World Challenge Pulpit Series

Vergeude deine Leiden nicht!


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Von David Wilkerson
21. Oktober 1996
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"Ich will aber, Brüder, daß ihr wisset, wie alles, was mir begegnet ist, nur mehr zur Förderung des Evangeliums ausgeschlagen hat" (Philipper 1:12)

In diesem Vers weist Paulus die Christen in Philippi an, sich keine Sorgen über all die Dinge zu machen, die ihm begegnet sind. Und diese "Dinge" beinhalteten großes Leid und Schwäche!

Paulus schrieb diesen Brief, während er in Rom im Gefängnis saß. Zu diesem Zeitpunkt war er ein erfahrener Kämpfer für das Evangelium, der jede erdenkliche Not und menschliches Leiden ertragen hatte. Wenn du das Leben von Paulus studiert hast, kennst du all diese Dinge, die ihm begegnet sind: Schiffbruch, Schläge, Stöße, Verunglimpfungen, Verspottungen, Verfolgungen, Hunger, Durst, Blöße, Rufmord.

Das schlimmste Leiden des Paulus kam von denen, die sich selbst "wiedergeborene Gläubige" nannten. Einige seiner Gegner waren neidische Gemeindeleiter, die ganze Gemeinden gegen ihn aufbrachten. Sie machten seinen Lebensstil lächerlich, sie verspotteten seine Predigten, verdrehten seine Botschaften und stellten seine Autorität in Frage. Es schien, daß Paulus überall, wo er hinging, Leiden, Schwierigkeiten und Sorgen begegneten.

Aber Paulus sagte: "Aber ich halte mein Leben nicht der Rede wert, wenn es gilt, meinen Lauf und den Dienst zu vollenden" (Apg. 20:24). Später ergänzt er, "...damit niemand wankend werde in diesen Trübsalen; denn ihr wisset selbst, daß wir dazu bestimmt sind. Denn als wir bei euch waren, sagten wir euch voraus, daß wir Trübsale würden leiden müssen, wie es auch gekommen ist und ihr wisset." (1. Thess. 3:3-4)

Paulus beruhigte diese Gläubigen, indem er sagte: "Ich habe es euch doch immer wieder gesagt -- wenn ihr mit Jesus gehen wollt, werdet ihr Leiden antreffen. Nun, da diese Leiden auf mich gekommen sind, warum seid ihr so überrascht? Das ist das Los, das unserem Leben bestimmt ist."

Paulus wiederholte dies noch unverblümter bei den Philippern: "Denn euch wurde in bezug auf Christus die Gnade verliehen, nicht nur an ihn zu glauben, sondern auch um seinetwillen zu leiden" (Philipp. 1:29)

Es gibt eine gewisse Theologie in den heutigen amerikanischen Gemeinden, die sagt: "Wenn du nur richtig glaubst, wirst du nicht leiden. Dir wird es finanziell gut gehen, und du wirst dir über nichts Sorgen machen müssen." Nein -- diese Worte stehen nicht in der Bibel! Im Gegenteil, Paulus sagte, daß wir berufen wurden, um Christi willen zu leiden.

Mehr noch, Paulus schreibt, daß er jeden Tag erwachte, "...ohne zu wissen, was mir dort begegnen wird, außer daß der heilige Geist von Stadt zu Stadt mir bezeugt und sagt, daß Bande und Trübsal meiner warten." (Apg. 20:22+23)

Versuche dir dieses Bild vorzustellen: Da ist dieser heilige Mann, von Gott berufen, das Evangelium den Nationen zu bringen. Und zu jeder heiligen Anweisung, die ihm der Heilige Geist zuflüstert, ergänzt er: "Paulus, am nächsten Ort wird nicht einfach werden für dich. Dir wird wieder Opposition begegnen. Du wirst mehr Leiden, mehr Prüfungen erleben."

Ich finde das Leben dieses Mannes absolut erstaunlich. Kannst du dir das vorstellen? Paulus begegnete auf jedem Weg Schwierigkeiten und Leiden. Der Heilige Geist sagte ihm, daß er ein bestimmtes Schiff für eine Missionsreise nehmen sollte -- und das Schiff sank; Paulus mußte um sein Leben schwimmen. Der Apostel ging dann zu Fuß zu seinem nächsten Auftrag -- und wurde unterwegs ausgeraubt. Zuletzt erreichte er dann seinen nächsten Missionsort -- und anstatt seine Botschaft zu hören, verspotteten ihn die Leute, schlugen ihn und warfen ihn ins Gefängnis.

Gott befreite Paulus aus dieser Gefängniszelle. Und als er frei war, schüttelte er den Staub von seinen Füßen und ging zu seiner nächsten Aufgabe. Zu diesem Zeitpunkt spricht wieder der Heilige Geist zu ihm: "Sei bereit Paulus -- denn du wirst wieder zurück ins Gefängnis gehen. Und dann wirst du gesteinigt werden. Ich weiß, du hast viel durchgemacht, aber da sind noch mehr Leiden vor dir. Freue dich Paulus -- denn du bist für würdig erachtet worden, für Christus zu leiden!"

Paulus ging weiter zum nächsten Ort -- und wirklich, er wurde gesteinigt und als tot zurückgelassen. Aber Gott erweckte ihn wieder zum Leben. Dann, sich auf eine Handvoll Leute stützend, die ihn begleiteten, humpelte er weiter zu seinem nächsten Auftrag.

Sein nächster Halt auf seiner Missionsreise war eine Gemeinde, die er selbst gegründet hatte. Als er ankam, stellte er jedoch fest, daß Alexander der Kupferschmied nun ihr neuer Leiter war. Alexander sagte ihm: "Du wirst nicht länger benötigt, Paulus." Dieser Mann hat die gesamte Gemeinde gegen Paulus, ihren Gründer, aufgebracht. Ein Hirte der kilometerweit zu ihnen gehumpelt war, nur um sie zu sehen.

So wendete sich Paulus seiner nächsten Aufgabe zu -- und wieder sprach der Heilige Geist zu ihm: "Das ist nicht alles, Paulus. Da ist noch mehr Leiden vor dir."

An diesem Punkt wirst du vielleicht sagen: "Warte eine Minute -- du redest über das Leben von Paulus, nicht über meines. Er war von Gott auserwählt, für ihn zu leiden. Ich bin nicht zu solch einem Leben berufen." Falsch! Die Bibel sagt: "Der Gerechte muß viel leiden; aber der HERR rettet ihn aus dem allem." (Ps. 34:19)

Die Aussage "der Gerechte muß viel leiden" betrifft nicht nur Paulus, sondern uns genauso. Und ich glaube, je gerechter wir leben, desto mehr Leiden werden wir begegnen. Wir lieben es, den letzten Teil des Verses zu hören: "...der HERR rettet ihn aus dem allem..." Aber freuen wir uns auch an dem ersten Teil des Verses? "Der Gerechte muß viel leiden..."

Ich halte es wie Paulus, der sagt: Warum sind wir so überrascht, wenn uns ein Leiden nach dem andren trifft? Uns wurde gesagt, daß wir sie erwarten sollen, sogar viele von ihnen. Und doch, oft schreien wir häufig inmitten dieser Leiden auf: "Oh, Gott -- ich habe jetzt genug! Ich verstehe nicht, warum ich all diese Dinge ertragen muß. Du weißt, daß ich dich liebe, daß ich treu zu dir stehe. Warum muß ich dann das alles ertragen? Du sagtest, du würdest mir nicht mehr auferlegen, als ich ertragen kann, und mehr kann ich nicht ertragen. Bitte verkürze die Zeit dieser Schwierigkeiten!"

Wir wollen schnelle und einfache Befreiung. Aber unsere Leiden sind völlig nutzlos, wenn wir nicht verstehen, warum Gott sie erlaubt. Die Wahrheit ist, daß jedes Leiden, jede Versuchung, jede Mühsal, jede Schwierigkeit und Enttäuschung in unserem Leben von Gott erlaubt ist. Und er hat spezifische Absichten mit alledem. Warum? Weil er uns weiter bringen möchte -- er versucht etwas in uns und durch uns zu vollbringen!

Wir wissen alle, daß es sehr einfach für Gott wäre, uns von allen Leiden fernzuhalten. Jesus bezog das mit ein, als er die Pharisäer fragte: "Was ist leichter, zu sagen: Deine Sünden sind dir vergeben, oder zu sagen: Steh auf und wandle?" (Luk. 5:23) Er sagte: "Ich habe die Macht, beides zu tun." Wäre es für ihn also nicht genauso leicht, uns vor Leid zu beschirmen wie uns durch Leid gehen zu lassen? Er könnte uns mit einem Wort seines Mundes befreien! Aber er tut es nicht; statt dessen erlaubt er uns, durch unsere Leiden zu gehen -- alles zu einem göttlichen Zweck.

Wenn der Herr keine Schwierigkeiten in unserem Leben zulassen würde, wäre das die schlimmste Form von Ablehnung. Es würde bedeuten, daß Gott sagt: "Ich habe keine spezielle Arbeit für diesen Gläubigen, keine Pläne für sein Leben, das ich gerne als ein Zeugnis für mich abgesondert hätte. Deswegen muß ich nichts in ihm hervorbringen. Laßt ihn untrainiert, unbelehrt, ein Mann mit dem Verstand eines Kindes. Laßt ihn nicht in der Gnade überfließen. Laßt ihn nicht durch Leiden lernen, so das er andere lehren kann. Laßt ihn einfach existieren und in seiner Kindlichkeit sterben."

Ich kenne Christen, die sich weigern, durch ihre Leiden zu lernen. Nach einer Weile, wenn Gott sieht, daß es keinen Zweck hat, Leiden in ihrem Leben zuzulassen, zieht er dieselben zurück. Diese Christen schweben einfach durchs Leben, anscheinend ohne ein Problem in dieser Welt zu haben. Aber das ist nur deshalb so, weil sie nicht weitergehen! Da ist keine Zukunft für sie in Gottes Plan. Sie sind wie die Kinder Israels, die für 40 Jahre durch die Wüste irrten. Gott erprobte die Israeliten immer wieder -- aber am Ende gab er auf!

Laßt mich euch den Schlüssel geben, damit ihr eure Leiden versteht:


Jedes Leiden, das wir ertragen,
ist eine Investition,
die Gott in uns macht!


Wenn Eltern ein Kind in die Schule schicken, erfordert das eine große Investition. (In Amerika bezahlen Eltern für eine gute Schule Schulgeld - anders als in Deutschland. / Anmerkung des Übersetzers) Und diese Eltern hoffen, daß ihr Kind sich den Anforderungen der Schule stellt. Warum? Hoffen sie, daß ihr Kind den Schulabschluß macht, nach Hause kommt, das Diplom an die Wand hängt, dann im Haus herumsitzt und fernsieht? Nein! Diese Eltern hoffen, daß ihr Kind ihre Investition nutzt, um eine gute Berufskarriere zu machen.

Es ist genauso, wenn das Militär in die Ausbildung eines Berufssoldaten investiert. Diesem Soldaten wird gesagt: "Wenn du deine Ausbildung gemacht hast, beansprucht deine Nation und deine Regierung einen bestimmten Anteil deiner Zeit." Man erwartet von diesem ausgebildeten Soldaten, daß er für einige Jahre in der Armee dient, um die Investition zu rechtfertigen.

So ist es auch mit dem Herrn und deinem Leiden! Alles, was du als Christ erleidest, ist eine Übung, mit der Gott einen bestimmten Zweck verbindet. Er errettet dich nicht, um dir zu erlauben, mit einem Luxusliner ins Paradies zu fahren; er errettete dich, um dich darauf vorzubereiten, in seinem Königreich brauchbar zu sein. In dem Moment, als du von neuem geboren wurdest, meldete er dich in seiner Schule der Leiden an. Und jedes Leiden, jede Versuchung ist eine neue Lektion in seinem Lehrplan!

Einige Christen befinden sich im Kindergarten. Ihre Leiden sind nicht so schwer zu verstehen und ihre Tests sind einfacher zu bestehen. Andere sind in der Grundschule, und sie erfahren sehr bald, daß ihre Tests etwas härter und schwerer zu verstehen sind. Andere sind auf der höheren Schule und ihre Leiden sind wesentlich härter und schwerer zu verstehen. Wieder andere sind auf der Universität, Jahre mit hartem Leiden liegen hinter ihnen und eine Menge schwieriger Tests vor ihnen. Ihre Leiden sind die schwersten ihres Lebens, und sie erkennen, daß sie die Kraft des Heiligen Geistes benötigen, um das alles zu bewältigen.

Worauf ich hinaus will, ist, daß Gott Veteranen der geistlichen Kriegführung haben möchte -- Menschen, die durch viel Leid gegangen sind -- um der nächsten Generation seine Treue zu verkünden. Und jedes unserer Leiden ist eine Investition, die er in uns als seine Veteranen steckt!

Nun fragst du dich: "bedeutet dies, daß Gott seine eigenen Kinder leiden läßt?" Höre dir die Antwort des Psalmisten an: "Denn du hast uns geprüft, o Gott, und uns geläutert, wie man Silber läutert; du hast uns ins Gefängnis wandern lassen, hast unsern Lenden eine schwere Last auferlegt; du hast Menschen über unser Haupt fahren lassen; wir sind in Feuer und Wasser gekommen; aber du hast uns herausgeführt in die Freiheit." (Psalm 66:10-12)

Was sagt der Psalmist, woher seine Leiden kommen? Sie kamen direkt aus der Hand Gottes. Er sagt: "Herr, du hast mich in Wasser geworfen die über meinen Kopf gingen, so daß ich dachte, ich würde ertrinken. Du hast mich ins Feuer geworfen, um mich zu läutern wie Silber. Du brachtest mich ins Gefängnis, legtest Lasten auf meine Lenden, und hast Menschen veranlaßt, mich zu verprügeln!"

Warum erlaubte Gott solches Leiden? Weil er dadurch sein geliebtes Kind an einen wunderbaren Ort der Freiheit brachte. Im ursprünglichen hebräischen Wortlaut bedeutet dieser Ausdruck "einen Ort von überfließender Fruchtbarkeit". Gott sagt: "Ich führe dich durch diese harten Prüfungen, um dich für mein Königreich fruchtbar zu machen!"

Aber nicht alle Leiden kommen aus der Hand Gottes. Viele Schwierigkeiten kommen vom Teufel selbst, direkt aus der Hölle. "Denn nicht aus Lust plagt und betrübt ER die Menschenkinder" (Klagelieder 3:33). Gott sagt: "Ich habe keine Freude daran, meine Kinder zu plagen. Das ist nicht der Grund, warum ich Schwierigkeiten erlaube." Nein -- der Herr erlaubt unsere Leiden nur für seine heiligen, ewigen Absichten. Es geschieht, um uns in die Freiheit zu führen!

Nun, ich bin kein Apostel; ich bin nur ein Anfänger im Vergleich zu Paulus. Aber ich bin alt genug im Herrn, um mich selbst einen Veteranen im Glauben zu nennen. Und wenn ich so über die Jahre zurückschaue, kann ich euch sagen, daß es ein Leben mit Schwierigkeiten, Leiden, Not und Enttäuschungen war. Ich habe einige Bücher darüber geschrieben, aber diese Bücher berühren nur die Höhepunkte.

Ich staune, wenn ich mich an all die Sorgen, Versuchungen, tiefen Wasser, lodernden Feuer und starken Leiden erinnere. Und normalerweise, wenn Leiden kamen, kamen sie nicht einzeln sondern bündelweise. Oft dachte ich: "Keine Chance, da komme ich nicht durch." Sogar die Erinnerungen an die Leiden sind schmerzhaft -- Erinnerungen an Verleumdungen, Züchtigungen vom Herrn, Versuchungen des Dienstes, persönliche Rückschläge, Familienprobleme, körperliche Schmerzen. Und doch, wenn ich mich an diese Jahre des Leidens erinnere, kann ich mit Sicherheit sagen: "Gottes Wort ist wahr! Er hat mich aus jedem Leiden, das über mich kam, herausgebracht. Ich preise ihn!"

So gut wie jeder Christ, der diese Botschaft liest, könnte wohl ein Buch über die Schwierigkeiten und Leiden, die er oder sie erlebt hat, schreiben. Wenn du dem Herrn schon eine Zeit lang dienst, weiß ich, daß du eine Geschichte erzählen könntest. Aber wie würde sich diese Geschichte anhören? Vielleicht in etwa so: "Ich habe immer die Ruhe und den Frieden des Heiligen Geistes. Und ich habe eine wunderbare Gemeinschaft mit Jesus. Aber im täglichen Leben -- in dem Fleisch, das ich trage -- da war solch ein unglaublicher Schmerz, Ablehnung, Sorgen und Tränen. Es war ein Leben voller Leiden!"

Wenn du Jesus mit deinem ganzem Herzen liebst, wird dein Zeugnis lauten: "Gott hat mich immer wieder herausgebracht. Ich bin niemals untergegangen. Ich bin immer noch hier und preise den Herrn. Diese Leiden liegen nun hinter mir. Ich mag schon wieder mitten im nächsten sein, aber die anderen sind unter dem Blut. Ich bin siegreich, weil Jesus mich durchbringt!"

Vielleicht gab es Zeiten, in denen du beinahe ohnmächtig wurdest. Du warst so schwach und müde, daß du dachtest, den nächsten Schritt nicht mehr tun zu können. Aber nun, von deinem jetzigen Standort aus kannst du sagen: "Nein, ich will das alles nie mehr durchmachen müssen -- aber Gott hat mich dort herausgeführt. Er war treu. Preist den Herrn!"

Aber Gott ist mit einem dankbaren Herzen allein nicht zufrieden. Denn er sagt: "Warte einen Moment, mein Kind. Ich habe dich nicht durch alle diese Schwierigkeiten und Leiden gebracht, um dich nur zu einem dankbaren Überwinder zu machen. Nein -- ich habe eine große Investition in dich gemacht. Ich habe dich zu einem bestimmten Zweck über Jahre hinweg trainiert und dich durch all diese Dinge gebracht. Und ich werde nicht erlauben, daß du das alles vergeudest. Ich beabsichtige, daß sich meine Investition lohnt. Ich sage dir, deine beste Arbeit liegt noch vor dir!"

Nun, da du aus deinen Universitätsleiden herausgekommen bist, öffnet Gott dir die Augen für deine strampelnden Freunde im Kindergarten. Diese Geliebten glauben nicht, daß sie es schaffen werden. Was wirst du nun mit deinen Leidenserfahrungen machen? Gott flüstert dir zu: "Ich brauche reife, geprüfte Veteranen -- Menschen, die tiefe Wasser und schreckliche Feuer überlebt haben, die durch Leiden veredelt wurden. Ich brauche Menschen, die für diese Generation ein lebendiger Beweis meiner Treue sind!"

Der Psalmist schreibt: " ... auf daß ihr es den Nachkommen erzählet" (Psalm 48:13). "Verlaß mich, o Gott, auch bis ins Greisenalter nicht, bis ich deinen Arm verkündige dem künftigen Geschlecht, deine Kraft allen, die noch kommen sollen" (Psalm 71:18).

Paulus faßt dies wunderbar zusammen: "Ich will aber, Brüder, daß ihr wisset, wie alles, was mir begegnet ist, nur mehr zur Förderung des Evangeliums ausgeschlagen hat..." (Philipper 1:12). Das sagt einiges! Als Paulus dies schrieb, war er ein alter Mann mit Jahren der Erfahrung -- und er war mitten in einer der härtesten Erprobungen seines Lebens. Er sprach zu seinen Freunden aus dem Herzen: "Es wäre das Wunderbarste, wenn ich jetzt zu meinem Herrn nach Hause gehen könnte. Das ist mein größtes Verlangen. Aber ich bin ein Veteran -- ich bin durch Leiden und Versuchungen gegangen -- und ich weiß, daß ich hier gebraucht werde. Diese Generation braucht einen Leidenden, der überlebt hat und im Leiden frohlockt. Mein Sohn Timotheus wird alles das auch erleben, was ich erlebt habe, und er muß wissen, daß Gott ihn durchbringen wird. So ist es das beste, wenn ich bleibe und diese schweren Leiden ertrage. Seht mich an -- ich habe nicht nur überwunden, ich habe echte Hoffnung. Ich bin nicht verzweifelt oder deprimiert. Ich freue mich im Herrn über alles, durch das er mich gebracht hat!"

"Und weil ich davon überzeugt bin, so weiß ich, daß ich bleiben werde; und ich will auch gerne bei euch allen verbleiben zu eurer Förderung und Freude im Glauben" (Vers 25). Paulus sagt hier: "Ihr wißt, daß ich Feuerbrände, Schwächen, Beraubungen und mehrmals Schiffbruch erlitten habe. Zeitweise bin ich sogar am Leben verzweifelt. Aber Gott erlöste mich aus alledem. Und jetzt werde ich bleiben und mit euch weitermachen, um euch zu fördern und aus Freude an eurem Glauben. Ich möchte euch lehren, daß ihr euch nicht vor euren Feinden fürchten müßt!"

Geliebte, ich habe eine Frage an euch: Egal wie lange ihr bereits mit Jesus geht, ihr habt sicher schon Schmerzen, Versuchungen und Leiden erfahren. Nun, wie habt ihr euch in diesen Zeiten verhalten? Was ist das Ergebnis, was ist bei euren Erfahrungen herausgekommen? Waren eure Leiden vergeblich? Oder habt ihr inmitten von ihnen etwas über Gottes Liebe und Treue gelernt?


Unser Verhalten während der Zeit der Leiden
ist ausschlaggebend für die Resultate!


Nehmen wir einmal an, du bist ein Gläubiger, der sein Leben Jesus hingegeben hat. Du hast eine Bürde für eine sterbende Welt, du weinst für die Verlorenen -- und du hast den klaren Auftrag, mit dem Evangelium Menschen zu gewinnen. Also sagst du allen deinen Freunden, daß du in eine bestimmte Stadt gehst, um Gottes Gnade zu bezeugen.

Kurz nachdem du angekommen bist, erhalten deine Freunde zu Hause die Nachricht, daß du überhaupt nicht von Gott gebraucht wirst. Da entsteht nicht wie geplant eine Gemeinde; tatsächlich ist dein Dienst tot. Du hast keine Resultate vorzuweisen für deine Bemühungen. Und anstatt, daß du die Stadt für Jesus bewegst, landest du im Gefängnis!

Wie würdest du reagieren, wenn alles, was du vorweisen kannst für deine Hingabe, Arbeit und deine Opfer, totales Scheitern ist? Wie würdest du dich verhalten, wenn Gott dich dort eingesperrt, die Hände gebunden und dadurch völlig hilflos zurücklassen würde?

Einige Christen würden schmollen. Sie würden das Wort, das sie von Gott empfingen, anzweifeln und die Leitung des Heiligen Geistes in Frage stellen. Sie würden Jesus den Rücken kehren -- winseln, zweifeln, sich bei ihren Freunden beschweren. Und die ganze Erprobung ihres Glaubens -- das Leiden, das sie in die Arme Jesu treiben sollte -- wäre vergeudet, es hätte überhaupt keinen Effekt.

Aber andere Christen würden wie Paulus reagieren -- frohlocken, daß sie als würdig erachtet wurden, für Christus zu leiden. Paulus versuchte nicht, sein Leiden zu begreifen. Er reagierte mit Freude, Glauben und Hoffnung -- weil er wußte, er war im Training als Gottes Zeuge! Er schrieb seinen Freunden aus dem Gefängnis: "Meine Situation ist das Hauptthema im Palast des Kaisers. Jedermann in Rom spricht über das, was mir passiert ist. Ich bin im Gefängnis für Jesus!" Er muß eine echte Sehenswürdigkeit in dieser Gefängniszelle gewesen sein -- ein dürrer Jude, der jeden um ihn herum ermutigte: "Freue dich in deinen Leiden. Gott ist treu!"

Paulus vergeudete keines seiner Leiden. Er wußte, jedes von ihnen diente einem heiligen Zweck. So beobachtet der Herr auch unser Verhalten während unserer Prüfungen. Laßt mich euch drei Arten aufzeigen, wie unser Leiden vergeudet wird:

1. Wir vergeuden unser Leiden durch Wimmern, Murren und Beschwerden. Solch ein Verhalten stört den Herrn. Es war der Grund, warum jede Prüfung und jedes Leiden, das die Israeliten in der Wüste erfuhren, nutzlos für sie war!

Im 4. Buch Mose finden wir ein trauriges Beispiel von vergeudetem Leiden. Die fünf Töchter Zelophchads kamen, um von Mose einen Anteil an dem Besitz des verheißenen Landes zu erbitten. Sie erzählten Mose: "Unser Vater ist in der Wüste gestorben und gehörte nicht zur Gemeinde, die sich in der Rotte Korahs wider den HERRN empörte; sondern er ist an seiner Sünde gestorben und hat keine Söhne gehabt." (4. Mo 27:3) Diese Frauen sagten: "Als alle anderen sich mit der Rotte Korah gegen dich stellten, war unser Vater keiner von ihnen. Er war kein Rebell. Er starb in seinen eigenen Sünden."

Dieser letzte Satz ließ mich stocken, als ich ihn las. "Er starb in seinen eigenen Sünden." Das bedeutet, daß obwohl auch ihr Vater erstaunliche Wunder gesehen hatte -- Befreiung aus Ägypten, Wasser, das aus einem Felsen floß, Manna, das vom Himmel fiel -- er im Unglauben starb, wie auch der Rest seiner Generation. Von dieser Generation überlebten nur der glaubensstarke Josua und Kaleb die Wüste.

Offensichtlich wurden diese fünf Töchter in der Wüste geboren -- und sie wuchsen in einer Familie auf, die voller Groll gegenüber Gott war. Alle Erprobungen und Versuchungen Israels produzierten nur verhärteten Unglauben in ihrem Vater. Alles, was diese jungen Frauen hörten, während sie aufwuchsen, war Murren, Beschwerden und Bitterkeit. Ob Frühstück, Mittag oder Abendbrot, immer war da ein Gejammer ohne ein Wort des Glaubens oder Vertrauens auf Gott. Nun mußten diese Frauen Mose sagen: "Unser Vater hat uns nichts hinterlassen -- keine Hoffnung, keinen Besitz, kein Zeugnis. Er verbrachte diese 40 Jahre mit Wimmern und in Bitterkeit, weil sein Leben schwer war. Er starb in Sünde, sein Leben war eine totale Verschwendung!"

Was für eine schreckliche Sache, so etwas über seine Eltern sagen zu müssen. Nun muß ich alle Eltern warnen, die dies lesen: Eure Kinder beobachten euch während eurer Leiden! Und sie werden durch euer Verhalten für ihr Leben beeinflußt. Nun, wie ist euer Verhalten? Vergeudet ihr eure Leiden -- nicht nur für euch selbst, sondern auch für die Generationen nach euch? Oder werden eure Nachkommen in Christus gefestigt, wenn sie euch sagen hören: "Ich mag dieses Leiden nicht -- aber gepriesen sei der Name des Herrn. Er wird uns immer befreien!"

Ich kenne Christen, die mit jedem neuen Leiden bitterer und brummiger wurden. Man könnte denken, ihr Gott ist tot. Sie sehen sauer aus, über die Jahre bekommen sie Backpflaumengesichter. Leiden, die sie trainieren und sensibilisieren sollten -- eben diese Leiden, von Gott geschaffen, um seine Treue zum Vorschein zu bringen -- verwandeln sie stattdessen in notorische Jammerlappen, die sauertöpfisch und gehässig sind. Wenn ich sie sehe, frage ich mich: "Wo ist ihr Glaube, ihr Vertrauen auf Gott? Was müssen ihre Kinder denken?"

Ich habe in meinem Leben eine Menge Menschen beerdigt, und in dieser Zeit entdeckte ich etwas Tragisches: Diejenigen, die sauer und bitter werden, schauen hilflos zu, wie ihre Geliebten sich allmählich von ihnen zurückziehen. Ihre Kinder ziehen sich zurück, zusammen mit ihren Enkeln und Freunden. Und diese Sauertöpfe sterben zuletzt einsam. Ich leitete einige Begräbnisse, die nur von einer Person besucht wurden. Die Verstorbenen waren fast völlig vergessen. Gott erlaubte es, daß sie ohne jemanden gehen mußten!

Geliebte, vergeudet nicht eure Leiden! Laßt sie in euch das süße Aroma des Vertrauens und Glaubens an euren Gott bewirken. Alle eure Leiden sind dazu gedacht, euch in die Arme Gottes zu treiben, euch dazu zu bringen, zu sagen: "Ich bin sein und er ist mein. Und er wird mich durch diese Leiden bringen!"

2. Wir vergeuden Leiden, wenn wir neuen Leiden begegnen, ohne uns daran zu erinnern, wie wir aus den alten befreit wurden. Wir haben die Tendenz, alles Gute zu vergessen, das Gott für uns getan hat!

Als David vor Goliath stand, wiederholte er seine vergangenen Siege, um seinen Glauben zu stärken. Er erzählte: "Wenn ein Löwe mich anging, zerfetzte ich ihn. Und wenn ein Bär hinter mir herkam, tötete ich ihn auch. Nun wird mich derselbe Gott, der mich von dem brüllenden Löwen und von dem grausamen Bär befreite, auch von diesem Riesen befreien!"

Moses erinnerte Israel an ihre vergangenen Befreiungen. Dann warnte er sie: "Nur hüte dich und bewahre deine Seele wohl, daß du die Geschichten nicht vergessest, die deine Augen gesehen haben, und daß sie nicht aus deinem Herzen kommen alle Tage deines Lebens; sondern du sollst sie deinen Kindern und Kindeskindern kundtun" (5. Mo. 4:9).

Traurigerweise erzählt die Bibel von Israel: "Sie bewahrten den Bund Gottes nicht ... Und sie vergaßen seine Taten und seine Wunder, die er ihnen erzeigt." (Ps. 78:10+11) Wie die Israeliten haben wir dieselben Tendenzen, wann immer wir einer neuen Versuchung oder neuem Leiden begegnen. Wir sagen, "Oh, Gott, dieses Mal ist es zuviel für mich." Aber Gott antwortet: "Schau einfach zurück und erinnere dich an mich!"

Wenn es nötig ist, schreibe ein Tagebuch, um dich selbst an Gottes große Befreiungen in deinem Leben zu erinnern. Schreibe dir einige Notizen auf, bevor du ins Bett gehst. Tu was immer nötig ist, um dich selbst daran zu erinnern, was er alles für dich getan hat -- all die Herzschmerzen, durch die du gegangen bist, und aus denen er dich befreit hat. Dann öffne, wenn dein nächstes Leiden dich erreicht, dein Notizbuch und sage dem Teufel: "Du wirst mich diesmal nicht täuschen. Mein Gott hat mich früher herausgeholt, und er wird es wieder tun!"

3. Wir vergeuden unsere Leiden, wenn wir uns weigern zu erkennen, daß Gott uns hindurchbringt, um andere etwas zu lehren. Wir sollen unsere Erfahrungen unseren Brüdern und Schwestern mitteilen, um ihnen Gottes Treue zu beweisen. Wir sollen aufstehen und sagen: "Dank sei dem Herrn, ich bin ein Veteran. Und ich kann euch durch meine Erfahrungen sagen -- er ist treu!" Paulus rühmte sich sogar seiner Leiden: "... ich trage die Malzeichen Jesu an meinem Leibe" (Gal. 6:17). Er wußte, daß jede Narbe einen ewigen Zweck in sich barg!


Was denkst du,
warum hat Gott dich
aus allen vergangenen Leiden errettet?


David schrieb: "Da mir angst ward, rief ich den HERRN an und schrie zu meinem Gott; er hörte in seinem Tempel meine Stimme, mein Schreien vor ihm drang zu seinen Ohren.... Er streckte [seine Hand] aus von der Höhe und ergriff mich, er zog mich aus großen Wassern; er rettete mich von meinem mächtigen Feind und von meinen Hassern; denn sie waren mir zu stark; sie hatten mich überfallen zur Zeit meines Unglücks; aber der HERR ward mir zur Stütze und führte mich heraus in die Weite, er befreite mich; denn er hatte Wohlgefallen an mir." (Ps. 18:6, 16-19)

Liebe Geschwister, seid gewiß -- wenn ihr in Leiden kommt, dann deshalb, weil Gott Freude an euch hat. "Denn welchen der Herr lieb hat, den züchtigt er ..." (Hebr. 12:6). Eure Leiden sind ein Zeichen seiner Liebe!

Ihr müßt euch auch daran erinnern, daß alles, was ihr auch gerade durchmacht, vorbeigehen wird. Neulich las ich eine Passage in einem meiner Tagebücher, welches ich während einer starken Leidensphase geschrieben hatte. Drei Monate lang endeten alle Einträge mit derselben Frage: "Oh, Gott, wann wird dieser Alptraum enden?" Dann, zuletzt, standen diese Wörter in großen Buchstaben quer über das ganze Blatt: "ES IST VORBEI -- ER HAT MICH BEFREIT!"

Ich kann ehrlich sagen, daß ich mehr in meinem Leiden gelernt habe als jemals in guten Zeiten. Wohlergehen lehrt uns nichts; Leiden tut es. Der humanitäre Albert Schweitzer sagte: "Glück ist eine gute Gesundheit, und ein schlechtes Gedächtnis." Nein -- Glück ist es, sich immer daran zu erinnern, wie Gott uns herausgebracht hat!

Ich frage dich noch einmal: Wie reagierst du auf deine Leiden? Vergeudest du sie, wirst du ein Zweifler und Kläger? Oder baust du deinen Glauben in dem Wissen auf, daß dein Gott befreit?

Da gibt es nur einen Weg, deine momentanen Schwierigkeiten zu ertragen: Erinnere dich daran, daß sich dein himmlischer Vater an dir erfreut! Er hat einen Plan und eine große Investition in dich. Und "der, welcher in euch ein gutes Werk angefangen hat, (wird) es auch vollenden bis auf den Tag Jesu Christi" (Philipper 1:6). Dein Vater bereitet dich darauf vor, ein Veteran in der geistlichen Kampfführung zu sein -- ein Beispiel des Glaubens und Vertrauens für diese Generation. Hallelujah!

(Alle Bibelstellen aus der Schlachter Übersetzung)


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