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Wenn Sie nicht mehr weiterwissen...


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Von David Wilkerson
28. Dezember 1998
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Wenn wir die Worte Davids in Psalm 38 lesen, merken wir, dass dieser gottesfürchtige, gerechte Mann völlig am Ende war. David war niedergeschlagen und entmutigt und seine Konflikte hatten seine letzten Kräfte verbraucht. Hören Sie nur, wie er klagt:

"Ich gehe krumm und sehr gebückt; den ganzen Tag gehe ich traurig einher ... Ich bin matt geworden und ganz zerschlagen; ich schreie vor Unruhe meines Herzens ... Mein Herz erbebt, meine Kraft hat mich verlassen, und das Licht meiner Augen ist auch dahin ... Ich bin wie taub und höre nicht, und wie ein Stummer, der seinen Mund nicht auftut. Ich muss sein wie einer, der nicht hört und keine Widerrede in seinem Munde hat" (Psalm 38,7.9.11.14-15).

Wenn ich diesen Psalm lese, stelle ich mir David in völliger Verzweiflung vor. Was ihn vielleicht am meisten zu schaffen machte, war die Tatsache, dass er selbst nicht verstehen konnte, warum er so niedergeschlagen war. Dieser Mann hatte Sehnsucht nach dem Herrn und schüttete täglich im Gebet sein Herz vor Ihm aus. Er ehrte Gottes Wort und schrieb Psalmen, um Seine Herrlichkeit zu preisen. Doch jetzt konnte er in seiner Depression nur noch schreien: "Herr, ich bin völlig am Ende. Und ich begreife nicht einmal, was eigentlich los ist!"

Wie so viele entmutigte Christen heute versuchte David herauszufinden, warum er sich geistlich so leer und zerschlagen fühlte. Wahrscheinlich durchlebte er in Gedanken jedes Versagen, jede Sünde und jede Dummheit seines Lebens erneut. Irgendwann muss er gedacht haben: "O, Herr, bin ich durch all meine leichtsinnigen Taten so verwundet, dass es für mich keine Hoffnung mehr gibt?"

Am Ende kam David zu dem Schluss, dass Gott ihn wohl gezüchtigt haben musste. Er schrie: "Herr, strafe mich nicht in deinem Zorn und züchtige mich nicht in deinem Grimm! Denn deine Pfeile stecken in mir, und deine Hand drückt mich. Es ist nichts Gesundes an meinem Leibe wegen deines Drohens und ist nichts Heiles an meinen Gebeinen wegen meiner Sünde. Denn meine Sünden gehen über mein Haupt; wie eine schwere Last sind sie mir zu schwer geworden" (Verse 2-5).

Lassen Sie mich an diesem Punkt unterstreichen, dass David in diesem Psalm nicht nur über seinen eigenen Zustand schreibt. Er beschreibt hier etwas, das alle Christen, die Jesus von Herzen lieben, irgendwann in ihrem Leben durchmachen. Er schildert, wie er durch einen dämonischen Angriff unter einem entmutigten Geist leidet!

Ein derart entmutigter Geist stammt direkt aus den Abgründen der Hölle. Und für jeden hingegebenen Gläubigen kommt irgendwann die Zeit, in der er von dieser plötzlichen und unerwarteten Erfahrung überwältigt wird. Kein Christ handelt sich diese Erfahrung selbst ein und auch der Herr schickt sie nicht. Ein solcher Angriff hat normalerweise nichts mit irgendeiner spezifischen Sünde oder einem Versagen des Christen zu tun.

Ein Geist der Entmutigung ist ganz einfach Satans mächtigste Waffe gegen die Auserwählten Gottes. Meistens versucht er uns dadurch einzureden, dass wir Gottes Zorn auf uns gezogen haben, weil wir dem Anspruch Seiner Heiligkeit nicht gerecht geworden sind. Aber der Apostel Paulus ermahnt uns, nicht in diese Falle des Teufels zu tappen: "...damit wir nicht übervorteilt werden vom Satan; denn uns ist wohl bewußt, was er im Sinn hat" (2. Korinther 2,11).

Paulus sagt damit: "Du musst erkennen, was deine Entmutigung in Wirklichkeit ist: eine dämonische Waffe - ein Pfeil, den Satan aus seinem Köcher abschießt, um Zweifel an dir selbst zu wecken. Er weiß, dass er es nicht schafft, dich von Jesus abzuwenden. Also überschwemmt er dich mit boshaften Lügen, damit du denkst, dass du nie gut genug sein wirst, um Christus zu dienen. Er möchte dich so fertigmachen, dass du bereit bist, das Handtuch zu werfen!"


Wenn Sie völlig entmutigt sind, dann fragen Sie sich,
ob Davids Herzensschrei der Schrei Ihres eigenen Herzens ist


Schwäche, Schmerz, Zerbrochenheit, Sorge, Unruhe, Trauer - all das zog Davids Geist herunter. Er fühlte sich ausgelaugt und leer, orientierungslos, als hätte er in all den Jahren nichts gelernt. "Mein Herz erbebt, meine Kraft hat mich verlassen, und das Licht meiner Augen ist auch dahin" (Psalm 38,11). David sagt hier: "Ich habe meine geistliche Erkenntnis verloren. Meine Vision und Offenbarung des Herrn ist verschwunden. Ich kann Gott nicht mehr so erreichen, wie ich es früher gewohnt war!" Ich weiß genau, wie David sich gefühlt haben muss. Ich habe evangelistische Veranstaltungen geleitet, in den Menschen zu Tausenden zu Christus gekommen sind. Und ich habe Scharen von Alkoholabhängigen und Drogensüchtigen zur Befreiung durch Jesus verholfen. Mein Leben war mit solchen Segnungen reich erfüllt. Aber oft war ich nur wenige Tage nach solchen Ereignissen völlig entmutigt und dachte schließlich nur noch: "Herr, mein Leben war doch völlig sinnlos. Ich habe überhaupt nichts für Dich zustande gebracht!"

Das ist das Werk Satans mit seinem teuflichen Geist der Entmutigung. Er macht uns unmittelbar nach unseren größten geistlichen Siegen zur Zielscheibe der Mächte der Finsternis.

Dieser bedrückende, dämonische Geist zog David so herunter, dass er in Gottes Gegenwart verstummte: "Ich bin wie taub und höre nicht, und wie ein Stummer, der seinen Mund nicht auftut. Ich muss sein wie einer, der nicht hört und keine Widerrede in seinem Munde hat" (Verse 14-15).

Der letzte Satz bedeutet im Hebräischen: Ich bin wie "einer, der keine Antwort und keine Argumente mehr hat." David sagte: "Herr, ich bin zu niedergeschlagen und entmutigt, um auch nur meine Hände zu Dir zu erheben. Ich kann nicht beten, weil ich zu verwirrt bin, um zu reden. Ich bin ausgelaugt und leer. Ich habe nichts zu sagen."

Davids Anfechtung war überhaupt kein Einzelfall. Ich habe viele Biographien hingegebener Männer und Frauen gelesen, die Gott mächtig gebraucht hat, und sie alle mussten mit derselben lähmenden Entmutigung fertig werden.

Der große britische Prediger C. H. Spurgeon führte durch seine vollmächtigen Predigten Scharen von Menschen zu Christus. Aber er litt unter schlimmen Anfällen von Melancholie. Oft hatte er das Gefühl, in seinem Leben nichts erreicht zu haben. Einmal klagte er: "Ich habe das schwärzeste Herz in England." Oft ging er in seinen Garten, hob seine Hände zu Gott und schrie: "Herr, nie habe ich mich mehr nach Dir gesehnt und doch war mein Geist noch nie so niedergeschlagen. Warum passiert mir das?"

David brachte den universalen Schrei des Gerechten zum Ausdruck, der unter einem Angriff der Entmutigung leidet: "Denn ich bin dem Fallen nahe, und mein Schmerz ist immer vor mir" (Vers 18). David erklärte Gott hier: "Herr, ich halte einfach nicht mehr durch. Ich bin jetzt völlig am Ende - und bestimmt werde ich fallen!"

In unserer Hilflosigkeit wird Gott immer sanft mit uns umgehen - aber wir dürfen nie zulassen, dass Unglaube in unseren Herzen Fuß fasst!

Wir können mit Gott über all unsere Gefühle des Versagens reden. Wir können Ihm sagen, wie verzweifelt wir über unsere Sünden und dummen Fehler sind. Aber wir dürfen nie dem Gedanken Raum geben, Er hätte uns verlassen. Das ist eine schlimme Anklage, die unser Herr nicht leicht nimmt. Im 4. Buch Mose sehen wir, wie Er auf diese Art der Anklage reagiert:

"Da brachen sie auf von dem Berge Hor in Richtung auf das Schilfmeer, um das Land der Edomiter zu umgehen. Und das Volk wurde verdrossen auf dem Wege und redete wider Gott und wider Mose: Warum hast du uns aus Ägypten geführt, dass wir sterben in der Wüste? Denn es ist kein Brot noch Wasser hier, und uns ekelt vor dieser mageren Speise. Da sandte der Herr feurige Schlangen unter das Volk; die bissen das Volk, dass viele aus Israel starben" (4. Mose 21,4-6).

Wenn die Bibel mir sagt, dass mein liebender Vater im Himmel feurige Schlangen unter Sein eigenes Volk sandte und dass sie durch die Schlangenbisse starben, dann kann ich die klare Botschaft nicht übersehen: Gott wird solchen Unglauben bei Seinen Auserwählten nicht dulden! Nach allem, was unser kostbarer Herr für uns getan hat, können wir keinen verletzenderen Vorwurf gegen Ihn erheben als zu behaupten, Er habe uns vernachlässigt. Vor einem solchen Unglauben müssen wir uns hüten, besonders in unseren schwierigen Zeiten.

David, der seinen Glauben bewahrte, ist uns darin ein Vorbild. Selbst am Tiefpunkt erlaubte David sich nicht, im Unglauben zu versinken. Er schrie: "Aber ich harre, Herr, auf dich; du, Herr, mein Gott, wirst erhören" (Psalm 38,16).

Wenn Sie einen dämonischen Angriff der Entmutigung erleben, können Sie folgende drei Dinge tun:


1. Versuchen Sie nicht, sich selbst aus dieser Lage zu manövrieren.


Sie sollten nicht versuchen, dem Angriff durch eigene List zu entgehen. Dem dämonischen Geist, mit dem Sie es zu tun haben, sind Sie nicht gewachsen. Der Kampf geht über Ihre menschlichen Fähigkeiten und Ihre physische Kraft weit hinaus. Und Sie können die Situation auch nicht durch Gespräche mit Freunden klären oder durch Bücher, Seminare oder Seelsorger lösen. Der Konflikt spielt sich im geistlichen Bereich ab und muss im Geist ausgetragen werden.

In seiner Zeit der Entmutigung konnte David sich einfach nicht erklären, warum er so niedergeschlagen war. Er fragte: "Was betrübst du dich, meine Seele, und bist so unruhig in mir?" (Psalm 42,6). Seine Fragen waren allerdings kein Zweifel an Gott. David beginnt den Psalm vielmehr mit Worten, die seinen tiefen Hunger nach Gott ausdrücken: "Wie der Hirsch lechzt nach frischem Wasser, so schreit meine Seele, Gott, zu dir.Meine Seele dürstet nach Gott, nach dem lebendigen Gott. Wann werde ich dahin kommen, daß ich Gottes Angesicht schaue?" (Verse 2-3).

Inmitten seiner Entmutigung schrie David nach einer Offenbarung des Herrn. Er sagte: "Gott, nie gab es eine Zeit, in der ich Dich mehr liebte. Ich dürste nach Dir so wie ein Hirsch nach frischem Wasser lechzt. Warum bin ich dann so deprimiert? Warum diese überwältigende Entmutigung?"

Natürlich erlebte auch David gelegentlich Verzweiflung und Depression aufgrund seiner Sünde. Er ertrug die Züchtigung des Herrn für seinen Stolz, nachdem er seine Armeen hatte zählen lassen, was gegen Gottes Gesetz war. Und er spürte den Schmerz der göttlichen Strafe, als er mit Batseba Ehebruch begangen hatte und dafür sorgte, dass ihr Ehemann ums Leben kam. Sein Herz war gebrochen vor Abscheu gegen diese Sünden, durch die er Gericht über seine Familie gebracht hatte.

Auch viele Christen sind heute wegen ihrer Sünden entmutigt. Einige sind deprimiert, weil sie dem Heiligen Geist widerstanden haben, der sie zum Sieg führen wollte. Sie haben den Weg des Fleisches (ihrer irdischen Gesinnung oder Selbstverwirklichung) gewählt, der immer Schmerz und Entmutigung nach sich zieht.

Aber hier spreche ich zu Gläubigen, die Buße tun und Gott von ganzem Herzen suchen. Solche treuen Diener werden von einer anderen Art der Entmutigung erfasst. Eine Entmutigung, die ganz plötzlich aus dem Nichts auftaucht - ohne erkennbaren Grund - und sie völlig lähmt.

Wenn das auf Sie zutrifft, können Sie absolut sicher sein, dass Sie unter einem Angriff stehen. Satan hat eine Wolke der Entmutigung geschickt, um Sie zu überwältigen. Und er hat seine Gründe, warum er das tut!

Sehen Sie, Entmutigung ist eine der verheerendsten Waffen des Teufels bei seinen Angriffen gegen die Heiligen, die nach dem Heiligen Geist dürsten. Seit Jahrhunderten war es seine bevorzugte Taktik gegen die Auserwählten Gottes. Und von dem Tag an, als Sie anfingen, die Dinge Gottes ernst zu nehmen, trachtete Satan danach, Sie zu entmutigen. Er hat beobachtet, wie Sie täglich tiefer in Gottes Wort gehen. Er hat gesehen, wie Sie verändert wurden, gewachsen sind und jede Weltlichkeit überwinden. Da machte er Sie zur Zielscheibe heftiger Angriffe. Und Sie tun gut daran zu glauben, dass der Angriff kommen wird!

Vielleicht sind Sie gerade in der Verfassung, Gott laut in der Gemeinde zu loben und zu erklären: "Das ist größte Freudentag, den ich je erlebt habe!" Aber seien Sie auf der Hut vor dem, was morgen kommen wird. Satan wird seine größte Waffe einsetzen - Entmutigung -, um Sie zu Fall zu bringen.

Sollte der Angriff tatsächlich kommen, dann halten Sie das nicht für etwas Außergewöhnliches. Gott lässte bei allen Seinen Heiligen solche heftigen Prüfungen zu. Petrus schreibt: "Ihr Lieben, laßt euch durch die Hitze nicht befremden, die euch widerfährt zu eurer Versuchung, als widerführe euch etwas Seltsames" (1. Petrus 4,12). Entmutigung ist eine Prüfung, der Gottes Volk seit Jahrhunderten standhalten musste!


2. Gehen Sie ins Gebet und geben Sie dem Heiligen Geist Zeit,
Sein Werk zu tun!


Wenn Sie vom Feind mit einem Geist der Entmutigung angegriffen werden, ist Ihnen gar nicht nach Gebet zumute. Aber Sie müssen trotzdem ins Gebet gehen und die Gegenwart Jesu suchen. Geben Sie sich nicht die Mühe zu versuchen, durch Gebet aus der Verzweiflung herauszukommen. Es ist die Zeit, in der der Heilige Geist in Ihnen wirken wird. Es ist Sein Werk, Sie aus dem Abgrund heraufzuholen.

Wenn Sie zum Herrn gehen, dann seien Sie ehrlich. Sagen Sie Ihm, wie schwach und hilflos Sie sich fühlen. Lassen Sie Ihn wissen: "Jesus, ich bin innerlich erschöpft. Ich habe keine Kraft mehr. Wenn ich je aus dieser Depression wieder herauskommen soll, kannst nur Du das bewirken."

An solchen Tiefpunkten ist der Herr sehr geduldig mit uns. Er erwartet nicht von uns, dass wir intensive Bemühungen unternehmen, mit brennendem Eifer zu beten. Er kennt unsere Verfassung und kann uns verstehen. Bleiben Sie deshalb einfach in Seiner Gegenwart sitzen und vertrauen Sie darauf, dass Sein Geist in Ihnen Sein Werk tun wird. Auch wenn Sie noch so tief gesunken sind - Er wird Sie nie aufgeben!

Wir haben oft die Vorstellung, dass der Heilige Geist jedesmal, wenn wir versagen und den Herrn enttäuschen, wie ein aufgeschreckter Vogel davonfliegt. Einige Puritaner haben diese Lehre vertreten. Sie glaubten, Gottes Geist würde einen Christen für eine Weile verlassen, wenn dessen Verhalten Ihn betrübt hat.

Diese Lehre konnte ich nie verstehen oder akzeptieren. Wie könnte Gottes Geist mich gerade dann verlassen, wenn ich Ihn am meisten brauche? Wenn Er mich immer dann verlässt, wenn ich versage und in Entmutigung gerate, wie könnte Er dann mein Tröster sein? So würde ich überhaupt keinen Beistand erfahren, sondern ganz im Gegenteil der Macht Satans ausgeliefert sein!

Ebenso ist der Heilige Geist derjenige, der meine Seele heiligt. Wie könnte Er dieses Werk tun, wenn Er sich immer sofort zurückziehen würde, wenn ich versage? Wie könnte ich meine Sünde ohne die Gegenwart des Heiligen Geistes, der mich überführt, je erkennen? Woher sollte ich wissen, wie ich verändert werden kann, wenn Er nicht da ist, um mich zu lehren und zu leiten?

Jesus versprach uns: "Und ich will den Vater bitten, und er wird euch einen andern Tröster geben, daß er bei euch sei in Ewigkeit ... Ich will euch nicht als Waisen zurücklassen; ich komme zu euch" (Johannes 14,16.18).

Wenn der bedrückende Geist der Entmutigung durch den Teufel Ihr Leben überschattet, sind Sie vielleicht so verstört, dass Sie nicht einmal ein Gebet flüstern können. Doch selbst wenn Sie kein einziges Wort hervorbringen, können Sie im Geist mit Jesus reden. Sagen Sie Ihm einfach: "Herr, hilf mir. Dieser Angriff ist zuviel für mich. Ich kann nichts mehr tun, außer im Glauben hier zu sitzen. Ich vertraue auf Deinen Geist, der diese Bedrückung vertreibt."


Das Erste, was der Heilige Geist tun wird, ist,
alle Lügen Satans ans Licht zu bringen!


"Aber der Tröster, der heilige Geist, den mein Vater senden wird in meinem Namen, der wird euch alles lehren und euch an alles erinnern, was ich euch gesagt habe" (Johannes 14,26).

Ich erinnere mich an einen besonders heftigen Angriff der Entmutigung, den ich an einem bestimmten Punkt meines Lebens einmal erfahren habe. Es geschah in einer Zeit, in der ich Jesus so nah war wie sonst auch. Ich achtete auf mein Gebetsleben und schüttete dem Herrn täglich mein Herz aus. Und ich verbrachte Stunden damit, Sein Wort zu studieren, und durchforstete beide Testamente. Ich erlebte kostbare Zeiten der Gemeinschaft mit dem Herrn und viele meiner Gebete wurden erhört. Soweit ich es erkennen konnte, befand ich mich in Gottes vollkommenem Willen und tat alles, was Er mir sagte.

Doch als ich eines Morgens eine Predigt für die folgende Woche vorbereitete, überkam mich etwas. Eine tiefe Verzweiflung erfasste mich. Sie tauchte aus dem Nichts auf und zog mich hinunter. Und das alles ohne erkennbaren Grund.

So sehr ich mich auch bemühte, ich konnte sie nicht abschütteln. Während ich mit aufgeschlagener Bibel an meinem Schreibtisch saß, versuchte ich meine Arbeit an der Predigt fortzusetzen, aber ich kam keinen Schritt weiter. Plötzlich wurde ich mit Zweifeln bombardiert, ob ich überhaupt fähig war, je eine echte Botschaft vom Herrn zusammenzubringen. Schreckliche Gedanken überfluteten mich, die mir einredeten: "Du verstehst Paulus' Schriften gar nicht. Du hast dieses Konzept vom "alten Menschen" und vom "neuen Menschen" überhaupt nicht begriffen. Du weißt nicht, was es heißt, "der Sünde gestorben zu sein", wenn die Sünde immer noch existiert. Wie kannst du es da wagen, Gottes heiliges Wort zu predigen?"

Drei Stunden saß ich da und war entschlossen, eine Botschaft auszugraben. Aber nichts kam. Nach der Hälfte des Morgens schienen sämtliche Worte auf den Seiten meiner Bibel durcheinanderzugeraten. Mein Verstand war verwirrt und mein Geist zu stumpf, um noch etwas vom Herrn zu hören.

Ich versank noch tiefer in die Verzweiflung und dachte: "Ich kenne Gottes Wort absolut nicht. Und doch produziere ich Woche für Woche Predigten. Damit ist doch keinem Menschen gedient. Nach all diesen Jahren verstehe ich die Bibel noch immer nicht. Ich habe keinen Durchblick mehr!"

Ich war überzeugt, dass ich den Menschen in unserer Gemeinde nichts zu geben hatte. Also schloss ich die Bibel und verließ mein Arbeitszimmer.

Als ich durch das Haus ging, verstärkte sich meine Entmutigung noch. Ich versuchte herauszufinden, warum sie überhaupt erfasst hatte, aber ich hatte keine Ahnung. Finanziell hatten wir keine Schwierigkeiten. In unserer Familie gab es keine Krise. Ich fühlte mich körperlich wohl. Und mir war keine Sünde bewusst. Es gab nicht einen einzigen Grund, sich so zu fühlen, wie ich es tat.

Schließlich ging ich in meine Gebetskammer und setzte mich auf den Boden. Ich brachte nicht einen Satz zustande. Stattdessen schrie ich in meinem Geist zum Herrn: "Herr, ich weiß nicht, was ich tun soll. Ich fühle mich so kaputt, dass ich mich nicht einmal nach Dir ausstrecken kann. Und doch weiß ich, dass ich Dich nie mehr geliebt habe als gerade jetzt. Warum passiert das? Bitte, Gott - hilf mir!"

Wenn der Teufel mit einem solchen Geist der Entmutigung angreift, bombardiert er Sie mit einer Lüge nach der anderen. Er belügt Sie über Ihre Ehe, Ihre Familie, Ihre Freundschaften, Ihre Berufung, Ihr Leben mit dem Herrn. Dann fängt er an, jede Sünde, jedes Versagen und jede Dummheit in Ihren Gedanken abzuspulen, die Sie je getan haben. Wenn er damit fertig ist, schreien Sie nur noch: "O, Gott - ich werde es nie schaffen!"

Genau das tat der Teufel bei mir. Während dieser Gebetszeit ertrug ich das Bombardement teuflischer Lügen etwa eine halbe Stunde lang. Dann drang Gottes leise, sanfte Stimme zu meinem Geist durch. Er sprach mit Worten voller Liebe und Barmherzigkeit zu mir: "David, du bist sehr geliebt. Sorge dich nicht - meine Hand ist auf dir. Du stehst unter einem heftigen Angriff, aber du brauchst dich nicht zu fürchten. Du brauchst nicht deine eigene Kraft für diesen Kampf. Ich habe alles, was du nötig hast."

Das Erste, was der Heilige Geist in solchen Zeit tut, ist, Ihnen alle kostbaren Verheißungen Jesu in Erinnerung zu rufen. Und so machte Er es auch bei mir. Er durchflutete meine Seele mit Dutzenden Verheißungen, die ich aus Gottes Wort kannte. Und Er versicherte mir: "Dein Leben ist nicht vorbei. Du weißt das nicht, aber Du hast noch einmal richtig angefangen. Das Beste liegt noch vor dir."

Ich spürte, wie mein Geist sich in mir aufrichtete. Als ich wieder aufstand, dachte ich: "Warum habe ich diese Entmutigung auch nur im Geringsten zugelassen. Sie kommt nicht von meinem Herrn!"

Das ist das Werk des Heiligen Geistes. Er macht die Lügen des Feindes zunichte und bringt göttliche Ermutigung.


Wagen Sie die unfassbaren guten Dinge zu glauben,
die der Heilige Geist Ihnen sagen wird!


Scharen von Christen kommen täglich in die Gegenwart Gottes und erwarten, von Ihm getadelt zu werden. Wie sehr muss das unseren Herrn betrüben. Wenn wir ins Gebet gehen, sollten wir vorbereitet sein, ein gutes Wort von unserem liebenden Vater zu hören. Aber viele Christen sind das nur selten. Ich selbst habe jahrelang so gelebt. Jedesmal, wenn ich meine Gebetskammer betrat, rechnete ich mit einer Zurechtweisung. Dank sei Gott dafür, dass Er mich eines Besseren belehrt hat.

Andererseits gibt es ganze Denominationen, die jeden Hinweis auf einen möglichen göttlichen Tadel vermeiden. Sie sagen nur wenig über Sünde, weil sie nur positive, optimistische Botschaften predigen wollen. Und darüber lassen sie alle überführenden, lebenswichtigen Zurechtweisungen außer Acht, die Christus und die Schreiber des Neuen Testament uns geben. Auf diese Weise missbrauchen sie leider Gottes Gnade und machen sie zu einem Freibrief für die Sünde.

Mir ist bewusst, dass ich diese Botschaft nicht an solche Menschen schreibe, sondern zu überwindenden Christen, die im Meiden der Sünde eine Möglichkeit sehen, den Herrn zu lieben. Ich spreche zu Christen, die die innige Gemeinschaft mit Jesus lieben, weil sie ständig nach Ihm hungern und dürsten. Wenn diese Beschreibung auf Sie zutrifft und Sie niedergeschlagen und deprimiert sind, dann wissen Sie, dass dies nicht geschehen ist, weil Sie die Sünde nicht ernst genommen hätten. Es geschieht, weil sie wegen Ihrer Liebe zu Jesus angegriffen werden!


Seien Sie gewiss: Alle, die auf den Herrn harren,
werden Seine herrliche Verheißung empfangen:


* "Kein Ohr hat gehört, kein Auge hat gesehen einen Gott außer dir, der so wohl tut denen, die auf ihn harren" (Jesaja 64,3).

* "Sondern es ist gekommen, wie geschrieben steht (Jesaja 64,3): »Was kein Auge gesehen hat und kein Ohr gehört hat und in keines Menschen Herz gekommen ist, was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben.« Uns aber hat es Gott offenbart durch seinen Geist; denn der Geist erforscht alle Dinge, auch die Tiefen der Gottheit" (1. Korinther 2,9-10).

Betrachten wir zwei Aussagen dieses Abschnitts im Korintherbrief einmal näher:

1. "...was Gott bereitet hat denen, die ihn lieben" (Vers 9). Satan kann Sie angreifen und Sie mit Lügen und entmutigenden Worten überhäufen. Aber wenn Sie einfach auf den Herrn harren, wird Sein Geist mitten in diesem Angriff kommen und die Lügen des Teufels vertreiben. Wie? Er wird Ihnen eine Offenbarung all der guten Dinge geben, die Gott für Sie bereitet hat, weil Sie Ihn lieben.

Unser Herr hat einen wunderbaren Plan für jedes einzige Seiner Kinder, das Ihn liebt. Und kein satanischer Angriff gegen Seine Kinder kann diese Pläne je ändern. Gott kennt die Nöte, Kämpfe und Schmerzen, mit denen wir heute konfrontiert sind. Aber er weiß auch, welche wunderbaren Dinge Er noch für uns vorbereitet hat. Er kennt die Offenbarung, die wir empfangen werden, die Nützlichkeit, die wir erleben werden, die Früchte, die wir sehen werden, und die Freude und den Frieden, den wir besitzen werden. Er hat ein "gutes Wort" für alle, die Ihn lieben!

2. "Uns aber hat es Gott offenbart durch seinen Geist" (Vers 10). Der Herr möchte uns gern Sein "gutes Wort" über das zeigen, das Er für uns vorbereitet hat. Und Sein Geist ist der Bote, der uns dieses gute Wort bringt. Der Heilige Geist wird unserem matten Geist durch Gottes Offenbarung Flügel verleihen - und wir werden uns wie Adler aus der Falle Satans aufschwingen!

Hören Sie nur einmal diese wunderbaren Wort aus Jesaja:

"Weißt du nicht? Hast du nicht gehört? Der Herr, der ewige Gott, der die Enden der Erde geschaffen hat, wird nicht müde noch matt, sein Verstand ist unausforschlich. Er gibt dem Müden Kraft, und Stärke genug dem Unvermögenden. Männer werden müde und matt, und Jünglinge straucheln und fallen; aber die auf den Herrn harren, kriegen neue Kraft, daß sie auffahren mit Flügeln wie Adler, dass sie laufen und nicht matt werden, dass sie wandeln und nicht müde werden" (Jesaja 40,28-31).

Das ist das Werk des Heiligen Geistes - uns zu ermutigen. Unsere Aufgabe besteht einfach darin, Ihm zu vertrauen, dass Er alles erfüllen wird, wozu der Vater Ihn gesandt hat.

Gehen Sie gerade jetzt ins Gebet, trotz Ihrer starken Entmutigung, und werden Sie still vor dem Herrn. Selbst wenn Sie nicht die Kraft aufbringen zu sprechen, können Sie sich im Geist nach Ihm ausstrecken. Wenden Sie sich mit folgendem Gebet an Ihn:

"Herr, ich weiß, dass Dein Geist in mir wohnt. Und ich weiß, dass Du Ihn gesandt hast, um mich zu trösten, zu stärken und mir den Sinn Christi zu offenbaren. Deshalb wende ich mich nun in schlichtem, einfachem Glauben direkt an Dich, Heiliger Geist. Sprich Deine Worte der Ermutigung in mein Herz. Ich habe keine Kraft mehr. Du musst mich aufrichten und mich leiten."

Der Geist Christi wird Sie nicht in der Täuschung lassen. Er wird Ihnen die guten Dinge zeigen, die Gott für Sie vorbereitet hat. Aber Sie müssen wagen zu glauben, dass Er zu Ihnen sprechen wird!

Sie werden nicht versagen. Sie werden aus Ihrer Anfechtung nur noch siegreicher hervorgehen, weil Ihr Glaube dadurch geprüft und geläutert wurde wie Gold. Und Sie werden erleben, wie der Herr jede Verheißung erfüllen wird, die Er Ihnen gegeben hat!

(Bibelstellen - soweit nicht anders vermerkt - nach der Lutherübersetzung)

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