World Challenge Pulpit Series

Steht still und seht, wie Gott euch befreit!


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Von David Wilkerson
09. Juni 1997
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Die drei häufigsten Worte, die man in einer Zeit der Krise unter Christen hört, lauten: "Herr, tu etwas!" Es widerstrebt unserer Natur völlig, still zu halten und nichts zu tun, wenn wir mit beunruhigenden Problemen konfrontiert werden. Geduldig auf Gottes Handeln zu warten, das ist wohl eine der schwierigsten Aufgaben in unserem Leben als Christen. Selbst gestandene Gläubige geraten in Panik, wenn der Herr nicht nach ihren Zeitvorstellungen eingreift.

Ständig nennen wir Gott unsere zeitlichen Vorstellungen und legen Ihm Termine nahe. Wir jammern: "Herr, wann wirst Du etwas daran ändern? Wenn Du jetzt nicht eingreifst, wird es zu spät sein!" Aber Gott kommt nie zu spät. Er handelt immer - allerdings nicht nach unseren Zeitplänen, sondern nach Seinen.

Unser Gott durchforscht die Erde ständig nach Menschen, die bereit sind, Ihm in jeder Krise absolut zu vertrauen. Tatsächlich führt Er uns oft in Situationen, die alarmierend, kritisch, schwierig sind, um uns zu prüfen. Er möchte sehen, ob wir still stehen und darauf warten können, dass Er auf übernatürliche Weise Befreiung bringt.

Die Bibel sagt ganz klar: "Von dem Herrn kommt es, wenn eines Mannes Schritte fest werden, und er hat Gefallen an seinem Wege" (Psalm 37,23). Das hebräische Wort, das Luther durch "es kommt von" übersetzt, bedeutet eigentlich so viel wie "vorbestimmen" oder "Schritt für Schritt vorsehen".

Es ist also Gott, nicht der Teufel, der uns an schwierige Orte führt. Vielleicht klagen wir: "Herr, warum lässt Du zu, dass meine Krise andauert?" Aber in Wirklichkeit lässt Er sie nicht nur zu, sondern beabsichtigt sie. Und das zu akzeptieren fällt uns schwer.

Gott lässt solche Schwierigkeiten in unser Leben kommen, um Glauben in uns hervorzubringen. Er formt uns so, dass wir Vorbilder des Glaubens werden - als Zeugnis für eine gottlose Welt.

Ich bin fest davon überzeugt, dass jeder Schritt, den ich unternehme, von unserem himmlischen Vater gelenkt wird. Und wenn das tatsächlich stimmt, dann kann ich nicht glauben, dass Gott mich je an den Rand einer schwierigen Lage bringen würde, um mich dann im Stich zu lassen. Er würde niemals sagen: "Tja, David, Ich habe dich an diesen Punkt geführt. Nun sieh zu, wie du allein damit fertig wirst."

Nein! Gott steht in jeder Krise absolut treu zu Seinen Kindern. Und Er fragt uns immer wieder: "Wirst du jemand sein, der nicht in Panik gerät - der Mir nicht vorwirft, Ich ließe Meine Kinder im Stich und verletze sie? Wirst du in deiner Krise still halten, dich auf den Glauben stützen und Mir vertrauen, dass Ich dich durchbringen werde?"


Die Bibel ist voller Beispiele für große
und alarmierende Krisen - die der Herr bewusst herbeiführte!


Das Alte Testament zählt viele Prüfungen Israels auf. Das größte Beispiel dafür war wohl die Krise am Roten Meer. In diese ausweglose Situation hatte weder der Teufel noch der Pharao die Israeliten manövriert. Es war eine Krise, die Gott selbst herbeigeführt hatte: durch Seine eigenen Anweisungen an Israel. In der Bibel steht, dass Gott derjenige war, der das Herz des Pharaos verhärtete, ihn veranlasste, Israel zu verfolgen, so dass die Ägypter die Israeliten am Ufer des Roten Meeres in die Enge trieben.

Gott hatte Israel konkret angewiesen, zwischen Migdol und Pi-Hahirot zu lagern. Dieser Ort lag zwischen zwei Gebirgszügen und wurde auf der dritten Seite durch das Rote Meer begrenzt, so dass der einzige Fluchtweg zurück in die Wüste führte. Und dieser Weg wurde dem Volk durch die herannahende Armee des Pharaos versperrt. Die Israeliten waren entsetzt über ihre Situation: Ihr Gott hatte sie hineingeführt!

Lassen Sie mich hier etwas anmerken: Gott hätte die Räder der ägyptischen Wagen jederzeit zerbrechen können. Er hätte dies in der Wüste tun können, um sie dort verhungern zu lassen. Aber stattdessen wartete Er, bis sie sich zwischen den aufgestauten Wassermassen des geteilten Meeres befanden.

Gott hätte auch eine übernatürliche Wolke über die Armee kommen lassen können, um sie zu verwirren. Die Soldaten wären tagelang orientierungslos umhergeirrt. Stattdessen sandte Er eine Wolke hinter Sein Volk, um es zu schützen.

Oder Gott hätte einen einzigen Engel senden können, um die gesamte ägyptische Armee in einem kurzen Augenblick zu vernichten. Zu jedem Zeitpunkt hätte Er sie ausschalten können.

Aber der Herr tat nichts von alledem. Stattdessen zwängte Er Israel in eine enge, alarmierende Situation - eine Krise, aus der es, menschlich gesehen, keinen Ausweg gab!

Ich glaube, der Herr verfolgte mit dieser ausweglosen Lage zwei Absichten:

1. Er war entschlossen, die Feinde Israels so entscheidend zu schlagen, dass die Israeliten nie wieder ängstlich über die Schulter zurückblicken mussten. Gott sagte im Wesentlichen: "Ich werde die Leichname eurer Feinde an den Ufern verstreuen, damit ihr sie sehen könnt und wisst, dass Ich alle Macht habe!"

2. Gott wollte Seinem Volk eine Gelegenheit geben, ihr Leben ganz in Seine Hand zu geben - still zu stehen und auf Seine Wegweisung zu vertrauen.

Woher wissen wir, dass Gott diese erschreckende Situation herbeiführte, um Sein Volk zu prüfen? Das sagt uns Sein eigenes Wort: "Und gedenke des ganzen Weges, den dich der Herr, dein Gott, geleitet hat diese vierzig Jahre in der Wüste, auf dass er dich demütigte und versuchte, damit kundwürde, was in deinem Herzen wäre, ob du seine Gebote halten würdest oder nicht" (5. Mose 8,2). Dieser Vers sagt es ausdrücklich: "...des ganzen Weges, den dich der Herr ... geleitet hat..." Es war Gott, der sie zum Roten Meer geführt hatte, nicht der Teufel!

Aber warum tat Gott das? Dasselbe Kapitel erklärt uns: "...auf dass er dich demütigte und versuchte, damit er dir hernach wohltäte" (Vers 16). Gott erklärte hier: "Ich hatte eine Absicht mit dir. Ich habe dich in diese Lage gebracht, damit du deinen Glauben erprobst. Nur solche Umstände konnten wahren Glauben in dir hervorbringen!"

"Er demütigte dich und ließ dich hungern..." (Vers 3). Mit anderen Worten: "Ich habe dich an schwierige Orte gebracht - Orte des Hungers, Orte des Durstes, alarmierende und erschreckende Orte -, um zu sehen, ob Du ein vertrauensvolles Herz hast."

Als die Ägypter schnell herannahten, gab es für die Israeliten keinen Fluchtweg mehr. Die Berge auf beiden Seiten waren nackt, ohne Bäume oder Höhlen als Versteck. Und das Meer versperrte ihnen die Flucht nach vorn. Sie konnten nirgendwohin ausweichen. Die Lage war ausweglos!

Die Bibel sagt an dieser Stelle: "Und als der Pharao nahe herankam, hoben die Israeliten ihre Augen auf, und siehe, die Ägypter zogen hinter ihnen her. Und sie fürchteten sich sehr und schrien zu dem Herrn." (2. Mose 14,10).

Versuchen Sie einmal, sich in ihre Lage zu versetzen. Ihre Familie ist um Sie versammelt: Kinder, Großeltern, Verwandte. Und plötzlich hören Sie das Rattern von Wagenrädern, das Rasseln von Säbeln, den wilden Kriegsschrei einer mörderischen, entfesselten Armee. Hätten Sie da keine Angst?

Tatsache ist, dass Gott mit uns Geduld hat, wenn uns in einer Krise eine plötzliche Woge der Angst überkommt. Unser Herr ist kein gefühlloser Sklaventreiber. Und Er wusste, wie erschreckend diese Erfahrung für Israel sein würde.

Es hätte Ihm Freude gemacht, ein solches Gebet zu hören: "Herr, wir haben Angst! Aber wir wissen, dass Du immer treu warst und uns befreit hast. Als wir noch in Ägypten waren, hast Du uns vor dem Engel des Todes und den Plagen bewahrt. Und wir wissen, dass Du die Macht hast, uns auch aus dieser Krise zu befreien, so ausweglos sie auch erscheint. Vater, wir befehlen unser Leben in Deine Hände!"

Doch war das die Reaktion Israels? Nein! In der Bibel lesen wir: sie "sprachen zu Mose: Waren nicht Gräber in Ägypten, dass du uns wegführen musstest, damit wir in der Wüste sterben? Warum hast du uns das angetan, dass du uns aus Ägypten geführt hast? ... Es wäre besser für uns, den Ägyptern zu dienen, als in der Wüste zu sterben" (Verse 11-12). Sie wurden sarkastisch, fast bis zum Punkt der Blasphemie. Und sie beschuldigten Gott, sie absichtlich zu vernichten. Das war nicht die Antwort des Glaubens!

Stehen Sie selbst gerade vor einer Krise? Vielleicht tragen Sie Lasten, die so schwer sind, dass Ihre Freunde betroffen weinen würden, wenn sie davon wüssten. Aber die Tatsache bleibt: Sie sind vom Herrn persönlich in diese schwierige Lage geführt worden. Die einfache biblische Wahrheit lautet: Wenn Sie Ihm gehören - wenn Er Ihre Schritte gelenkt hat -, dann hat Er Sie in diese Situation gestellt. Und Er muss einen guten Grund dafür haben. Sie werden geprüft!

Vielleicht fragen Sie: "Was soll ich denn in einer solchen Lage tun? Wie soll ich denn reagieren, wenn alles hoffnungslos erscheint und kein Ausweg zu erkennen ist? Was geschieht, wenn ich mich nirgendwohin wenden kann, wenn es keine Lösung für mein Problem gibt, wenn niemand mir sagt, wie ich da wieder herauskomme?"

Hier ist die Antwort, die Gott den Israeliten gab, als sie mit ihrer Krise konfrontiert waren: "...Fürchtet euch nicht, stehet fest und sehet zu, was für ein Heil der Herr heute an euch tun wird ... Der Herr wird für euch streiten, und ihr werdet stille sein" (Verse 13-14).

Der Herr sagte zu ihnen: "Das Erste, was ihr angehen müsst, ist eure Angst! Ich werde für euch kämpfen. Und ich werde euch retten und befreien. Diese Zusage soll eure Stärke sein. Lasst sie alle eure Furcht vertreiben!"


Lassen Sie mich dies nun auf den Neuen Bund anwenden!


Erstens möchte ich über die Gefangenschaft der Sünde sprechen, also Ihren Kampf gegen das "Fleisch", gegen Ihre irdische Gesinnung. Unter dem Neuen Bund wird Gott Situationen zulassen, die uns zeigen, wie hilflos wir sind - und wie sehr wir darauf angewiesen sind, dass Er uns durch Glauben befreit.

Gott wird Sie nie in eine Versuchung führen. Aber Er wird zulassen, dass Sie an die Grenze Ihrer eigenen Möglichkeiten kommen. Wenn Sie eine hartnäckige Sünde haben, dann ist diese Sünde der "Pharao" in Ihrem Leben. Und seine Armee von Lügengeistern greift Sie ständig mit dämonischen Lügen an: "Du wirst es nicht schaffen. Es geht bergab mit dir. Dein Untergang ist unvermeidlich."

Sie hören das Rasseln der Ketten, wenn Satan versucht, Sie wieder in Ihre Gewohnheit zu verstricken. Und Sie fragen: "Herr, werde ich da je herauskommen? Ich bin an einem solchen Tiefpunkt angelangt!

Was können Sie tun? Sie wissen, dass Sie nicht vor dem Feind weglaufen können. Und im offenen Kampf können Sie es nicht gegen ihn aufnehmen. Hilflos stehen Sie ihm gegenüber und ducken sich ängstlich und mutlos.

Vielleicht sagen Sie sich: "Ich werde wieder so leben wie früher. So bleibt mir wenigstens dieser ständige geistliche Kampf erspart. Es ist einfach zu viel für mich!" Aber Sie wissen, dass Sie nicht zu ihrem alten Sklaventreiber zurückkehren können. Wenn Sie jetzt umkehren und Jesus verlassen, wird es Sie Ihr Leben kosten!

Ich frage Sie: Wie viele Israeliten wären verschont geblieben, wenn sie nach Ägypten zurückgekehrt wären? Nicht einer hätte überlebt! Ihre Feinde hätten sie in Stücke geschlagen. Warum? Der Feind ist ein blutrünstiger Mörder, der darauf aus ist, uns zu vernichten.

An diesem Punkt geraten viele Christen in einen höllischen Kreislauf: sündigen und bekennen, sündigen und bekennen. Sie wenden sich an Freunde, Seelsorger und jeden, der ihnen zuhört, wenn sie weinen, jammern und beten. Solche Christen würden alles tun, außer still zu stehen und auf ihre Befreiung durch den Herrn zu warten.

Im Alten Testament werden aber unzählige Beispiele dafür genannt, dass wir aus eigener Kraft - aus dem "Fleisch" - keinen geistlichen Kampf führen können. Unser alter Mensch ist überaus schwach und machtlos. Aber wir haben einen neuen Menschen in uns, und dieser neue Mensch soll sein Leben rückhaltlos in die Hände des Herrn legen. Der neue Mensch in uns versteht, dass es keinen menschlichen Ausweg gibt: Gott muss für uns kämpfen. Wir widerstehen dem Teufel nicht aus eigener Kraft, sondern durch die Kraft des Heiligen Geistes, der nur durch den Glauben in uns offenbart wird.


Ich glaube, dass Gott Sein Volk durch Seinen Geist
rettet und befreit, indem Er ihm klare Anweisungen erteilt!


Gott spricht durch Seinen Geist zu Seinem Volk. Und Er macht uns die Stimme des Geistes klar: "Deine Ohren werden hinter dir das Wort hören: 'Dies ist der Weg; den geht! Sonst weder zur Rechten noch zur Linken!' (Jesaja 30,21).

Die Stimme Gottes spricht vor allem durch die Bibel zu uns. Er offenbart uns vielleicht einen Bibelabschnitt, der für uns ein Schlüssel zur Befreiung wird. Doch bevor wir Seine wegweisende Stimme hören, verlangt Gott etwas von uns: Wir sollen still stehen und warten, dass Er handelt!

Bei diesem Wort handelt es sich nicht um einen Vorschlag, sondern um einen Befehl. Und es enthält den Schlüssel zu unserem Sieg und unserer völligen Befreiung. Es ist tatsächlich so, dass der Herr Seinem Volk unzählige Male geboten hat, still zu stehen und auf Ihn zu vertrauen.

In Josua 3 wird von einer anderen Überquerung berichtet, die Israel bevorstand: die Überquerung des Jordans. Gott wies das Volk an: "... Wenn ihr an das Wasser des Jordans herankommt, so bleibt im Jordan stehen" (Josua 3,8). "Wenn dann die Fußsohlen der Priester ... in dem Wasser des Jordans stillstehen, so wird das Wasser des Jordans ... nicht weiterlaufen, sondern stehenbleiben wie ein einziger Wall" (Vers 13).

Gott sagte: "Wenn ihr an das Wasser kommt, tretet mit den Füßen hinein und bleibt einfach stehen. Seid still und bleibt ruhig. Versucht nicht herauszufinden, was Ich vorhabe. Wartet einfach auf Mein Handeln. Ich werde das Wasser für euch teilen!"

Das hebräische Wort für "stillstehen" in diesem Vers bedeutet "alle Aktivität lassen", "jede Bemühung unterlassen". Aber wie viele Israeliten gehorchten, als sie an den Jordan kamen? Als sie dort standen, müssen viele von ihnen gedacht haben: "Woher sollen wir wissen, dass das funktionieren wird?" Einige waren vielleicht versucht, eine Art Pontonbrücke zu bauen, um aus eigener Kraft an das andere Ufer zu gelangen. Aber all das wäre vergebens gewesen.

Gott handelte in dieser Situation tatsächlich: Er teilte das Wasser. Und Er tat es, weil Israels Gehorsam mit Glauben verbunden war. Sie taten, was Gott ihnen gesagt hatte, und sie ruhten darin. Und Gott antwortete auf ihren Glauben!

In einer anderen Situation wurde dem König Israels geboten, still zu stehen und nicht zu handeln. Nachdem Samuel Saul zum König gesalbt hatte, begleitete dieser ihn an den Rand der Stadt. Dort sagte Samuel zu Saul: "... steh jetzt still, dass ich dir kundtue, was Gott gesagt hat" (1. Samuel 9,27).

Samuel erklärte damit: "Saul, ich habe dich gerade erst gesalbt und schon gehen deine Gedanken mit dir durch. Du überlegst: 'Was tut Gott jetzt? Wie kann ich Seine Stimme verstehen und Seinen Willen erkennen?' Höre auf, dich zu beunruhigen. Willst du von Gott hören? Willst du Wegweisung von Ihm erhalten? Dann steh still und höre zu. Ich werde dir Gottes Wort geben."

Diese Situation veranschaulicht genau das Prinzip, das ich hier betonen möchte: Das Wort des Herrn - Sein Reden zur Wegweisung und Befreiung - wird denen gegeben, die an den Punkt kommen, vor Gott stillzustehen!

In 2. Chronik lesen wir, dass Juda von einer Reihe verbündeter Armeen überfallen wurde. König Joschafat "... fürchtete sich und richtete sein Angesicht darauf, den Herrn zu suchen; und er ließ in ganz Juda ein Fasten ausrufen" (2. Chronik 20,3).

Das Volk begann zu beten und rief zum Herrn: "...in deiner Hand ist Kraft und Macht, und es ist niemand, der dir zu widerstehen vermag ... Denn in uns ist keine Kraft gegen dies große Heer, das gegen uns kommt. Wir wissen nicht, was wir tun sollen, sondern unsere Augen sehen nach dir" (Verse 6 und 12).

Wieder sehen wir, dass es nicht darauf ankommt, keine Angst zu haben. Gott hat Geduld mit uns und rechnet uns die Furcht nicht an. Ja, wir sollen genauso beten, wie Joschafat es tat: "Herr, ich fürchte mich! Der Feind naht heran wie eine Flut und ich weiß nicht, was ich tun soll. Aber ich weiß, dass Du alle Macht hast. Also werde ich nichts tun, Herr, außer zu beten. Ich richte meine Augen fest auf Dich!"

"Aber der Geist des Herrn kam mitten in der Gemeinde" (Vers 14). Und der Geist Gottes befahl: "Ihr sollt euch nicht fürchten und nicht verzagen ... denn nicht ihr kämpft, sondern Gott ... nicht ihr werdet dabei kämpfen; tretet nur hin und steht und seht die Hilfe des Herrn, der mit euch ist" (Verse 15-17)

Diese Aufforderung "tretet hin und steht und seht" bedeutet "bezieht Stellung; werdet in dieser Sache nicht schwankend". Mit anderen Worten: "Stellt euch auf den Standpunkt des Glaubens. Seid gewiss, dass der Kampf die Sache des Herrn ist. Jeder Dämon, der dich angreift, muss gegen Christus in dir kämpfen. Der Kampf ist die Sache des Herrn - nicht deine!"

Vielleicht erinnern Sie sich, was in dieser Geschichte geschah. Als die Männer Judas schließlich auszogen, um gegen die große Armee zu kämpfen, stellten sie fest, dass ihre Feinde schon erschlagen auf dem Schlachtfeld lagen. Diese mächtigen Soldaten waren mitten in der Nacht aufgestanden und hatten sich gegenseitig bekämpft - bis sie einander erschlagen hatten!

Das Heer Judas sammelte nur die Beute ein und marschierte in einem großen Siegeszug nach Hause. Sie hatten nicht ein einziges Schwert erhoben. Der Herr hatte die ganze Schlacht für sie geschlagen!

Der Psalmist schreibt: "Seid stille und erkennet, dass ich Gott bin! Ich will der Höchste sein unter den Heiden, der Höchste auf Erden" (Psalm 46,11). Die wörtliche Übersetzung des hebräischen Textes lässt sich auch so umschreiben: "Beende all dein Bemühen und gib es auf und erkenne an, dass ich Gott bin." Mit anderen Worten: "Gib deine eigenen Bemühungen, dich selbst zu befreien, auf. Erkenne an, dass nur Gott allein dich retten kann!"

Vielleicht wenden Sie jetzt ein: "Aber Bruder David, Israel hat doch manchmal auch die Waffen in die Hand genommen und gekämpft!" Ja, das taten sie, aber unter dieser Voraussetzung: Sie hatten zuerst schweigend vor dem Herrn gestanden und genaue Anweisungen von Ihm erhalten. Genau das tat Josua vor der Einnahme Jerichos. Er empfing ganz konkrete Anweisungen, bevor er überhaupt etwas unternahm. Und sein Sieg brachte Gott alle Ehre!


Lassen Sie mich sagen, was ich bei diesem "Stillstehen
vor dem Herrn" für notwendig halte.


Der Ausdruck "stillstehen" bedeutet nicht etwa, passiv zu sein oder alles dem "Schicksal" zu überlassen. Wer so denkt, sagt: "Es kommt, wie es kommen muss." Aber der Glauben verändert alles. "Stillstehen" ist ein Akt des Glaubens - ein aktives Vertrauen auf die Verheißungen Gottes. Es ist die Entschlossenheit, alles Fragen, Zweifeln und sinnlose Bemühen aufzugeben.

Seit ich im geistlichen Dienst bin, war das für mich eine der größten Herausforderungen: die Stimme Gottes zu hören. Ich glaube, das geht vielen Christen heute nicht anders. Ständig fragen wir: "Woher weiß ich, ob es Gottes Stimme ist, die ich wahrnehme? Wie kann ich unterscheiden, ob es Seine, meine oder die Stimme meines Fleisches ist?"

Immer wenn ich in einer kritischen Situation eine Antwort brauche, wende ich mich im Gebet an den Herrn: "Vater, Dein Wort sagt, dass Du zu Deinem Volk sprichst. Bitte, Gott - sprich zu mir. Zeig mir Deinen Weg!" Und zum Schluss zitiere ich alle biblischen Verheißungen, die ich kenne:

* "Meine Schafe hören meine Stimme, und ich kenne sie, und sie folgen mir" (Johannes 10,27).

* "Deine Ohren werden hinter dir das Wort hören: 'Dies ist der Weg; den geht! Sonst weder zur Rechten noch zur Linken!'" (Jesaja 30,21).

* "Denn es ist [mein] Wort ganz nahe bei dir, in deinem Munde und in deinem Herzen, dass du es tust" (5. Mose 30,14).

In der Tat bekommen wir oft eine leise, sachte Stimme zu hören; und wenn Gott anfängt zu reden, erleben wir plötzlich ein tiefes Empfinden des Friedens und der inneren Ruhe. Die Stimme ist tröstend, besänftigend und nach dem Gebet fühlen wir uns zutiefst gestärkt. Es ist ganz gewiss der Fall, dass Er uns führt und durch die Stimme des Heiligen Geistes befreit.

Aber allzu oft erfüllt sich das Wort nicht, das wir im Gebet gehört haben. Ja, es kann sich manchmal sogar als falsch erweisen. Und wir erkennen dann, dass wir eine andere Stimme gehört haben - nicht die Stimme Christi. In einem solchen Fall war es entweder die Stimme unserer eigenen Wünsche und Bestrebungen oder die Stimme unseres Fleisches.

Bitte verstehen Sie mich richtig: ich spreche hier nicht davon, "verrückte Dinge" zu hören. Mit den Jahren habe ich gehört, wie Leute viele unsinnige und fleischliche Dinge der Stimme des Herrn zugeschrieben haben. Aber ich spreche von gottesfürchtigen Christen, die sich fest an das Wort Gottes halten und treu nach Seinem Willen fragen. Und wenn das Wort, das sie erhalten haben, sich nicht erfüllt, legt sich eine Wolke des Zweifels über sie. Schließlich sind sie ganz verwirrt und rufen:

"O Gott, ich habe alles getan, was ich weiß. Ich habe gebetet. Ich habe mich an Dein Wort gehalten. Du weißt, dass ich Deinen Willen tun möchte, Herr. Und ich weiß, dass ich unter Deinem Blut stehe. Wie konnte ich die Sache nur so vermasseln? Wie konnte ich eine andere Stimme für Deine halten? O Herr, wie kann ich je wieder auf irgendeine Stimme vertrauen?"

Paulus beschreibt dieses Gefühl so: "... wir wissen weder aus noch ein und verzweifeln dennoch nicht" (2. Korinther 4,8; Einheitsübersetzung). Aber wir vergessen, dass Paulus auch sagt: "Es gibt so viele Arten von Sprachen in der Welt, und nichts ist ohne Sprache" (1. Korinther 14,10). Es gibt Tausende von Stimmen - eine Stimme des Fleisches, eine Stimme des Willens, eine Stimme des Ehrgeizes usw. - und alle verlangen nach unserer Aufmerksamkeit.

Wie viel wir auch beten, wie nahe wir dem Herrn auch sind, wie viele Stunden wir auch mit Seinem Wort verbringen - wir sind fehlbar und jeder von uns macht Fehler. Unser Fleisch hat nicht aufgehört zu "reden" und manchmal stellt es sich uns in den Weg.

Lassen Sie mich erzählen, wie Gott mich durch diese Glaubensprüfung gebracht hat: Ich habe mich auf die Wahrheit gestellt, dass der Herrn jeden meiner Schritte lenkt! Ich bin überzeugt, dass Gott alle meine Umstände vorsieht und steuert. Er hat durch einen Bund versprochen, mich durch Seinen Geist zu leiten und mich vor dem Fallen zu bewahren. Also bete ich jetzt im Glauben und vertraue auf Sein Wort an mich. Und ich stehe still und warte auf Sein Handeln.

Sehen Sie, wenn Gott ein Versprechen macht, ist es nicht länger eine Frage der Gnade. Es geht dann eigentlich um eine Rechtssache. Er besiegelt Seine Verheißungen mit einem Eid und wir haben das Recht, uns "legal" auf diese Grundlage zu stellen. Gott nimmt Seine Verheißungen nicht zurück, sonst wäre Er nicht Gott. Wir können uns also fest auf jede Verheißung stützen und sagen: "Herr, ich stelle mich auf Dein Wort. Ich brauche keine besondere Antwort! Deine Verheißung ist Deine Stimme, die direkt zu mir redet!"

Vielleicht wenden Sie jetzt ein: "Moment mal. Wollen Sie damit sagen, dass wir das Gespräch mit dem Herrn nicht mehr suchen sollen?" Natürlich meine ich das nicht. Aber es ist eine Tatsache, dass unsere Gemeinschaft mit Gott sich nicht auf Anbetung, Lobpreis und Gebet beschränkt. Zu unserer Gemeinschaft mit Ihm gehört auch, dass wir Ihm vertrauen, indem wir uns auf Sein geschriebenes, offenbartes Wort stützen!

Der Heilige Geist "spricht" meist dadurch, dass Er uns auf eine entsprechende Bibelstelle aufmerksam macht, die uns Gottes Gedanken über eine bestimmte Frage zeigen und uns verstehen lassen, welche Schritte wir unternehmen sollen. Warum sollte Er durch eine innere Stimme zu uns reden, wenn wir Sein offenbartes, geschriebenes Wort nicht hören wollen?

Es ist tatsächlich so, dass Gott uns nicht alles sagen muss, damit wir mit Ihm Gemeinschaft haben. Er muss uns nicht alle Seine Pläne offenbaren. Wir können mit Gott sogar einfach dadurch Gemeinschaft haben, dass wir unser Bemühen aufgeben, Seine Stimme herauszufinden. In einer solchen Beziehung inniger Vertrautheit sagen wir: "Herr, selbst wenn ich nie wieder ein Wort von Dir höre, weiß ich, dass Du mir dennoch alles geben wirst, was ich brauche. Ich weiß, dass Du mich liebst, denn Dein Wort ist zu mir gekommen und darin werde ich ruhen. Alles, was ich erbitte, ist, dass Du Deine Verheißungen erfüllst! Eine Antwort ist nicht notwendig!"

In der Zwischenzeit sollen wir uns mit der Offenbarung begnügen, die wir in Gottes Wort haben: Gott "hat ... in diesen letzten Tagen zu uns geredet durch den Sohn" (Hebräer 1,2). Und Gott hat uns in Seinem Bund genug Verheißungen gegeben, um uns durch jede Krise oder Prüfung hindurchzubringen:

"Alles, was zum Leben und zur Frömmigkeit dient, hat uns seine göttliche Kraft geschenkt durch die Erkenntnis dessen, der uns berufen hat durch seine Herrlichkeit und Kraft. Durch sie sind uns die teuren und allergrößten Verheißungen geschenkt, damit ihr dadurch Anteil bekommt an der göttlichen Natur ..." (2. Petrus 1,3-4).

David ist ein Beispiel für diese Art von Vertrauen. Als dieser Mann Gottes auf dem Totenbett lag, sagte er: "So ist mein Haus fest bei Gott" (2. Samuel 23,5). Mit anderen Worten: "Auch wenn ich noch nicht alle Verheißungen erfüllt gesehen habe, die der Herr mir gegeben hat, und auch wenn drei meiner Söhne tot sind, weiß ich doch, dass mein Haus nicht untergehen wird, weil Gott es mir verheißen hat!"

"... denn er hat mir einen ewigen Bund gesetzt, in allem wohl geordnet und gesichert" (derselbe Vers). Gott hatte Davids Vorfahren Abraham versprochen: "Ich werde dir ein sicheres Haus auf festem Fundament geben. Und die ganze Erde wird durch deinen Samen (das heißt, Christus) gesegnet werden."

David hatte keinen Propheten neben sich, der ihm all diese Dinge sagte. Er hatte keinen Traum, keine Vision, keine innere Stimme, die zu ihm sprach. Nein, als er der Ewigkeit entgegensah, fragte David nach nichts von alledem, sondern erklärte: "Gott hat mir durch Sein Wort und Seinen Bund eine Verheißung gegeben. Und ich werde mich in Ewigkeit auf diese Verheißung stellen!" "All mein Heil und all mein Begehren wird er gedeihen lassen" (derselbe Vers); damit brachte David zum Ausdruck, dass er sogar über den Tod hinaus auf Gottes Zusage vertraute. Gottes Verheißung war alles, was er brauchte.

In unserem Unterscheidungsvermögen, in unserem Hören, in unseren Entscheidungen mögen wir uns irren. Aber wir können uns in Gott freuen, der unsere Stärke ist! Er wird uns auf dem rechten Weg leiten. Das alles ist Sein Werk. Und wir müssen uns einfach Ihm hingeben, stillstehen und seine Rettung sehen!

Der Herr verspricht: "Fürchte dich nicht, ich bin mit dir; weiche nicht, denn ich bin dein Gott. Ich stärke dich, ich helfe dir auch, ich halte dich durch die rechte Hand meiner Gerechtigkeit" (Jesaja 41,10). Halleluja!

Bibelstellen - soweit nicht anders angegeben - nach der Lutherübersetzung

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