von sich aus zu uns herabkommt - ausschließlich aus Seiner Barmherzigkeit und Gnade - und uns mit geistlichen Segnungen segnet, die unser Fassungsvermögen übersteigen!

Ich bin Vater von vier Kindern, die alle verheiratet sind und selbst Kinder haben. Wann immer meine Kinder in
irgendwelchen Schwierigkeiten stecken, werde ich doch nicht wütend auf sie. Ganz im Gegenteil: ich freue mich, wenn sie sich an mich wenden. Es macht mir große Freude, ihnen durch Gebet, Ratschläge oder finanzielle Unterstützung zu helfen und sie zu segnen.

Wieviel mehr ist es unserem Herrn Jesus eine Freude, Seine Kinder in Zeiten der Not zu segnen! Er sagt uns: "Ihr irdischen Väter wißt doch, wie ihr euren Kindern Gutes geben könnt. Wieviel mehr wird euer himmlischer Vater Gefallen daran finden, euch zu segnen?" (siehe Matthäus 7,11).

Und doch sind einige besonders gesegnete Menschen in Gottes Haus blind für ihre Segnungen. Sie erkennen oder unterscheiden die großartigen Dinge nicht, die der Hohepriester ihnen gegeben hat - und können sie deshalb auch nicht genießen.

Sie können sich zum Beispiel im Leib Christi umschauen und andere Christen sehen, die viel talentierter und gesegneter zu sein scheinen. Manche können die Bibel kapitelweise auswendig lernen und zitieren. Andere können predigen, lehren oder zur Verherrlichung Gottes singen. Und Sie sagen sich: "Wie sehr Gott sie doch gesegnet hat. Aber ich dagegen! Ich habe einfach nicht den Grips, Gottes Wort auswendig zu lernen. Ich kann mir ja noch nicht einmal eine Predigt merken. Ich habe keine der Gaben, mit denen meine Geschwister Gott dienen können."

Geliebte Mitchristen, Sie wissen ja gar nicht, wie gesegnet Sie sind! Sind Sie arm im Geist? Fällt es Ihnen schwer, sich zu freuen oder auch nur zu lächeln? Trauern Sie über Ihre Schwächen? Klagen Sie darüber, daß Sie kein geistliches Wachstum in Ihrem Leben erkennen? Sind Sie niedergeschlagen, weil Sie sich unzulänglich, unbeachtet oder nicht gebraucht fühlen?

Jesus sagt: "Du bist gesegnet! Du hast nichts, worüber du stolz sein kannst. Und auf diese Weise dienst du Mir am besten, weil Meine Stärke in deiner Schwäche ruht! Ich kann dich eher gebrauchen als alle anderen."

Welch ein Segen dies in Wirklichkeit ist! Jesus hat nie gesagt: "Gesegnet die Starken, Glücklichen, Unabhängigen und Energischen." Nein! Unser Herr segnete die Schwachen, Verachteten, Verfolgten, Niedergeschlagenen - diejenigen, die in den Augen der anderen nichts gelten. Er sagt Ihnen heute: "Du weißt, daß du Mich sehr nötig hast - und deshalb bist du gesegnet!"


Unser Hoherpriester hat Sie mit dem Segen Abrahams gesegnet!


Paulus schreibt: "Also gehören alle, die glauben, zu dem glaubenden Abraham und werden wie er gesegnet" (Galater 3,9). Worin besteht denn der Segen Abrahams?

Jakobus erklärt: "Abraham glaubte Gott, und das wurde ihm als Gerechtigkeit angerechnet" (Jakobus 2,23). Abraham glaubte, daß er in rechter Beziehung zu Gott stand, obwohl er sich immer noch im Prozeß der Heiligung befand.

Geliebte Mitchristen, das ist der Segen Abrahams - das Wissen, daß wir aus Glauben gerechtfertigt sind! "Jesus Christus hat uns freigekauft, damit den Heiden durch ihn der Segen Abrahams zuteil wird und wir so aufgrund des Glaubens den verheißenen Geist empfangen" (Galater 3,14).

Dieser Segen ist das Wissen, daß Jesus mit Seinem Blut dafür bezahlt hat, daß alle unsere Sünden und Übertretungen getilgt werden. Der Vater rechnet uns Jesu eigene Gerechtigkeit an, und wir sind in Seinen Augen gerecht gemacht. Wir brauchen nicht versuchen, Gottes Gunst zu verdienen. Vielmehr sollen wir Ihm vertrauen und an das vollendete Werk Jesu am Kreuz glauben. Und selbst wenn wir immer noch zu kämpfen haben - selbst wenn wir manchmal zu Fall
kommen und Ihm gegenüber versagen -, stehen wir in rechter Beziehung zu Ihm, wenn wir am Glauben und an der Buße festhalten.

David verstand das und konnte sich am Segen Abrahams erfreuen: "Auch David preist den Menschen selig, dem Gott Gerechtigkeit unabhängig von Werken anrechnet: Selig sind die, deren Frevel vergeben und deren Sünden bedeckt sind. Selig ist der Mensch, dem der Herr die Sünde nicht anrechnet" (Römer 4,6-8).

Mit dem Segen Abrahams, mit dem Gott uns segnet, beginnt unser Glaube zu expandieren, und bald darauf erkennen und glauben wir, daß derselbe Christus, der uns rechtfertigt, uns auch die Macht gibt, die Sünde zu überwinden. Gott sagt: "Jetzt werden wir an deiner Heiligkeit und Heiligung arbeiten. Aber du mußt verstehen, daß du in dieser Zeit in Mir geborgen bist. Du bist Mein Kind - und Ich werde dich vor dem Fall bewahren!"

Ist der Segen Abrahams schon auf Sie gefallen? Wenn Sie die Gerechtigkeit Jesu aus Glauben völlig angenommen haben, dann sind Sie mit Abraham und David gesegnet, die im Glauben treu waren. Sie gehören in der Tat zu den glücklichsten Menschen auf dieser Erde!

Doch Millionen von Christen haben dies nie gehört oder geglaubt. Folglich verharren sie ihr ganzes Leben in geistlicher Armut und Angst. Sie wissen nicht, wie es ist, sich nachts im Frieden zur Ruhe zu legen. Ständig sündigen und bekennen, sündigen und bekennen sie. Sie kennen keine Geborgenheit, keine Stärke, keine Gewißheit.

Gott möchte, daß solche Christen sich in Seine Arme bergen und wissen, daß sie in Seiner Gegenwart völlig gerechtfertigt sind. Den Segen Abrahams zu haben bedeutet, die absolute Gewißheit zu besitzen, daß Jesus uns ständig mit Seinem Blut besprengt. Es bedeutet auch, Ihm mit einem beständigen, errettenden Glauben zu begegnen. Wir sollen zu Ihm kommen und sagen: "Herr, ich weiß, daß ich Dein Kind bin und daß Du mich nicht verwerfen wirst. Ich weiß, daß ich gegen Dich versagt und gesündigt habe. Ich habe mir die Füße beschmutzt. Aber ich komme jetzt zu Dir, um gereinigt zu werden. Reinige mich, Herr!"

Es gibt noch einen anderen Aspekt dieses Segens: Das Vertrauen auf den Herrn als unseren Schild. Sehen Sie, Gott schloß einen Bund mit Abraham: "Nach diesen Geschichten begab es sich, daß zu Abram das Wort des Herrn kam in einer Offenbarung: Fürchte dich nicht, Abram! Ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn" (1. Mose 15,1; Luther).

Der Herr gab Abram diesen Segen, als er vom Kampf zurückkam. Einige Bibelausleger sind der Meinung, daß Abram zu dieser Zeit in großer Furcht war. Er mag gedacht haben, daß die heidnischen Könige sich wieder sammeln und ihn überfallen würden, während er nur 318 Männer hatte. Oder er dachte, daß er von den Kanaanitern angegriffen werden könnte, die beobachtet hatten, wie stark er in ihrem Land geworden war.

Wir müssen uns auch daran erinnern, daß Abram von Gott die Verheißung erhalten hatte, daß er zum Stammvater vieler Nationen werden würde. Da mag Abram gedacht haben: "Nun ist schon so viel Zeit vergangen und ich habe immer noch keinen Sohn. Jetzt bin ich von aufgebrachten Armeen umgeben und von Menschen, die keine Barmherzigkeit für mich empfinden. Meine Familie und mein Erbe ist in Gefahr. Ich sehe kein Anzeichen dafür, daß Gottes Verheißung in Erfüllung geht."

Waren Sie schon einmal an diesem Punkt? Vielleicht hat jemand am Arbeitsplatz Sie verleumdet. Oder Ihr Familienleben ist miserabel. Ihre Gebete bleiben unbeantwortet. Ein guter Freund mag Sie verraten haben. Und nun beten Sie schon seit Tagen, Wochen oder Monaten, ohne daß etwas geschehen wäre. Da sagen Sie sich: "Ich sehe kein Zeichen für einen Segen Gottes. Ganz im Gegenteil fühle ich mich mutlos und verzweifelt. Was kann ich denn tun?"

Unzählige Male bin ich ins Gebet gegangen, um mich mit dem Herrn über irgendetwas auseinanderzusetzen. Ich habe gerufen: "Vater, Du weißt, daß es da ein paar wichtige Dinge gibt, die noch nicht eingetreten sind. Wann wirst Du auf mein Schreien antworten? Warum wartest Du? Hörst Du meine Gebete denn überhaupt nicht? Ich habe einfach keine Tränen mehr. Ich glaube Deinem Wort - aber ich sehe einfach kein Anzeichen für Deinen Segen. Herr, wo bist Du?"

In einem solchen Zustand befand sich Abram, als der Hohepriester Melchisedek ihm entgegenkam, um ihm zu begegnen. Die Schrift sagt: "Nach diesen Ereignissen erging das Wort des Herrn in einer Vision an Abram" (1. Mose 15,1). Hier wird angedeutet, wie Abram ängstlich auf die vielen Feinde ringsherum sah. Als er sich entmutigt fühlte, weil er keinerlei Fortschritte erzielt hatte, kam das Wort des Herrn zu ihm. Das erste, was Gott ihm sagte, war: "Fürchte dich nicht, Abram! Ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn" (im selben Vers; Luther).

In diesem einen Vers hat Gott uns das Geheimnis des größten Segens genannt, den ein Christ je empfangen kann! Sehen Sie, das erste, was unser Hoher­priester Jesus uns sagt, wenn Er aus dem Allerheiligsten kommt, ist: "Hab keine Angst!" Er sieht unsere Furcht und verge-wissert uns: "Keine Macht der Hölle kann dich antasten. Du bist unter Meinem Blut - und sollst dich nicht fürchten!"

"Ich bin dein Schild und dein sehr großer Lohn" (s.o.). Das hebräische Wort für Schild bedeutet "Beschützer, Verteidiger". Der Vers drückt also aus: "Ich werde dein Sieger sein. Ich werde für dich kämpfen!"

Der Herr sagt hier zu Abram: "Geh nur und sieh dir die Armeen an. Ich werde dich gegen sie alle verteidigen! Niemand kann dich antasten - weil Ich dein Schild bin. Lege dein Leben und deine Zukunft vertrauensvoll in Meine Hände. Wenn du dich an Mich als Quelle deiner Erfüllung wendest, werde Ich dich mit mehr Frieden, mehr Freude, mehr Erfüllung belohnen, als du je gekannt hast!"

Derselbe Vers sagt uns sogar, daß der Herr viel mehr als ein Schild für uns ist. Er ist auch unser überaus großer Lohn! Gott sagt hier zu Abram: "Du wirst deinen Sohn haben, und er wird dir eine Freude sein. Du wirst dich eine Zeitlang freuen, daß Ich Meine Verheißung an dich erfüllt habe und deine Nachkommenschaft begonnen hat. Aber Ich selbst möchte der Lohn deines Herzens sein, Abram! Auch wenn du Meine Verheißungen erfüllt siehst, wird dein Sohn nicht dein Lohn sein. Nein - Ich selbst werde es sein, der deine tiefste Sehnsucht stillt!"

Gott weiß alles über die menschliche Natur. Er wußte, daß Abraham große Freude über die Geburt seines Sohnes empfinden würde. In jenem Augenblick würde Abraham sagen: "Gott hat es getan! Er hat es mir versprochen und Sein Wort gehalten." Doch wußte Gott auch, daß Abraham nach der Ankunft des Kindes nicht völlig erfüllt sein würde. Er würde immer noch einen inneren Hunger verspüren, eine Ruhelosigkeit, ein unerklärliches Bedürfnis, das kein Mensch stillen konnte.

Ist das nicht auch bei uns so, wenn wir endlich bekommen, wonach wir uns so lange gesehnt haben? Die ganze Zeit über haben wir gedacht: "Wenn ich nur dieses Eine bekommen kann, werde ich glücklich sein. Das wird mein Leben wunderbar machen. Es wird meinen Problemen ein Ende setzen."

Nein, das wird es nicht! Und Sie müssen diese Tatsache ein für alle Mal klarstellen: Es gibt keinen Man, keine Frau, keinen Pastor und keinen Evangelisten, der dieses tiefe Bedürfnis in Ihnen stillen kann. Wir alle haben dieselbe Sehnsucht: die Sehnsucht nach völliger Abhängigkeit vom Herrn! Und die kann nicht durch einen Partner, ein Kind oder einen Freund erfüllt werden. Nur der Herr selbst kann unsere tiefste Sehnsucht restlos stillen.

Das ist der geistliche Segen! Unser Hoherpriester sagt: "Wenn du wirklich das Geheimnis Meines Segens kennen willst - es ist die Tatsache, daß Ich selbst es bin, wonach du suchst. Ich bin dein Lohn, deine Antwort, dein Segen!"


Das sicherste Zeichen dafür, daß der Segen des Herrn auf
Ihnen ruht, ist, daß andere durch Sie gesegnet werden!


Gott sagte zu Abraham: "... will ich dein Geschlecht segnen ... und durch dein Geschlecht sollen alle Völker auf Erden gesegnet werden" (1. Mose 22,17-18; Luther). Er sagt damit: "Ich segne dich, Abraham, damit du alle Völker segnen kannst!"

Natürlich sind nur sehr wenige von uns dazu berufen, ganze Nationen zu segnen. Doch jeder von uns hat einen Kreis von Familienangehörigen, Freunden, Kollegen und Mitarbeitern. Wie viele dieser Menschen werden gesegnet durch das, was Gott in Ihrem Leben tut? Fließt die Herrlichkeit Jesu in Ihrer Beziehung zu Ihm zu den Menschen über? Werden Ihre Freunde und Angehörigen durch Christus in Ihnen gesegnet? Wen haben Sie in der letzten Zeit gesegnet?

Wenn Sie anfangen, inmitten Ihrer Herausforderungen für andere zum Segen zu werden, wissen Sie, daß Gottes segnende Hand auf Ihnen liegt. Das geschah mit David. Als seine Feinde ihm keine Gnade erwiesen, bezeugte er: "Mögen sie fluchen - du wirst segnen. Meine Gegner sollen scheitern, dein Knecht aber darf sich freuen" (Psalm 109,28). David schrie zu Gott um Hilfe und Segen, als seine Feinde ihm fluchten.

Jesus fordert uns auf: "Liebt eure Feinde; tut denen Gutes, die euch hassen. Segnet die, die euch verfluchen; betet für die, die euch mißhandeln" (Lukas 6,27-28). Wenn Sie dieses Wort halten können, sind Sie wahrhaftig vom Herrn gesegnet!

Schließlich werden diejenigen, die gesegnet sind, immer näher zum Herrn gezogen. Gott segnet einen Menschen nie, ohne ihn näher zu sich zu ziehen und ihn zu ermutigen: "Komm näher zu Mir!" Das ist noch mehr Segen - wachsende Nähe zu Ihm!

Vielleicht fragen Sie sich immer noch: "Ich sehe kein Anzeichen für den Segen Gottes in meinem Leben. Mein Leben weist keines der Merkmale auf, die hier erwähnt wurden. Wie kann ich Gottes Segen empfangen?"

Ich frage Sie: Lieben Sie Sein Wort? Kommen Sie gern mit anderen Christen in Sein Haus? Kehren Ihre Gedanken während des Tages immer wieder zu Jesus zurück? Reden Sie mit Ihm? Wenn Sie auf irgendeine dieser Fragen mit Ja antworten können, dürfen Sie gewiß sein: Er ist dabei, Sie zu sich zu ziehen und Sie zu segnen!

Freuen Sie sich, liebes Gotteskind! Wenn Sie bei sich einen Mangel an den Gaben entdecken, die Sie in anderen Christen wahrnehmen, wenn Sie nach mehr von Jesus hungern und dürsten, wenn Sie matt, zerbrochen, betrübt und bekümmert über Ihre Sünde sind, dürfen Sie gewiß sein: Ihr Hoherpriester ist dabei, Sie mit allen geistlichen Segnungen zu segnen. Kommen Sie im Glauben zu Ihm! Es macht Ihm Freude, Sie zu segnen!

Bibelstellen - soweit nicht anders angegeben - nach der Einheitsübersetzung

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