World Challenge Pulpit Series

Die Macht der Gegenwart Gottes


German Sermon Index + Subscribe + Copyright + Cover Letter

Von David Wilkerson
07. Dezember 1998
__________

In dieser Botschaft geht es um die allmächtige Kraft der Gegenwart Gottes - und darum, wie wir diese Kraft erfahren können! Die Bibel liefert eine Fülle von Beispielen dafür, wie die Gegenwart Gottes Seine Kinder befähigt, für Ihn zu leben. Und ein besonders vitales Beispiel dafür finden wir im Leben Moses.

Mose war überzeugt, dass es ohne die Gegenwart Gottes in seinem Leben sinnlos war, irgendetwas zu unternehmen. Als er von Angesicht zu Angesicht mit dem Herrn sprach, sagte er: "Ja, wenn du nicht mitkommst, wäre es besser, du ließest uns hierbleiben" (2. Mose 33,15). Er gab damit zu verstehen: "Herr, wenn Deine Gegenwart nicht mit mir ist, dann gehe ich nirgendwohin. Ich unternehme keinen einzigen Schritt, solange ich nicht sicher bin, dass Du mit mir bist!"

Mose wusste, dass es Gottes Gegenwart in Israel war, die das Volk von allen anderen Nationen unterschied. Und dasselbe gilt auch für die Gemeinde Jesu Christi heute. Das Einzige, was uns von Ungläubigen unterscheidet, ist die Tatsache, dass Gott "mit uns" ist - dass Er uns leitet, uns Seinen Weg weist und in und durch uns Seinen Willen wirkt.

Mose war es gleichgültig, wie andere Völker Orientierung fanden, Strategien entwickelten, Regierungen einsetzten oder ihre Armeen führten. Er sagte: "Für uns gilt nur ein Prinzip: Die einzige Art, wie wir uns leiten und regieren lassen, wie wir Krieg führen und wie wir auf dieser Erde überleben, besteht darin zu prüfen, ob Gott mit uns ist!

"Wenn die Gegenwart des Herrn in unserer Mitte ist, dann kann uns niemand schaden. Aber ohne Ihn sind wir hilflos und völlig machtlos. Sollen die Nationen dieser Welt doch auf ihre mächtigen Armeen, ihre eisernen Wagen, ihre erprobten Soldaten und ihre neuen Waffen vertrauen. Wir vertrauen auf die erkennbare Gegenwart unseres Gottes!"

Und so reagierte Gott auf die kühne Erklärung Moses: "Mein Angesicht wird mitgehen und dich zur Ruhe bringen" (2. Mose 33,14; Elberfelder). Was für eine unglaubliche Zusage! Das hebräische Wort für "Ruhe" in diesem Vers beschreibt "eine entspannte, stille Ruhe". Gott gab damit zu verstehen: "Mit welchen Feinden oder Anfechtungen du auch immer konfrontiert sein magst: Du wirst immer in Mir eine stille Ruhe finden!"

Denken Sie einmal über Folgendes nach: Wenn die Gegenwart Gottes in einer Gemeinde erkennbar ist, wird es dort kein Ächzen und Stöhnen, kein Ringen oder Plagen geben. Die Gottesdienste werden nicht mit drei Liedern, dem Opfer und einer kurzen Predigt abgehakt werden. Stattdessen wird dort ein beruhigender Friede herrschen, eine stille Ruhe - und jeder, der durch die Tür hereinkommt, wird dies spüren!

Natürlich bedeutet dies nicht, dass eine Gemeinde keinen lauten Lobpreis und keine übersprudelnde Anbetung erleben könnte. Ganz im Gegenteil glaube ich, dass genau dies oft die Folge ist, wenn Menschen wahre Ruhe finden. Eine Ortsgemeinde, in deren Mitte Gottes Gegenwart erfahrbar ist, wird beständig im Vertrauen auf den Herrn leben, handeln und anbeten.

Dasselbe gilt auch für jeden einzelnen Christen. Wenn Jesus in Ihrem Leben gegenwärtig ist, werden Sie die göttliche Ordnung des Herrn erfahren. Sie werden Frieden und Gelassenheit erleben, ohne Unruhe oder Sorge, ohne ängstliche Suche nach Orientierung, ohne das Gefühl, den Boden unter den Füßen zu verlieren. Sie werden in der Ruhe leben und wissen, dass Gott alles unter Kontrolle hat!


Im Alten Testament finden sich viele Berichte über den
wunderbaren Segen für alle, die Gottes Gegenwart erlebten.


Betrachten Sie einmal folgende alttestamentlichen Beispiele für den Segen, den Gottes Gegenwart für das Leben der Menschen bedeutete, die Ihm nachfolgten:

* In Abrahams Leben war Gottes Gegenwart so offensichtlich, dass selbst die Heiden seiner Umgebung den Unterschied zu ihrem eigenen Leben erkannten: "Damals kam Abimelech ... zu Abraham und sagte zu ihm: 'Ich sehe, dass Gott dir alles gelingen lässt, was du tust'" (1. Mose 21,22). Dieser heidnische König gab damit zu verstehen: "Abraham, an dir ist irgendetwas anders. Gott führt dich, bewahrt dich und segnet dich, wohin du auch gehst!"

* Gott versprach Josua, dass kein Feind ihm würde widerstehen können, wenn Gottes Gegenwart mit ihm war: "Kein Feind wird sich gegen dich behaupten können; denn ich werde dir dein Leben lang zur Seite stehen, genauso wie ich es bei Mose getan habe. Niemals werde ich dir meine Hilfe entziehen, nie dich im Stich lassen. Sei tapfer und entschlossen ..." (Josua 1,5-6). Wenn der Geist Gottes bei uns gegenwärtig ist, können wir tapfer und entschlossen sein - weil kein Feind uns schaden kann!

* Gott sagte zu Gideon: "... Gott mit dir, du tapferer Krieger! ... Du bist stark und mutig. Geh und rette Israel ..." (Richter 6,12.14). Gideon war stark, weil Gott mit ihm war. Sehen Sie, was Gott hier sagt? "Gideon, in dir ist eine so große Kraft, dass du in dieser Stärke Israel retten kannst. Und diese Kraft ist Meine Gegenwart!" Die Bibel beschreibt Gideon als Feigling - wie kann Gott ihn dann "stark und mutig" nennen? Der Herr wollte Gideon zeigen, was jeder Mensch zu tun vermag, wenn Seine Gegenwart mit ihm ist!

* Gott warnte Jeremia, dass das ganze Volk sich gegen ihn wenden und seine Prophetien ablehnen würde. Doch Er versprach ihm: "...Sie werden gegen dich anrennen, aber sie können dich nicht bezwingen. Denn ich stehe dir zur Seite, um dich zu schützen und zu retten" (Jeremia 15,20). Gott gab hier zu verstehen: "Es spielt keine Rolle, wenn das ganze Land sich gegen dich wendet, Jeremia. Alles, worauf es ankommt, ist Meine Gegenwart mit dir. Sei gewiss, dass Ich mit dir bin!"

* Gott nannte Jesaja eine besondere Verheißung, die Er denen gibt, die Ihn lieben: "...Fürchte dich nicht, ich befreie dich! Ich habe dich bei deinem Namen gerufen, du gehörst mir. Musst du durchs Wasser gehen, so bin ich bei dir; auch in reißenden Strömen wirst du nicht ertrinken. Musst du durchs Feuer gehen, so bleibst du unversehrt; keine Flamme wird dir etwas anhaben können; Denn ich bin der Herr, dein Gott ... weil du mir so viel wert bist und ich dich liebe. Fürchte dich nicht, denn ich bin bei dir!" (Jesaja 43,1-5) Gott gab zu verstehen: "Wenn Meine Gegenwart bei dir bleibt, kannst du jede Flut und jedes Feuer überstehen. Doch wirst du nicht einfach nur überleben. Du wirst in alledem Segen und Gunst erfahren, weil Meine Gegenwart mit dir ist!"

Diese alttestamentlichen Beispiele sind mehr als bloße Geschichten. Sie sollen uns ermutigen und ermahnen, Gottes Gegenwart in unserem Leben zu suchen. Wir können Gott für all das danken, was Seine Gegenwart im Leben von Abraham, Josua, Gideon, Jeremia und ganz Israel bewirkte. Doch jeder von uns kann eindrucksvoll bezeugen, was Gottes Gegenwart für uns persönlich getan hat, denn Er hat unser Leben gelenkt, uns Türen geöffnet, Hindernisse ausgeräumt, Herzen angerührt und uns furchtlos gemacht.

Den Beweis dafür habe ich in meinem eigenen Leben erfahren. Vielleicht sagen Sie jetzt: "Das ist reine Angabe!" Nein, die Tatsache ist, dass Gottes Gegenwart gegen alle menschlichen Erwartungen bei mir war!

Als wir vor elf Jahren die Times Square Church in New York City gründeten, ging die Gegenwart Gottes bei allem, was wir taten, von uns aus. Ich erinnere mich noch, wie ich das Büro eines berühmten Broadway Produzenten betrat, als wir ein Theater für unsere Gemeinderäumlichkeiten suchten. Die Sekretärinnen und Mitarbeiter dieses Mannes reagierten verächtlich und ihr ganzes Verhalten signalisierte mir, einem gewöhnlichen Pastor, dass ich keinen Termin bekommen würde. Ich dachte sogar schon, man würde mich hinauswerfen. Aber als der Produzent aus seinem Büro heraustrat und mich sah, bat er mich herein!

In den nächsten Wochen lernten wir beide uns näher kennen. Manchmal sah er mich über seinen Schreibtisch an und sagte: "Ich weiß nicht, warum ich soviel Zeit mit Ihnen verbringe. Mein Terminkalender ist randvoll." Doch immer, wenn ich in seine Büro-Etage kam, führte die Sekretärin mich an allen Besuchern vorbei und erklärte: "Gehen Sie gleich durch, Reverend Wilkerson, er erwartet Sie schon!"

Schließlich verkaufte dieser Mann uns sein Spitzentheater, damit wir es für die Times Square Church benutzen konnten. Noch während er die Verkaufsverträge unterzeichnete, meinte er: "Ich weiß nicht, warum ich das tue!" Es war nur Gottes Gegenwart, die ihn veranlasste, uns dieses Gebäude zu verkaufen. Nur wenige Wochen nach Vertragsabschluss baten er und seine Anwälte uns inständig, das Theater zurückkaufen zu dürfen!

Ich habe erlebt, wie Gott auch die Herzen anderer Menschen verändert hat. Der Mann, der das Nachbargebäude besaß, weigerte sich, es uns als Nebengebäude zu verkaufen. Doch mit der Zeit wurden wir Freunde und schließlich verkaufte er es uns. Dabei sagte er immer wieder: "Da oben hat jemand für Sie seine Finger im Spiel!"

Das ist die Macht der Gegenwart Gottes. Und jeder Christ kann dasselbe bezeugen: "Gottes Gegenwart in meinem Leben hat große Dinge bewirkt!"


Es gibt eine Bedingung für das Kommen und Bleiben der
Gegenwart Gottes in unserem Leben


Gott knüpft Seine Gegenwart in unserem Leben an eine Bedingung. Diese Bedingung finden wir in 2. Chronik 15. Im Kapitel davor wird beschrieben, dass König Asa die Armeen Israels zu einem großen Sieg über das millionenstarke Heer Äthiopiens geführt hatte. Doch Asa bezeugte, dass es Gottes Gegenwart war, die den Feind vertrieben hatte:

"Asa betete zum Herrn, seinem Gott: 'Herr, wenn du jemand beistehst, hat es nichts zu sagen, ob er schwach oder stark ist. Hilf uns, Herr, unser Gott, denn wir verlassen uns ganz auf dich! Im Vertrauen auf dich sind wir gegen diese Übermacht angetreten ... Da griff der Herr selbst für Asa und die Leute von Juda ein und schlug die Äthiopier zurück ..." (2. Chronik 14,10-11).

Als Asa und seine Armee im Triumphzug nach Jerusalem zurückkehrten, kam ihnen ein Prophet namens Asarja mit folgender Botschaft des Herrn entgegen: "Hört mir zu, Asa und ihr Männer von Juda und Benjamin! Der Herr hält zu euch, solange ihr euch zu ihm haltet. Wenn ihr seine Nähe sucht, wird er sich von euch finden lassen. Wenn ihr euch aber von ihm abwendet, wird auch er sich von euch abwenden. Es gab eine lange Zeit, in der die Israeliten ohne den wahren Gott lebten ... wenn es den Israeliten schlecht ging, wandten sie sich wieder zum Herrn, ihrem Gott; sie suchten seine Nähe, und er ließ sich finden" (2. Chronik 15,2-6).

Darin liegt das Geheimnis, wie die Gegenwart Gottes in unser Leben kommt und bleibt. Der Herr machte Asa unmissverständlich klar: "Asa, vergiss nie, wie du diesen Sieg errungen hast. Du hast von ganzem Herzen nach Mir gesucht und hast dich Mir ganz hingegeben, als du in Schwierigkeiten warst - und Ich habe dir Meine Gegenwart gesandt. Meine Gegenwart war es, die den Feind in die Flucht schlug!"

Nun gab Asarja Asa zu verstehen: "Erinnerst du dich noch, in welchem Zustand das Königreich war, als du an die Macht kamst? Alles war aus den Fugen geraten; es gab weder Gesetz noch Wegweisung noch Unterweisung in der Gerechtigkeit Gottes. Jeder war sich selbst ein Gesetz und machte, was ihm beliebte!"

Das ist eine treffende Beschreibung für viele christliche Familien heute. Alles ist aus den Fugen geraten; es gibt weder Autorität noch Frieden oder Ruhe. Jeder tut, was ihm beliebt. Viele solche Familien befinden sich in einem tragischen Zustand der Zerrüttung.

Doch so braucht es nicht zu sein. Keine christliche Familie muss in einem solchen Zustand bleiben. Gottes Verheißungen ändern sich nicht und Sein Wort verspricht: "Für den Rest deines Lebens, solange du Mich suchst, werde Ich mit dir sein. Wann immer du Mich anrufst, werde Ich Mich von dir finden lassen!"

Das ist keine komplizierte Theologie. Einfach gesagt: Wenn beide Ehepartner - oder wenigstens einer der beiden - den Herrn suchen, braucht ihre Familie nicht haltlos oder zerrüttet zu werden. Jeder kann die bleibende Gegenwart des Herrn erfahren, wenn er nur bereit ist, danach zu suchen.

"...Wenn ihr seine Nähe sucht, wird er sich von euch finden lassen..." (2. Chronik 15,2). Das hebräische Wort für "finden" heißt "matsa" und drückt aus: "seine Gegenwart kommt, um zu befähigen und zu segnen". Dieser Vers gibt uns zu verstehen: "Suche den Herrn von ganzem Herzen und Er wird mit Seiner Gegenwart zu dir kommen. Ja, Seine Gegenwart wird eine allmächtige Kraft sein, die von deinem Leben ausgehen wird!"


Nach der Bibel soll unser wichtigstes Anliegen darin bestehen,
Gott zu suchen, damit Seine Gegenwart bei uns ist


Gott schließt Seinen Bund der Gnade mit jedem Gläubigen. Dieser Bund verkörpert sich in Verheißungen wie: "Gott hat unser aller Übertretungen auf Christus gelegt." "Jesus wurde für uns zum Fluch." "Er wird uns nie verlassen, noch versäumen."

Doch Gott spricht auch bestimmte besondere Verheißungen an die Menschen aus, die entschlossen sind, Ihn von ganzem Herzen zu suchen. Dazu gehört die Verheißung eines Bundes der Gegenwart Gottes. Dieser Bund ist allerdings eng an eine Bedingung geknüpft. Die Bibel verdeutlicht, dass wir den unglaublichen Segen der Gegenwart Gottes in unserem Leben erfahren werden, wenn wir die Bedingung dieses Bundes erfüllen. Und das bezieht sich nicht nur auf Fragen der Erlösung. Es geht darum, Gott mit solcher Entschiedenheit zu suchen, dass Seine Ehrfurcht gebietende Gegenwart über uns ausgegossen wird - und für andere sichtbar und erfahrbar wird!

Gott offenbarte diesen Bund Seiner Gegenwart durch einen nicht namentlich genannten Propheten, der Eli, dem Hohenpriester Israels, eine Botschaft überbrachte. Eli war damals nachlässig und gleichgültig geworden. Der Herr hatte zu ihm gesprochen und ihn davor gewarnt, Sünde zuzulassen und Kompromisse einzugehen. Aber Eli hatte alle Ermahnungen Gottes ignoriert. Und nun brachte dieser Prophet ihm folgende Botschaft Gottes: "Ich habe dir einst zugesagt, dass deine Nachkommen für alle Zukunft meine Priester sein sollen. Aber jetzt widerrufe ich meine Zusage und erkläre: Wer mich ehrt, den ehre ich auch; aber wer mich verachtet, den gebe ich der Verachtung preis" (1. Samuel 2,30).

Der Ausdruck "der Verachtung preisgeben" bezieht sich darauf, dass Gott Seine Gegenwart zurückzieht. Damit ist nicht gesagt, dass der Betreffende verdammt wäre, aber er muss von da an aus eigener Kraft leben. Gott gab Eli zu verstehen: "Ich hatte die Absicht, dein Haus zu segnen und dir Gunst zu erweisen. Aber du hast mich verachtet, die Sünde leichtgenommen und zugelassen, dass deine Begierden mich verdrängen. Nun werde Ich Meine Gegenwart von dir zurückziehen!"

Viele Menschen kommen mit einer anfänglichen Begeisterung des Glaubens zu Christus. Doch mit der Zeit verblasst ihr Eifer und sie beginnen, den Herrn zu vernachlässigen. Sie nehmen Seine Gebote nicht ernst und kehren zu ihren alten sündigen Gewohnheiten zurück. Trotzdem meinen sie, Gottes Gegenwart sei noch bei ihnen. Nein, das ist ein Schwindel, eine Lüge, eine Täuschung! Die Bibel sagt es unmissverständlich: Wenn wir Ihn verlassen, wird Er uns verlassen!

Gottes Verheißungen enden nie. Doch einige sind - wie der Bund Seiner Gegenwart - an Bedingungen geknüpft. Sie verlangen von uns mehr als bloße Kooperation. Natürlich wird Gott uns nie verlassen und Er wird nie aufhören, uns zu lieben. Aber wenn wir in der Sünde bleiben, wird Seine Gegenwart nicht mit uns sein - und dann ist unser Leben nicht länger ein Instrument Seiner mächtigen Gegenwart. Wir werden nach dem "Fleisch" leben: aus eigener Kraft kämpfen und ohne Kraft oder Wegweisung ins Wanken geraten!


Nur wenn Gottes Gegenwart auf uns ist, können wir Seine
Herrlichkeit wahrnehmen, betrachten und verstehen


Als Israel in der Wüste war, manifestierte Gott Seine Gegenwart durch eine Wolke. Diese Wolke war ein äußeres Zeichen der Zusage Gottes, bei Seinem Volk zu sein. Sie kam herab und bedeckte die Stiftshütte Tag und Nacht. Und sie wurde zu ihrer Richtschnur für alles, was sie unternahmen. Wenn die Wolke weiterzog, zogen auch sie weiter, und wenn sie sich lagerte, lagerten auch sie. Das Volk brauchte keine Versammlungen zu halten, um herauszufinden, für welche Ziele oder Zukunft sie sich entscheiden sollten. Sie setzten ihr Vertrauen auf diese Wolke als sichtbares Zeichen der Gegenwart Gottes.

Heute schwebt die Wolke Seiner Gegenwart über Ihrer "Gebetskammer", dem Ort, an dem Sie im Verborgenen beten. Sie wartet jeden Tag darauf, sie in ihren Frieden einzuhüllen. Sie wird Sie leiten, Sie bevollmächtigen und Ihnen Frieden geben. Und sie wird Ihnen konkrete Orientierung für Ihre Familie, Ihren Beruf und Ihre Beziehungen geben.

Ihre "Gebetskammer" kann überall sein: unter der Dusche, im Bus auf dem Weg zur Arbeit oder im Pendelverkehr. Sie können alles andere ausschalten und sagen: "Herr, ich habe jetzt eine halbe Stunde Zeit. Ich liebe Dich, Jesus, und ich bete Dich an. Diese Zeit will ich mit Dir in der Gemeinschaft des Gebets verbringen!"

Es ist großartig, mit Gott allein zu sein und ein beständiges Gebetsleben zu entwickeln. Wenn Sie ein suchender und betender Diener Gottes werden, gilt Ihnen Seine Zusage, dass Seine Gegenwart in Ihrem Leben sichtbar werden wird - sie wird Türen verschließen, andere Türen öffnen und Seine göttliche Ordnung in allem wirken, was Ihr Leben betrifft. Doch es wird sogar noch etwas Größeres geschehen: Gottes Gegenwart wird Sie sogar in eine Offenbarung Seiner Herrlichkeit führen!

Es gibt einen Unterschied zwischen der Gegenwart und der Herrlichkeit Gottes. Die meisten Christen kennen Seine Gegenwart, Seine großen Werke in ihrem Leben, doch nur wenige kennen Seine Herrlichkeit. In 2. Mose 40,34 wird uns ein erster Einblick in diesen Unterschied gewährt: Da "ließ sich die Wolke auf das heilige Zelt, die Wohnung des Herrn, nieder. Die Herrlichkeit des Herrn erfüllte das ganze Zelt."

Der Apostel Paulus schreibt, dass der Leib aller Gläubigen der Tempel Gottes ist: "Wisst ihr nicht, dass ihr als Gemeinde der Tempel Gottes seid und dass der Geist Gottes in euch wohnt?" (1. Korinther 3,16). Wie die Israeliten, die unter der Wolke der Gegenwart Gottes lebten, befinden wir uns ständig unter der Decke der göttlichen Gnade. Doch worin besteht der Unterschied zwischen der Erfahrung der Gegenwart Gottes und der Betrachtung Seiner Herrlichkeit?


Der Herr gab Mose eine Offenbarung Seiner Herrlichkeit


Mose suchte Gott, um ständig Seine Gegenwart zu erfahren: "...so dass ich dich erkenne ..." (2. Mose 33,13; Elberfelder). Und Gott antwortete ihm: "Mein Angesicht wird mitgehen und dich zur Ruhe bringen" (2. Mose 33,14; Elberfelder).

Den meisten Gläubigen würde Moses Bitte genügen. Wir alle wünschen die Gegenwart Gottes, die uns lenkt, leitet, Kraft gibt und uns segnet. Was könnte ein Christ denn mehr wünschen? Doch Mose reichte die Zusage der Gegenwart Gottes nicht. Er wusste, dass es mehr gab, und er rief aus: "Lass mich doch deine Herrlichkeit sehen!" (2. Mose 33,18).

Gott zeigte Mose tatsächlich Seine Gegenwart. Aber sie erschien ihm nicht in einer strahlenden Wolke oder in einer erdbebenartigen Demonstration Seiner Macht. Nein, Gott drückte Seine Gegenwart in einer einfachen Offenbarung Seines Wesens aus: "Da ging Gott an ihm vorüber und rief: 'Ich bin der Herr! Herr ist mein Name. Ich bin ein Gott voll Liebe und Erbarmen. Ich habe Geduld, meine Güte und Treue sind grenzenlos. Ich erweise Güte über Tausende von Generationen hin, ich vergebe Schuld und Verfehlung ..." (2. Mose 34,6-7). Gottes Herrlichkeit war eine Offenbarung Seiner Güte, Barmherzigkeit, Liebe und Treue!

Ich habe viele Christen sagen hören: "Oh, du kannst dir nicht vorstellen, wie gestern abend in der Gemeinde die Herrlichkeit Gottes auf uns kam! Der Lobpreis war unglaublich und viele haben im Geist geruht." Aber das ist kein Beweis, dass sich die Herrlichkeit Gottes manifestiert hat. Das hat jenseits menschlicher Emotionen nichts mit Gott zu tun. Es schließt keine Offenbarung dessen ein, wer Gott ist!

Einige werden jetzt argumentieren: "Aber was ist mit der Erfahrung der Jünger auf dem Berg der Verklärung? War das nicht eine Manifestation der Herrlichkeit Gottes? Dort gab es ein überwältigendes Licht und das Wunder des Erscheinens von Mose und Elia."

Aber Gottes Herrlichkeit war weder in Mose oder Elia noch in dem spektakulären Licht; Seine Herrlichkeit war in Jesus: "... sein Gesicht leuchtete wie die Sonne, und seine Kleider wurden strahlend weiß ... und eine Stimme aus der Wolke sagte: 'Dies ist mein Sohn, ihm gilt meine Liebe, ihn habe ich erwählt. Auf ihn sollt ihr hören!'" (Matthäus 17,2-6).

Gott erklärte sozusagen: "Hier ist die Personifikation meiner Herrlichkeit - in Christus!" Jesus ist tatsächlich die Erfüllung all dessen, was Gott Mose über Sein Wesen sagte: gnädig, barmherzig, geduldig, reich an Güte und Wahrheit, bereit, über Tausende von Generationen gnädig zu sein und Unrecht und Sünde zu vergeben. Und nun sagte der Herr: "Hier ist ein lebendiges Bild Meiner Herrlichkeit. Sie ist ganz in Meinem Sohn verkörpert!"

Ich habe einige Christen sagen hören: "Würde der Herr mir nur eine Vision von den Schrecken der Hölle geben, dann würde ich Ihn nie verlassen. Ich würde jeden Tag für Jesus leben!" Nein, diese Art von Vision wird niemanden bewahren. Nur eine Vision dessen, wer Jesus ist - eine Vision Seiner Herrlichkeit, Gnade und Barmherzigkeit - wird uns heilig bewahren. Ich kenne einen Mann, der dem Tod nahe war und genau diese Art von Höllenvision erlebte. Danach schwor er, sein Leben Christus zu weihen. Aber innerhalb weniger Wochen war die Vision erkaltet und er kehrte zu seinem Leben der Sünde zurück.

Gott möchte uns die Augen dafür öffnen, "wie reich er [uns] beschenken will und zu welcher Herrlichkeit er [uns] in Gemeinschaft mit seinem ganzen Volk bestimmt hat" (Epheser 1,18). Er gibt uns hier zu verstehen: "Alle Herrlichkeit, die ich Mose offenbarte, ist in Meinem Sohn verkörpert. Und nun habe Ich Ihn euch zum Erbe gegeben. Ihr habt ein Recht, Ihn in all Seiner Herrlichkeit zu erkennen!" "In ihm wohnt Gott mit der ganzen Fülle seines Wesens" (Kolosser 2,9).

Warum suchte Mose so verzweifelt nach einer Vision der Herrlichkeit Gottes? Ich glaube, der Grund ist in diesem Vers zu finden: "Dort soll es zur Begegnung zwischen mir und den Israeliten kommen. Das heilige Zeit wird durch die Gegenwart meiner Herrlichkeit zu einer heiligen Stätte werden" (2. Mose 29,43). Das Wort "heiligen" hat hier die Bedeutung "reinigen". Gott sagte mit anderen Worten: "Mose, wenn du und das Volk Mich anbeten, werde Ich euch begegnen und euch Meine Gegenwart geben. Und wenn Ich euch meine Herrlichkeit offenbare, wird sie euch reinigen!"

Dies ist einer der mächtigsten Verse der ganzen Bibel. Er bietet jedem Hoffnung, der mit einer hartnäckigen Sünde kämpft und sich danach sehnt, frei und rein zu werden. Gott verspricht: "Dein Tempel wird durch eine Offenbarung Meiner Herrlichkeit gereinigt werden. Und diese Offenbarung ist euch jetzt unmittelbar zugänglich - in Meinem Sohn Jesus Christus!"

Wo können wir diese Offenbarung Christi finden? Wir finden sie nur, wenn wir zur Bibel kommen! Paulus sagt, wenn wir dem Wort Gottes Raum geben, uns eine ständig wachsende Offenbarung Jesu zu geben, werden wir von Herrlichkeit zu Herrlichkeit verwandelt werden: "Wir alle sehen mit unverhülltem Gesicht die Herrlichkeit des Herrn. Dabei werden wir selbst in das verwandelt, was wir sehen, und bekommen mehr und mehr Anteil an seiner Herrlichkeit. Das bewirkt der Herr durch seinen Geist" (2. Korinther 3,18).

Diese Offenbarung Gottes wird eine bewahrende Kraft für unser Leben sein: "Seine Herrlichkeit breitet er aus ... wie ein Schutzdach " (Jesaja 4,5-6). Mit anderen Worten wird Gottes Herrlichkeit uns in unserer schlimmsten Stunde rein halten. Satan mag uns belügen: "Es ist aus mit dir! Du bist ein Heuchler, ein Lügner, ein Ehebrecher." Aber wir können erwidern: "Nein, Teufel! Ich habe einen Hohenpriester - und ich bin durch eine Vision seiner Herrlichkeit gereinigt!"

Als Gott Mose diese Dinge über Sein Wesen offenbarte, gab Er ihm auch die volle Offenbarung, dass Er "nicht alles ungestraft hingehen" lässt (2. Mose 34,7). Asarja prophezeite König Asa auf dem Gipfel seines Gelingens: "Wenn du Gottes Herrlichkeit verachtest - wenn du deine Sünde entschuldigst und den Herrn vernachlässigst -, wird Er dich nicht reinigen!" "Der Herr hält zu euch, solange ihr euch zu ihm haltet. Wenn ihr seine Nähe sucht, wird er sich von euch finden lassen. Wenn ihr euch aber von ihm abwendet, wird auch er sich von euch abwenden" (2. Chronik 15,2).

Was Gott uns hier sagt, ist so einfach: "Nimm dir Zeit, meinen Sohn kennen zu lernen! Forsche in Meinem Wort und suche Mich in deiner verborgenen Gebetskammer. Wenn du so in Meiner Gegenwart bleibst, werden deine Augen sich für Meine Herrlichkeit öffnen. Sie ist ganz in Christus offenbart. Er ist die volle Offenbarung Meiner Liebe, Gnade, Barmherzigkeit und Güte.

Wenn du beständig über diese Offenbarung nachdenkst, wird sie dich reinigen und läutern, denn du wirst Jesus immer ähnlicher werden. Indem du erkennst, welche Liebe und Barmherzigkeit Er dir erweist, wirst auch du anderen mit mehr Liebe und Barmherzigkeit begegnen. Und das wird die Offenbarung Meiner Herrlichkeit in dir sein!"

Geliebte Mitchristen, hören Sie auf, nach einem Zeichen Ausschau zu halten. Hören Sie auf zu erwarten, dass irgendeine Kraft Ihr Gemeindegebäude erschüttern wird oder irgendein Prediger Ihnen die Hände auflegen und alle Ihre Probleme beseitigen wird. Suchen Sie nur den Herrn selbst! Sein Wort macht es klar: Sie werden entweder Seine ständige Gegenwart erfahren oder für gering geachtet werden: "Der Herr behält die ganze Erde im Auge, damit er denen beistehen kann, die ihm mit ungeteiltem Herzen vertrauen ..." (2. Chronik 16,9).

Suchen Sie Ihn von ganzem Herzen und sehnen Sie sich nach Seiner Gegenwart in Ihrem täglichen Leben. Dann werden Sie die unvorstellbare Herrlichkeit Gottes kennen lernen und erfahren!

Bibelstellen - soweit nicht anders angegeben - nach der Übersetzung der Guten Nachricht

---
Used with permission granted by World Challenge, P. O. Box 260, Lindale, TX 75771 USA.


German Sermon Index + Subscribe + Copyright + Cover Letter

Times Square Church Information | New Reader Information


Bestimmungen über Copyright und Vervielfältigung:

Diese Datei ist das ausschliessliche Eigentum von World Challenge. Es darf in keiner Weise verändert oder editiert werden. Es darf nur als Ganzes vervielfältigt und in Umlauf gebracht werden und zwar nur als "freeware" ohne Kostenforderung. Alle Vervielfältigungen dieser Datei müssen die folgenden Angbaben zum Copyright enthalten: "Copyright © 2001 by World Challenge". Diese Datei darf weder ohne die Erlaubnis von World Challenge zum Verkauf benutzt werden noch in Verbindung gebracht werden mit irgendwelchen Verkaufsgütern. Dies schliesst den gesamten Inhalt ein, nicht jedoch kurze Zitate. Bitte geben Sie die folgende Quellenangabe an: Copyright © 2001 by World Challenge, Lindale, Texas.

Dieses Material ist ausschließlich für den persönlichen Gebrauch und nicht zur Veröffentlichung auf anderen Webseiten bestimmt. Lorain County Free-Net Chapel besitzt exklusive Rechte der World Challenge, Inc., diese Botschaften auf ihrer Webseite zu veröffentlichen. Dieses Material darf heruntergeladen, kopiert, ausgedruckt und verteilt werden, solange es nicht auf einer anderen Internet-Site veröffentlicht wird. Diese Site kann jedoch als Link verwendet werden, um sich auf diese Botschaften zu beziehen.


Diese Internet-Seite wird ermöglicht durch den Dienst von:
The Missing Link, Inc.®
Verbindung belasteter Jugendlicher u. Erwachsener mit Lebenshilfezentren
Web Site - http://misslink.org

Chapel Site - http://misslink.org/chapel2.html
Home of David Wilkerson's World Challenge Pulpit Series Multilingual Web Site
http://www.tscpulpitseries.org


Copyright © 2001 - Die Free-Net-Kapelle des Bezirks Lorain
North Central Ohio, U.S.A.

Anfang der Seite


Unser Webmaster benötigt Ihre Anmerkungen und Vorschläge,
damit diese Website weiterhin gut funktioniert.

Diese Seite wurde zuletzt geändert an 9. Februar 2001.

Why Revival Tarries/ "Help!"/ What's Here/ Sponsor/ Statement of Faith/ Bible Study/ Around the Piano/ Bulletin Board/ Library/ Kapelle/ Pulpit Series